Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

    
  
   
   
   
   
   
   
  
    
    
     
   
      
   
   
   
   
    
      
  
  
  
     
  
   
     
  
  
  
  
  
  
   
    
    
Sauerklee — Schachtelhalm. 
Sauerklee. 
(Alleluja, Buchenampfer, Hasenklee.) 
Herba Acetosellae oder Lujulae. 
Oxalis Acetosella L. 
Decandria Pentagynia. — Oxalideae. 
Ausdauerndes Pflinzchen mit horizontaler, kriechender, federkieldicker, mit 
róthlichen, hóckerigen Schuppen bedeckter, fleischiger, fasriger Wurzel, aus der 
viele lang gestielte, dreizählige, kleeartige, hellgrüne, unten zum Theil roth an- 
gelaufene, weich behaarte, zarte Blätter und ein finger- bis handhoher, dünner, 
fadenfórmiger Schaft kommen, der an der Spitze eine ansehnliche, etwas hängende 
Blume trägt, deren zarte, weisse Blumenblàátter von róthlichen oder violetten 
Adern durchzogen sind. — Ueberall in gebirgigen, schattigen Buchenwäldern, 
Gebüschen etc. 
Gebráuchlicher Theil. Das Kraut; es ist geruchlos, schmeckt aber sehr 
sauer, was sich indessen, nebst der schönen grünen Farbe, beim Trocknen fast 
ganz verliert. 
Wesentliche Bestandtheile. Saures oxalsaures Kali. Sonst nicht näher 
untersucht. 
Anwendung. Veraltet, auch in Bezug auf die Benutzung zur Gewinnung 
des Kleesalzes, das jetzt direkt aus seinen Bestandtheilen bereitet wird. 
Geschichtliches. Der gemeine Sauerklee kommt bei den griechischen 
Schriftstellern nicht vor. PLINIUS scheint ihn unter Oxys foliis ternatis zu ver- 
stehen, welche Bezeichnung auch VALERIUS COrRDUS beibehielt. Als Z7ifolium 
acetosum bildete ihn O. BRUNFELS ab. In Kalabrien heisst die Pflanze /uliola, 
was, wie C. BAUHIN sagt, lächerlicherweise in Alleluja verdreht wurde. Bei den 
alten Botanikern kommt er auch als Æanis Cuculi vor. — Das Sauerkleesalz 
scheint zuerst ANGELUS SALA gekannt zu haben, der, aus Vicenza gebiirtig, Leib- 
arzt des Herzogs von Meklenburg-Schwerin war; seine Opera medico-chimica kamen 
1647 zu Frankfurt heraus; er erhielt es übrigens aus Sauerampfer. CARTHEUSER 
stellte es auch aus Pelargonium peltatum und acetosum dar. 
Die in Süd-Amerika einheimische Oxals crenata wurde von PAYEN untersucht. 
Die Wurzelknollen enthielten in 100: 2,5 Stirkmehl, r,51 Eiweiss, 5,55 Schleim etc. 
Reifere Knollen gaben 10$ Stárkmehl. (LassArGNE erhielt fast 149.) Sie kochen 
sich leicht und schmecken kastanienartig. — Die Stengel lieferten frisch in roo: 
1,06— 1,23 saures oxalsaures Kali, o,40— 0,75 Eiweiss, 1,23— 2,00 saures oxalsaures 
Ammoniak, etwas Zucker, Gummi etc. 
Schachtelhalm. 
(Feldschachtelhalm, Kannenkraut, Schaftheu, Zinnkraut.) 
Herba Equiseti minoris L. 
Equiselum arvense L. 
Cryptogamia Filices. — Equiseteae. 
Der unterirdische Stock ist ástig, kriechend, oft sehr lang, gegliedert und mit 
einem dünnen braunen File bekleidet; an den Gelenken kommen Wurzelfasern, 
und zuweilen eirunde Knollen hervor. Der fruchttragende Schaft erscheint im 
ersten Frühjahre, ist 15—18 Centim. hoch, glatt, gestreift, blassróthlich. Die 
Scheiden sind locker, bis fast zur Hälfte in lanzettliche spitze Zähne gespalten; 
  
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