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752 Schôllkraut.
und schmeckt scharf und bitter; die getrocknete sehr zusammengeschrumpfte
Wurzel ist dunkelgrau mit schwarzen Fasern, geruchlos und mehr bitter als scharf.
Das Kraut, welches, so lange die Blumen noch in den Knospen liegen, zu
sammeln ist, riecht namentlich beim Zerreiben widerlich scharf und schmeckt
anhaltend brennend scharf. Der safrangelbe Milchsaft erregt auf der Haut
Entzündung und selbst Blasen. Die trocknen Blätter sind dunkelgrün und werden
leicht, zumal auf der oberen Flüche, mehr oder weniger braun, verlieren zwar
den Geruch, erregen aber doch leicht, wie die Wurzel, Niesen, schmecken salzig,
bitter und scharf.
Wesentliche Bestandtheile. Aeltere Analysen der Pflanze.liegen vor
von Jouw, GoprrRov, CHrvALLIER und LassAIGNE, L. MEIER. Nach den Unter-
suchungen von PoLEx, Pmossr, z. Th. auch REULING, enthalten Wurzel und Kraut
2 Alkaloide (Chelidonin, Cbhelerythrin oder Pyrrhopin), einen gelben
Bitterstoff (Chelidoxanthin) 2 eigenthümliche organische Sáuren (Chelidon-
säure und eine harzige Säure), wozu dann noch eine dritte eigenthümliche von
ZWENGER entdeckte und als Chelidoninsáure bezeichnete Sáure kommt. Nach
HaITINGER ist die Pflanze auch reich an Citronensáure.
Anwendung. Der frisch gepresste Saft mit andern Pflanzensáften als
Frühlingskur, die trockne Pflanze als Pulver, Aufguss und besonders als Extrakt.
Geschichtliches Das Schóllkraut — yeMdovoy peya des DIOSKORIDES,
Chelidonium des PriNius — ist eine sehr alte Arzneipflanze, die namentlich bei
Augenkrankheiten, sowie gegen Gelbsucht im Gebrauche war. Den ausgepressten
Saft der Wurzeln, Blitter und Bliithen trocknete man ein und bewahrte ihn in
Pastillenform auf DIOSKORIDES und GALENUS liessen gegen Zahnweh die frische
Wurzel kauen, und nach ScmmoNwivs LanGus legte man die gequetschte Pflanze
anf die Bisswunde von einem wüthenden Hunde.
PLINIUS sagt, der griechische Name sei von den Schwalben entlehnt, weil die
Pflanze bei Ankunf derselben blühe und bei deren Wegzuge welke. Aus den
ersten vier Buchstaben von Chelidonium ist dann, allerdings sehr ungrammatikalisch,
die erste Sylbe des deutschen »Schóllkraut« entstanden.
Schóllkrant, graues.
(Gelber Hornmohn, gelber gehôrnter Mohn.)
Radix und Herba Glaucii lutei.
Chelidonium Glaucium L.
(Glaucium flavum CRANTZ, G. luteum Scop.)
Poiyandria Monogynia. — Fapavereae.
Zweijährige Pflanze mit cylindrisch-ästiger, aussen dunkelbrauner, innen gelber
Wurzel, welche einen 60—9go Centim. hohen, ausgebreitet ästigen, etwas dicken,
glatten Stengel treibt. Die unteren Blätter sind leierförmig, gefiedert, getheilt,
gezähnt, die oberen herzförmig, stengelumfassend, buchtig gelappt, alle etwas
rauhhaarig und graugrün (g/auca) von fleischiger Consistenz. Die Blumen stehen
einzeln in den Blattwinkeln auf langen nackten Stielen. Die leicht abfallenden
Kelchblättchen sind borstig; die grossen, fast kreisrunden, breiten, gelben Kron-
blitter an der Basis gefleckt, bei einer Abart rothgelb; der fast cylindrische
Fruchtknoten ist von zwei Furchen durchzogen und mit rauhen Punkten besetzt;
die Frucht ist eine fast 3o Centim. lange, federkieldicke und dickere, gekrümmte,
meistens rauhharige, schotenáhnliche Kapsel, mit dem Reste der Narbe gekrönt.
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