Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

    
     
   
     
    
  
      
    
   
     
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
     
  
    
   
    
    
   
  
74 Bergamotte, 
  
genau von einander unterschieden werden können*), was, wenn die äusseren 
Merkmale nicht ausreichen, auf folgende Weise zu erreichen ist. Man löst etwa 
ro Grm. der fraglichen Sorte in Weingeist, schlügt daraus das Harz mit viel 
Wasser nieder, filtriert nach geschehener Klürung, verdunstet das Filtrat bis 
aller Alkohol ausgetrieben ist, setzt übermangansaures Kali hinzu und führt mit 
dem Erwáürmen fort. Bei Gegenwart von Cimmtsáure tritt nun ein Geruch nach 
Bittermandelól auf, aber nicht wenn Benzoésáure zugegen ist. 
Nach HigscHsonHw tritt die Siam-B. an Petroleumáther gegen 269 ab; sie 
löst sich in konc. Schwefelsäure mit kirschroter Farbe, und diese Lósung gibt 
mit Alkohol eine klare violette Mischung. Die Sumatra-B. dagegen gibt an 
Petroleumäther hóchstens 449 ab; sie lóst sich in konc. Schwefelsáure mit 
braunroter Farbe, und diese Lósung gibt mit Alkohol eine klare, mehr rotviolette 
Mischung. 
Anwendung. Meist als Ráucherwerk, Kosmeticum, die Siam-Sorte auch 
zur Darstellung der Benzoésáure. 
Geschichtliches. Griechen, Rómer und Araber scheinen die B. nicht 
gekannt zu haben; sie kam erst zu Anfang des 16. Jahrhunderts nach Europa, 
nachdem Vasco pE Gama den Seeweg nach Ost-Indien gefunden hatte. Natür- 
lich fand sie zuerst in den portugiesischen Apotheken Eingang; man hielt sie 
damals für eine Art Myrrhe und gab ihr den Namen Myrrha troglodytica. 
GARCIAS AB HorTo, Leibarzt des Vicekônigs von Goa, beschrieb 1563 nicht nur 
mehrere Sorten B., sondern auch den Baum; doch wurde dieser erst 1787 von 
DRYANDER systematisch genau bezeichnet. 
Styrax, arabisch: assthirak; Stiria (Tropfen), d. h. ein Gewächs, aus dem 
ein harziger Saft tropft. 
Benzoé vom arabischen 2ez (Parfüm) oder zus. aus dem hebräischen 2 
(ben Sohn, Zweig) und ws (ea: Schmutz, Auswurf), d. h. Saft der Zweige. 
Lithocarpus ist zus. aus Ados (Stein) und xapros (Frucht); die Frucht ist eine 
steinharte Steinfrucht. 
Bergamotte. 
Oleum Bergamottac. 
Citrus Bergamium Risso. 
Polyadelphia Polyandria. — Aurantieae. 
Dorniger Stamm mit grossen, ovalrunden, auf langen, geflügelten Stielen 
stehenden Blättern, eigentümlich riechenden Blumen mit 5 länglichen Blättern 
und 25 Staubfáden, dicken, runden oder birnfórmigen, an der Spitze genabelten 
Früchten, mit dünner goldgelber Schale, welche ein sauer und bitter schmecken- 
des Fleisch einschliesst. — Ist allem Anschein nach ein Bastard von Citrus 
medica und Awurantium, der nicht nur hidufig im südlichen Europa, sondern auch 
in West-Indien gezogen wird. 
Gebráuchlicher Teil. Die Frucht, resp. das aus der Schale derselben 
durch Pressen erhaltene átherische Oel. Es hat ein spec. Gewicht von 0,880, 
besitzt eine blassgelbliche, etwas ins grünliche spielende Farbe und einen äusserst 
leblichen Geruch. Das meiste kommt aus Portugal, Florenz und der Provence 
in den Handel. 
*) Obige Unterscheidung nach den Süuren wird jedoch hinfällig, wenn es sich bestätigen 
  
sollte, dass es, wie E. SAALFELD mitteilt, eine Palembang-, also von Sumatra selbst kommende 
Benzoé gibt, welche keine Cimmtsáure sondern Benzoésüure (10 2) enthält. 
     
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