Tuna-Gummi — Turbithwurzel.
Tuna-Gummi.
Gummi Opuntiae.
Opuntia Ficus elastica MILL.
(Cactus Tuna DONN.)
Jcosandria Monogynia. — Cacteae.
Strauch mit zuletzt rundem Stamme, in der Jugend nebst den Zweigen meist
mehr oder weniger zusammengedrückt, gegliedert, die Glieder eitórmig, büschelig
vereinigte Stacheln tragend; Blátter sedumfórmig, leicht abfallend; Blüthen aus
den Büscheln oder Rändern der Glieder entspringend, gelb; Frucht gross,
eifórmig, beerenartig, essbar. — In Süd-Amerika, namentlich Venezuela und auf
den Antillen einheimisch.
Gebráuchlicher Theil. Das ausgeschwitzte Gummi. Es besteht aus
grósseren und kleineren Knollen, die aus zusammengebackenen, sehr ungleichen
Stücken zusammengesetzt sind, und haben eine konvexe, meist halbcylindrische
Flüche, mit der sie an den Zweigen der Pflanze hafteten. Konsistenz hornartig,
etwas spróder als Bláttertraganth, gelblichweiss bis dunkelbraun, Geschmack fade,
schwach sáuerlich. — Ist wohl, wie der Traganth, durch chemische Metamorphose
der Mark- und Markstrahlzellen in der Art entstanden, dass die Cellulose der
Zellmembranen die Fáhigkeit erlangte, aufzuquellen und sich in Bassorin umzu-
wandeln.
Wesentliche Bestandtheile. Nach HaNwauskk: Weniger Gummi und
mehr Bassorin als der Traganth, auch Stárkmehl wie dieser.
Anwendung. Wie Traganth.
Opuntia ist benannt nach dem gleichnamigen Lande der Opuntier mit dem
Hauptorte Opus bei Phocis; die gemeine Opuntia oder Fackeldistel (Cactus Opuntia)
wüchst im ganzen Ostlichen Griechenland wild (nicht verwildert, wie diejenigen
behaupten, welche annehmen, die Cacti gehörten ausschliesslich Amerika an).
Cactus, Kaxcoc von x«xoucü« (verletzen), wegen der Stacheln der Pflanze.
'Tuna heisst das Gewüchs in der Heimath.
'Turbithwurzel.
Radix Turpethi.
Jpomoca Turpethum X. BR.
(Convoluulus Turpethum L.)
Pentandria Monogynia. — Convolvuleae.
Perennirende Pflanze mit 1,5—1,8 Meter tief in die Erde gehender, gelben
Milchsaft enthaltender Wurzel, fingerdickem windendem Stengel, herzfôrmigen,
etwas stumpfeckigen, mit kurzen weichen Stacheln an der Spitze versehenen,
weich behaarten Blittern, gefliigelten Blattstielen, Blumenstielen kürzer als die
Blätter, die äussern Kelchlappen sehr gross, Blumen von der Grösse, Gestalt
und weissen Farbe wie die der Zaunwinde. — In Ost-Indien und Australien ein-
heimisch.
Gebráuchlicher Theil. Die Wurzel; sie erscheint im Handel in 7 bis
14 Centim. langen, bis 24 Centim. dicken, aussen graubraunen runzeligen Stücken,
mit holzigem weisslichem Kern, oft auch hohl (kernlos); im Bruche harzig, meist
matt, holzig, geruchlos, schmeckt ekelhaft süsslich, wenig scharf.
Wesentliche Bestandtheile. Nach BouTRON-CHARLARD: scharfes drasti-
sches Harz, ätherisches Oel, Fett, gelber Farbstoff, Eiweiss. HAGER fand 10% Harz,