Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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Schwalbenwurzel. 755 
Anwendung. Jetzt fast nur noch in der Thierheilkunde. — Die Stengel 
sind wegen ihres zähen Bastes als Hanf zu verwenden. 
Geschichtliches. Die Schwalbenwurzel wird nach dem Vorgange von 
LEONH. FUCHS allgemein als die Asclepias der Alten angesehen; doch ist FRAAS 
nicht damit einverstanden, denn er erhebt diese zu einer besondern Art und 
nennt sie Asclepias Dioskoridis. 
Vincetoxicum ist zus. aus wincere (besiegen) und /exicum (Gift); man hielt 
die Pflanze für ein Mittel gegen Gifte. 
Wegen Cynanchum s. den Artikel Arghel. 
Asclepias nach ‘AoxAnmtos (Aesculap), dem Gott der Heilkunde, oder nach 
ASKLEPIADES, einem berühmten Arzte aus Brussa in Bithynien, der um roo v. Chr. 
in Rom lebte. 
Warum die Pflanze den Namen Schwalbenwurzel (Hirundinaria) bekommen 
hat? Etwa aus demselben (bedeutungslosen) Grunde, wie das grosse Schóllkraut? 
Schwalbenwurzel, hohe. 
(Hohe Kielkrone, Mudarpflanze.) 
Radix Mudari. 
Calotropis procera R. BR. 
(Calotropis Mudarii HAMILT., Asclepias gigantea 1..) 
Fentandria Digynia. — Asclepiadeae. 
1,8 Meter hoher und höherer milchender Strauch mit gegenüberstehenden, 
fast sitzenden, an der Basis ausgeschnittenen und fast herzförmigen, gegen die 
Mitte hin breiteren, spitzen, ganzrandigen, flachen, fleischigen Blättern mit ab- 
wechselnden Nerven; in der Jugend sind sie mit einem weisslichen Staube bedeckt, 
der sich spáter, zumal auf der obern Seite, verliert; die Blattstiele sehr weich- 
haarig, vielblüthig; Kelch sehr klein, Krone glockenfórmig, weiss, fleischig. Variirt 
mit rofhen, violetten und gelben Blumen. — In Ost-Indien einheimisch. 
Gebráuchlicher Theil Die Wurzel: sie ist gerade, spindelfórmig, ge- 
gliedert, fast cylindrisch, oben mit einem dicken Kopfe versehen, Epidermis blass 
rehfarben oder gelblich-braun, der Länge nach fein gerunzelt und mit einem 
bräunlichen Pulver bedeckt, welches abfärbt. Die Rinde selbst ist sehr weiss, 
leicht ablösbar, der holzige Theil dunkler, ziemlich leicht. Geruch sehr schwach 
Geschmack bitter, etwas ekelhaft. Das Pulver riecht opiumähnlich. 
Wesentliche Bestandtheile. Die Rinde der Wurzel enthält nach Casa- 
NovA und DUNKAN: eine eigenthümliche emetisch wirkende Substanz (Mudarin), 
viel Stirkmehl, Fett etc. 
Anwendung. Als Brechmittel statt Ipekakuanha; in ganz kleinen Gaben 
Diaphoreticum und Expectorans. Bei uns selten. Auch gegen Syphilis, Haut- 
krankheiten, Bandwurm, Wassersucht, Fieber empfohlen. 
Eine sehr nahe verwandte Art ist Calotropis gigantea R. Br, die auch 
Wohl als Asclepias gigantea aufgeführt wird, und deren Wurzel gleichfalls Radix 
Mudari heisst. Sie kommt nicht nur im ganzen südlichen Asien, sondern auch 
in West-Indien vor. Von der westindischen Pflanze untersuchte RICORD-MADIANNA 
den Milchsaft und fand darin die gewóhnlichen Bestandtheile solcher Exsudate, 
wie Kautschuk, Fett, Harz, Schleim etc. Wird auf den Antillen gleichfalls als 
Brechmittel benutzt. 
Die unter dem Namen Gofelgummi (Gummi-Resina Gofel) aus Arabien 
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