Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

   
  
  
  
  
  
  
  
Wolfsmilch. 
Wolfsmilch, dornige. 
Succus lacteus Euphorbiae spinosac. 
Euphorbia spinosa 1. 
Dodecandria Trigynia. — Euphorbiaceae. 
Strauchartiges Gewáüchs, dessen abgestorbene Aeste stehen bleiben und 
dornig werden, mit lanzettlichen ganzrandigen Blättern dicht besetzt; die gelben 
Blumen stehen einzeln und geháuft oder in z. Th. fünftheiligen Dolden mit meist 
drei eifóéórmigen Nebenbláttern besetzt. — In Krain, dem südlichen Frankreich 
und in Griechenland am Meeresufer einheimisch. 
Es ist dies die Hippophaë (‘Irrogaes, "Izxogsec, ‘Inroguov) der Alten, von 
welcher sie den Milchsaft (0xos) als Purgirmittel gebrauchten. Näher untersucht 
ist die Pflanze bis jetzt nicht. 
Wegen Euphorbia s. den Artikel Euphorbium. 
Weger Hippophaë s. den Artikel Sanddorn. 
W olfsmilch, kleine. 
(Cypressen-Wolfsmilch, Eselsmilch, Teufelsmilch.) 
Radix und Herba Esulae minoris. 
Euphorbia Cyparissias L. 
Dodecandria Trigynia. — Euphorbiaceae. 
Perennirende Pflanze mit ästiger, knotiger, gelbrôthlicher, vielkôpfiger, mit 
Fasern besetzter Wurzel, welche mehrere hand- bis fusshohe, aufrechte, runde, 
glatte, nicht selten roth angelaufene, steife, unten fast holzige, ästige Stengel 
treibt, deren zerstreute, ausgebreitete Aeste unfruchtbar sind. Die Blätter des 
Stengels stehen abwechselnd, sind linienfôrmig, etwas stumpf, ganzrandig, 2 bis 
4 Millim, breit und gegen 21—4 Centim. lang, oben hellgrün, unten etwas grau- 
grün, glatt und zart; die der unfruchtbaren Zweige‘ schmaler, fast borstenartig. 
Die vielspaltige Dolde ist flach ausgebreitet, die allgemeine Hülle besteht aus 
vielen linienförmigen Blättchen; die gepaarten Deckblättchen sind rundlich herz- 
fórmig, gelbgrün, nach der Blüthezeit oft rôthlich. Die Blümchen gelb; die 
Früchte sind pfefferkorngrosse, etwas rauhe warzige Kapseln. Die ganze Pflanze 
enthält einen weissen, brennend scharfen Milchsaft. — Häufig an Wegen, Acker- 
rändern, auf sonnigen Weiden durch den grössten Theil von Europa. 
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach STICKEL: eine weisse, krystallinische, 
sehr flüchtige, brennend schmeckende Substanz, ein dunkelgrünes scharfes Harz, 
Kautschuk, Gallussäure, ein gelber Farbstoff. Nach RIEGEL auch eine eigen- 
thümliche krystallinische Säure (Euphorbiasäure), welche aber von DESSAIGNES 
nicht erhalten werden konnte; D. fand nur Citronensäure, Aepfelsäure und eine 
gerbstoffartige Säure. 
Verwechselung mit Euphorbia Esula. Diese sehr nahe verwandte und 
auch in ihren näheren Bestandtheilen übereinstimmende Art ist viel seltener, 
wächst mehr auf Wiesen, an Gräben. und feuchten Plätzen; ihre Blätter sind 
breiter, mehr lanzettlich, an der Basis schmaler, die unteren kurz gestielt, die der 
Zweige schmaler; blüht auch später. 
Anwendung. Die Wurzel und besonders deren Rinde früher als drastisches 
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Purgir- und Brechmittel, auch gegen Wassersucht; der Milchsaft zum Wegbeitzen 
  
  
  
   
  
     
   
  
     
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
   
     
   
     
   
  
   
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