Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

           
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
    
   
   
   
  
  
   
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
     
Schwertlilie — Schwindellolch. 757 
aft der Auf Scorzonera passt auch sehr gut die Ableitung von dem italienischen 
1 etwas scorza (Rinde) und nera (schwarz) weil die Wurzel aussen schwarzbraun ist. 
> INCISt | E ie PEU eire ARE 
Dient | 
Schwertlilie, stinkende. 
Radix (Rhizoma) Xyridis, Spatulae foetidae. 
Jris foetidissima L. 
Zriandria Monogymia. — Irideae. 
n); die 
Perennirende 30—60 Centim. hohe Pflanze mit halbrundem, einfachem 
Stengel, der mit Blattscheiden bedeckt ist, dunkelgrünen langen schwertíórmigen 
Blättern und schmutzig blauen schwarz gestreiften Blumen. — In Frankreich, 
Spanien und England am Meeresufer einheimisch. 
Gebráuchlicher Theil Der Wurzelstock; er ist krumm, gegliedert, 
dunkelbraun, mit dicken Fasern besetzt, hat, wie die ganze Pflanze, einen sehr 
widrigen wanzenähnlichen Geruch und scharfen Geschmack. Wirkt frisch 
drastisch purgirend und brechenerregend. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Lrcanu: scharfes átherisches Oel, 
Harz, Bitterstoff, rothgelber Farbstoff, Zucker, Gummi, Wachs etc. 
Anwendung. In neuerer Zeit wieder gegen Wassersucht empfohlen. 
Geschichtliches. Eine schon in alten Zeiten als Arzneimittel gebrauchte 
Pflanze. Sie heisst bei THEOPHRAST Ew oder 'lp dypra, bei DIOSKORIDES 
| praten- 
spindel- 
'en glatt 
nd lang 
| gegen 
  
i | Heptc, Enpu, Herpts und Epis, hed PLINIUS [ris sylvestris. 
1 stehen Wegen Iris s. den Artikel Kalmus, unechter. 
ht, sind | ron RR T 
rblähen Schwindellolch. 
ckt; die (Schwindelhafer, giftiger Lolch.) 
| als die Semen (Fructus) Lola. 
ziemlich Lolium temulentum L. 
je ganze Triandria Digynia. — Gramineae. 
Deutsch- Einjährige 0,6—1,2 Meter hohe Pflanze mit geradem, starkem Halme, 
en; viel 12—25 Centim. langer Aehre; die lanzettlichen zusammengedrückten, zweizeiligen, 
rauhen, stark begrannten Aehrchen sitzen abwechselnd in zwei Reihen mit der 
lich und Spindel parallel, nimlich die schmale Seite derselben zugekehrt oder achsel- 
; ständig zwischen dem einspelzigen Kelche und der Spindel (hierdurch unter- 
ch einer scheidet sich Lolium auch leicht von Triticum, dessen Aehrchen mit der breiten 
falls auf Fläche an der Spindel anliegen). — Zwischen dem Getreide, besonders der 
Gerste, vorzüglich in nassen Jahren, z. Th. in grosser Menge. 
Gebráuchlicher Theil. Die Frucht; sie ist von der verhárteten Blumen- 
lenn das krone umschlossen, eifórmig, etwas breitgedrückt, auf einer Seite konvex, auf 
zuerst IM | der andern etwas ausgehóhlt, mit einer langen Granne versehen, weisslich oder 
rift einer blassgelb, viel kleiner als Gerste, kaum halb so gross. Die geschálte Frucht 
r geheim | braun, glatt, oval. Schmeckt anfangs mehlig, dann aber deutlich und anhaltend 
üserliche bitter, und wirkt narkotisch giftig. — Es ist die einzige, im gesunden Zustande 
ICH MEL- specifisch giftige Grasart. | 
ilung an | Wesentliche Bestandtheile. Nach BrEv in 10o: Spur ätherisches Oel, 
'ES unter 6 Bitterstoff, o,7 Zucker, 3o Stürkmehl, 3,5 Harz, ferner Eiweiss, Gummi etc. 
1gewächs | Der giftige Stoff (Loliin) konnte bis jetzt noch nicht rein erhalten werden. Ein 
in allge- | Alkaloid ist nach Prarr nicht vorhanden; das ätherische Oel ist theils schwerer, 
theils leichter als Wasser, und beide riechen nach Kartoffelfuselöl.
	        
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