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Steinbrech.
Aus der Rinde erbált man einen guten Vogelleim, der auch áusserlich zur Zeitigung
von. Geschwulsten dient.
Geschichtliches. Die Stechpalme war schon im hohen Alterthum be-
kannt, kommt auch in Griechenland vor; DrERBACH irrt jedoch darin, dass er
meint, sie sei des "THEOPHRAST Kn\aotpos (s. den Artikel Add-Add); Fraas ver-
muthet aber in dieses Autors IIopıvos äypıx, sowie in des PLINIUS Aqguifolium unsere
Pflanze. Bei DioskoriDES kommt sie nicht vor. Von den Neueren erwähnt sie
bloss RuELLIUS unter dem Namen lIlex. Bereits PARACELSUS brauchte sie gegen
die Gicht, wie neuere Aerzte wieder angerathen haben.
Wegen Ilex s. den Artikel Brechhülse.
Aquifolium ist zus. aus dem celtischen aqui, ac oder dem lateinischen aci,
Dat. von acus (Spitze) und /eZwm (Blatt) d. h. mit stachhgen Bláttern. di
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Steinbrech, kórniger. di
(Hundsrebe, Keilkraut, weisser Steinbrech.) Er
Radıx, Herba und Flores Saxifragae albac. en
Saxifraga granulata L. ro
Decandria Digynia. — Saxifragaceae. bá
Perennirende Pflanze mit 30—45 Centim. hohem, weich behaartem, unten PS.
rothlichem, oben zweitheilig dstigem Stengel. Die unteren Blätter sind lang ge-
stielt, kreisfórmig gestellt, rauh behaart, nierenfórmig, lappig gekerbt. Die Blumen de
stehen in Büscheln an der Spitze des Stengels und der Aeste, sind etwa 12 Millim. vi
lang, der Kelch mit drüsigen Haaren besetzt, die Kronblátter weiss. — Durch di
ganz Deutschland háufig auf trockenen sonnigen Wiesen, Grasplützen, Bergen,
Mauern. Bl
Gebráuchliche Theile. Die Wurzel, das Kraut und die Blumen. El
Die Wurzel, eigentlich unterirdische Zwiebelknospen, besteht aus Kórnern
von der Grósse des Korianders bis zu der einer kleinen Erbse, welche roth, h:
aus mehreren dicht zusammengedrángten, eifórmigen, innen rosenrothen Schuppen T
zusammengesetzt, mit häutigen Tegumenten umschlossen sind, und vermittelst c
zarter Fäden in Klümpchen zusammenhängen. Sie schmecken adstringirend bitter.
Kraut und Blumen schmecken etwas säuerlich. T
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff, Gerbstoff. Eine nähere Unter- al
suchung fehlt. E
Anwendung. Ehedem gegen Steinbeschwerden (daher der Name), sowie hi
gegen Brustleiden. E:
Geschichtliches. Im Mittelalter scheint die Pflanze als Medikament sehr p
beliebt gewesen zu sein. Den Alten blieb sie wahrscheinlich ganz unbekannt, ob- e
wohl sie z. B. in Griechenland vorkommt. Fraas bezieht das Kotu\ndwv (étspoy 0
eidos) des DIOSKORIDES und das Adferum Cotyledon des PLINIXS auf Saxifraga me- a
dia; das Xatippayoy dagegen, gleich dem ’Epxerpoy, auf Frankenia pulverulenta.