Schlangenwurzel.
Schlangenwurzel, virginische.
(Schlangen-Osterluzei, virginischer Baldrian.)
Radix Serpentariae virginianae, Viperinanae, Colubrinae, Contrajervae virginianae.
Aristolochia Serpentaria RAF.
Gynandria Hexandria. — Aristolochiaceae.
Perennirende Pflanze mit kleiner dünner, horizontal laufender, stark be-
faserter Wurzel, aufrechtem oder aufsteigendem, hin und her gebogenem, glattem,
z. Th. violettblau angelaufenem, schwachem Stengel, der abwechselnd mit kurz
gestielten, lánglich herzfórmigen, zugespitzten, 5—10o Centim. langen, ganzrandigen
Bláttern besetzt ist. Blumen an der Basis des Stengels einzeln auf langen dünnen
gebogenen Stielen, klein, dunkel brüunlich viclett, die Röhre einwärts gebogen
und nach oben fast schneckenfórmig gekrümmt, die Lippe zurückgeschlagen, grau-
braun. Frucht eine 6fücherige Kapsel. — In Virginien einheimisch.
Gebráuchlicher Theil Die Wurzel, welche aber auch noch von
mehreren andern Arten der Gattung Aristolochia gesammelt werden soll, wie von
A. hastata, tomentosa. Was wir als Handelswaare bekommen, ist eine kleine
Wurzel, die aus einem meist mehrkópfigen, strohhalmdicken, kaum federkiel-
dicken, r2—36 Centim. langen, gekrümmten, hóckerigen Wurzelstocke besteht.
an dem háüufig noch Reste von Stengel, Stielen mit Biumenknospen oder Kapseln
hängen, und der dicht mit dünnen, fadenfórmigen, unten zarten, z. Th. verworren
üstigen, 27—75 Millim. langen Fasern besetzt ist; oft sind mehrere Wurzeln in-
einander verwachsen und der Wurzelstock bildet z. Th. auch ein kleines hóckeriges
Knóllchen. Die Farbe graubráunlich, bald heller, bald dunkler, z. Th. ins Gelb-
liche, innen weiss. Der Wurzelstock ist hart, etwas holzig, doch brüchig, die
Fasern ziemlich brüchig. Der Geruch durcbdringend aromatisch, kampher- und :
harzartig, baldrianähnlich, der Geschmack reizend aromatisch kampherartig bitter.
Wesentliche Bestandtheile. Die Wurzel wurde analysirt von LEWIS,
BUCHOLZ, GRASSMANN, CHEVALLIER und PESCHIER; sie fanden ätherisches Oel, Bitter-
stoff, Harz, Stärkmehl, Gummi etc. Den bitter und reizend schmeckenden Be-
standtheil, der die Wirksamkeit repräsentiren soll, nannte CHEVALLIER Aristolochin.
Verfäischungen und Verwechselungen. Oft hängen noch viele Erd-
klümpchen zwischen Fasern. Angebliche Vermengung ınit der Wurzel des Asa-
rum virginicum erkennt man schon an der fast schwarzen Farbe der letztern.
Ebenso abgekochte dünne Fasern des Baldrian leicht aus der Vergleichung
beider Wurzeln. GôPPERT fand in einer Sendung Serpentaria die Wurzel von
Spigelia marylandica (s. d.), was um so mehr zu beachten ist, da diese
3rechen erregt. Auch Ginseng von Panax quinquefol (s. d.) war darunter.
Noch wird die Wurzel in Nord-Amerika mit dem Rhizom des Cypripedium
pubescens verfilscht, obgleich beide wenig ähnlich sind. Die Serpentaria ist
dünn, meist nicht über 2 Millim. im Durchmesser, trägt Stengelreste und endigt
in einer kaum concaven Narbe; die Wurzel des Cypripedium dagegen ist grösser,
trägt keine Stengelreste und zeigt statt derselben grosse becherförmige Narben,
von denen die ältesten in das Rhizom tief hinabreichen. Ausserdem ist die
Structur eine sehr abweichende.
Anwendung. In Substanz, Aufguss, als Tinktur. In Amerika wird be-
sonders das Kraut und dessen frisch ausgepresster Saft innerlich und äusserlich
gegen den Biss giftiger Schlangen gebraucht.
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