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beim Zerreiben bemerkbar, und dann leicht Niesen erregend. Geschmack aro-
matisch beissend, etwas bitter, lange anhaltend, der Alantwurzel etwas ähnlich.
Das Kraut ist trocken, besonders auf der untern Seite, ziemlich blassgrün,
dick und steif; riecht und schmeckt der Wurzel ühnlich, sehr scharf.
Die Blumen müssen ganz, d. h. sammt Kelchhülle, Scheibe und Strahlen-
blümchen (nicht bloss die letzteren) eingesammelt, und die nicht selten darin
versteckten Larven und Puppen von Insekten daraus entfernt werden. Sie riechen
frisch etwas widerlich aromatisch, nach dem Trocknen angenehmer; der Staub
erregt leicht Niesen. Der Geschmack sehr scharf aromatisch beissend, bitterer
als die Wurzel und Blätter.
Wesentliche Bestandtheile. In der Wurzel .nach Prarr in roo:
1,5 ütherisches Oel, 6,0 scharfes Harz, 9,o Gummi; nach WEISSENBURGER noch:
Wachs, eisengrünender Gerbstoff Eine neuere Untersuchung von WarLz er-
stoff (Arnicin), in Aether lósliches und darin unlósliches Harz. Das über die
Wurzel abdestillirte Wasser enthült nach SiGEL freie Sáuren, nümlich Buttersáure,
Ameisensäure und Angelikasäure.
gab: ätherisches Oel, Fett, Wachs, eigenthümlichen nicht krystallinischen Bitter-
Das Kraut enthält nach WALZ Arnicin, wenig äherisches Oel, Fett,
Die Blumen enthalten nach CHEVALLIER und LASSAIGNE: ätherisches Oel, eine
bittere amorphe Substanz (Arnicin), Eiweiss etc. Nach Warz: ätherisches Oel,
Arnicin, in Aether lósliches und darin unlésliches Harz, eisengrünender Gerb-
stoff, gelber Farbstoff, Fett, Wachs. Das ätherische Oel ist nicht blau, wie
MARTIUS angegeben, sondern gelblich.
Bezüglich des Arnicins ist noch zu bemerken, dass mit diesem Namen auch
von BasTIK, LEBOURDAIS, PAVESI aus den Blumen dargestellte Präparate, welche
die aber
meist extraktartig, mithin komplexer Natur, resp. unrein waren. Dasselbe gilt
übrigens auch von CHEVALLIER's und LassAIGNE's Arnicin, und selbst das Warz'sche
Arnicin scheint noch einer Reinigung zu bedürfen.
die medicinische Wirkung reprásentiren sollten, bezeichnet worden sind,
JASTIK'S Arnicin sollte ein
Alkaloid sein; THOMSON wollte sogar in der Pflanze igasursaures Strychnin ge-
funden haben, was jedoch VERSMANN für irrig erklärte. In Summa: Eine aber-
malige gründliche Analyse der Arnika thut Noth!
Verwechselungen und Verfülschungen. A. Der Wurzel: 1. Mit Solidago
Virgaurea; sie ist der Arnika sehr ähnlich, der Stock aber etwas dicker, aussen
etwas heller graubraun, oben oft mit violetten Schuppen bédeckt, innen weisslich,
ohne die 4 beschriebenen Abtheilungen zu zeigen, zähe, getrocknet fast holzig;
ist auch, ähnlich der Arnika, nur auf einer Seite mit Fasern besetzt, doch stehen
diese zahlreicher, z. Th. auch oben; im Durchschnitt dünner und heller von
Farbe. Der Stengelabschnitt der getrockneten Wurzel ist weit hürter, holzig,
z. Th. ausgehóhlt oder mit lockerm Marke angefüllt. Frisch riecht sie ebenfalls
aromatisch, doch schwächer als die Arnika, trocken fast gar nicht mehr. Der
Staub erregt ebenfalls Niesen. Geschmack scharf, anhaltend beissend, speichel-
erregend, widerlicher als von Arnika, kaum aromatisch. Der wässerige Aufguss
ist etwas dicklicher, schäumt stark beim Schütteln, und wird von Silberlösung
dunkelgrau gefällt, was bei der A. nicht geschieht. 2. Mit Hieracium umbellatum;
diese besteht aus einem haselnussgrossen, auch gróssern oder kleinern, rundlichen
oder länglichen, háufig abgebissenen Stock von dunkelgrauer Farbe, der ringsum
dicht mit dünnen, graugelblichen, 5— r5 Centim. langen Fasern besetzt ist (innen
Ist der Stock weisslich, holzig); trocken ist sie z, "Th. ziemlich dunkelgraubraun,
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