Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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yunktirt. 
jekannt, 
Schnittlauch — Schôllkraut. 751 
wie GMELIN und PALLAS auf ihren dortigen Reisen erfuhren. In Deutschland 
fanden sie 1779 durch KÖöLPIN zuerst Eingang, und die späteren Erfahrungen von 
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ZAHN, LOÓFFLER u. A. trugen viel zu ihrer grösseren Verbreitung bei. 
Schnittlauch. 
Herba Allii Schoenoprasi. 
Allium Schoenoprasum L. 
Hexandria Monogynia. — Asphodeleae. 
Eine der kleinsten Laucharten, mit perennirenden, in einem Busche stehenden, 
lànglichen weissen Zwiebelchen, dünnen, strohhalmdicken, 7—14 Centim. langen, 
auf längerem, rundem, hohlem, pfriemfôrmigem Stengel und ähnlichen Blättern. 
Die Blumen bilden eine kleine konvexe kopfartige Dolde mit violettrothen 
Blümchen. — Auf Gebirgswiesen, auch Thalwiesen, an Flüssen; hie und da in 
Deutschland, England, Schweden, Sibirien; häufig in Gärten gezogen. 
Gebräuchlicher Theil. Das Kraut; hat einen milden angenehmen Geruch 
und Lauchgeschmack. 
Wesentliche Bestandtheile.? Nicht untersucht. 
Anwendung. Als Küchengewürz. 
Wegen Allium s. den Artikel Allermannsharnisch, langer. 
Schoenoprasum ist zus. aus cyowoc (Buche) und xpacov (Lauch); Lauch mit 
stielrunden (binsenähnlichen) Blättern. 
Schôllkraut, grosses. 
(Augenkraut, Gilbkraut, Goldwurzel, Gottesgabe, Maikraut, Schôllwurzel, 
Schwalbenkraut.) 
Radix und Herba Chelidonii majoris. 
Chelidonium majus L. 
Polyandria Monogynia. — Papavereae. 
Perennirende Pflanze mit oft vielkôpfiger, ästig fasriger Wurzel, welche mehrere 
aufrechte 30—60 Centim. hohe, oben gabelig ästige, mit weissen zarten, weichen 
Haaren besetzte Stengel treibt. Die Wurzelblätter sind lang gestielt, die des Stengels 
theilweise sitzend und abwechselnd, allegefiedertoderzusammergesetzt, ihre Bláttchen 
oder Segmente oval, stumpf, ungleich gezähnt und ausgeschnitten, oben hellgrün, 
glatt durchscheinend und zart, unten weisslich und gleich den Blattstielen zottig 
behaart. Die gelben Blumen stehen fast doldenartig geordnet auf weich behaarten 
Stielen am Ende der Zweige; ihre konvexen eifórmigen Kelchbláttchen fallen 
leicht ab, die der Krone sind ausgebreitet. Die schotenartige Frucht ist linien- 
fórmig, 2—4 Millim. dick und 25— 5o Millim. lang. Variirt mit fein geschlitzten 
Blüttern und spitzeren Einschnitten, sowie mit grösseren und gefüllten Blumen. 
Alle Theile entlassen beim Verwunden einen gelben scharfen Milchsaft. — Fast 
durch ganz Europa auf alten Mauern, an Zäunen und Wegen gemein. 
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut. 
Die Wurzel besteht aus einem federkieldicken oder zumal nach oben 
stärkeren, zum Theil mehrköpfigen Stocke, der sich nach unten meist verästelt 
und stark mit dünnen, selbst haarfeinen, verworrenen, dunkelbraunen Fasern be- 
setzt ist. Die Epidermis ist gelb, die innere Substanz graulich, hornartig durch- 
scheinend, fleischig, mit weissem holzigem Kern. Frisch riecht sie widerlich 
     
   
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
     
    
   
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
   
   
  
   
   
  
   
  
  
   
	        
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