Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
   
  
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
    
Sumpfsilge. 
Gebráuchlicher Theil. Die Wurzel; sie erscheint im Handel als 2 bis 
4 Centim. dicke, bis 6 Centim. breite Querschnitte, ist leicht, schwammig-blass- 
braun, aussen befasert; die Rinde sehr dünn; das Holz besteht aus unregelmässig 
verflochtenen, bráunlich-gelben, aussen gedrángteren, innen mehr vereinzelten 
Gefássbündeln und einem. weissen mehligen Zellgewebe. Gelbliche Harztropfen 
finden sich zumal in der áusseren Schicht. Die Wurzel riecht stark nach Moschus 
und schmeckt gewürzhaft bitter. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach REINSCH: ätherisches, nicht nach 
Moschus riechendes Oel, zwei besondere Sáuren (Sumbulamsäure und Sum- 
bulolsáure, letztere spáter mit der Angelikasáure identisch befunden), Wachs, 
Bitterstoff, Gummi, Stárkmehl u. s. w. 
Anwendung. Anfänglich mit Enthusiasmus in den Arzneischatz aufge- 
nommen, scheint sie jetzt wieder ziemlich in Vergessenheit gerathen zu sein. 
In der Wirkung dürfte sie sich am meisten der Angelika nähern. 
Geschichtliches. Die Droge ist bei uns erst seit etwa 50 Jahren bekannt. 
Der Name stammt wahrscheinlich aus dem Chinesischen, denn die am Amur 
lebenden Chinesen nennen die Wurzel Zsuma-tschen. 
Euryangium ist zus. aus edpus (breit) und ayyeiov (Gefdss), in Bezug auf? 
Sumpfsilge. 
(Wilder Bertram, Elsenich, Elsnach, wilder Eppich, Oelnitz.) 
Radix Olsnitit, Thysselimi. 
Zhysselinum palustre HOFFM. 
(Apium sylvestre ZorN, Peucedanum palustre MONCH, P. sylvestre Dc. Selinum 
palustre 1.., S. sylvestre Jacq., S. Thysselinum Crvz., ZAysselinum angustifolium, 
palustre und sylvestre RcuB., ZAyss. Plinii LoBEL.) 
Pentandria Digynia. — Umbelliferae. 
Zwei- oder mehrjührige Pflanze mit ein- oder mehrkópfiger, spindelfórmiger, 
oben etwa fingerdicker, aussen blass bráunlich-gelber, ástger, innen weisslicher, 
milchender Wurzel; o,9— 1,8 Meter hohem, ziemlich starkem, oben ästigem, ge- 
furchtem, gelenkigem, unten und an den Gelenken rothgefärbtem Stengel. Die 
Wurzelblätter sind gross, in der Peripherie dreieckig, gestielt, dreifach doppelt- 
zusammengesetzt, glatt; die oberen Blätter weniger zusammengesetzt, sitzend, die 
Blättchen gefiedert getheilt, mit linien-lanzettlichen Segmenten, die mit einer 
weisslichen oder róthlichen Stachelspitze enden. Die grossen, etwas convexen, 
am Ende der Zweige erscheinenden Dolden haben zahlreiche behaarte Strahlen; 
die Bláttchen der allgemeinen Hülle sind zahlreich, lanzettlich, zurückgeschlagen, 
die der besonderen länger als die Dôldchen, die gleichfórmigen Blümchen weiss. 
Die Früchte oval-lánglich, gegen 4 Millim. lang, flach und braun. — In den 
meisten Gegenden Deutschlands auf sumpfigen Wiesen, an Gräben, in Ge- 
büschen. 
Gebráuchlicher Theil. Die Wurzel; im Frühjabhre auszugraben, riecht 
stark aromatisch und schmeckt bitterlich scharf brennend, so dass sie gleich dem 
Bertram Speichel erregt. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach PEscHIER: Äätherisches Oel, fettes 
Oel, scharfes Harz etc. 
Anwendung. Ziemlich veraltet, jedoch neuerdings wieder gegen Epilepsie 
empfohlen, 
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