Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
  
  
  
  
  
Zuckerwurzel — Zürgelbaum. 
Zuckerwurzel. 
(Geierlein, Klingelmóhre, Klingelrübe, Zuckerrübe.) 
Radix Sisari. 
Sium Sisarum L. 
Pentandria Digynia. — Umbelliferae. 
Perennirende Pflanze mit 15—20 Centim. langen, spindelfórmigen, oben 
f&ngerdicken, weissen, büschelfórmig vereinigten, knolligen Wurzeln. Der Stengel 
ist 60—9o Centim. hoch, stark gefurcht, glatt, oben ástig; die unteren Blätter 
sind gefiedert, oben stehen sie zu drei beisammen; die Blättchen sind fast herz- 
fôrmig, länglich, gesägt, an den oberen Theilen des Stengels schmaler und mehr 
lanzettlich, mit Ausnahme der Endbláttchen, welche mehr abgerundet sind. Die 
Blüthen stehen am Ende des Stengels und der Zweige in mássig grossen Dolden, 
deren allgemeine und besondere Hülle aus ungleichen, linienformigen Blättchen 
besteht. Die weissen Blumen hinterlassen ovallángliche, gerippte Früchte. — 
In China, Japan, Korea, in der Mongolei und in Cochinchina wild wachsend, in 
Europa schon seit Alters kulüvirt. 
Gebràuchlicher Theil. Die Wurzel; sie riecht schwach aromatisch 
petersilienähnlich, und schmeckt gewürzhaft süss. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Dmarrg:  áthersches Oel und 
Zucker (89). Nach MARGGRAF soll das Kraut saures weinsteinsaures Kali ent- 
halten. 
Anwendung. Als diütetisches Mittel bei Brustkrankheiten; sonst als nahr- 
haftes Gemüse und Salat verspeist. 
Geschichtliches. Die Pflanze ist das Zwapov des DIOSKORIDES und Szser 
des Puinivs. Bei der Aebtissin HILDEGARD kommt sie unter dem Namen 
Gerla vor. 
Wegen Sium s. den Artikel Ninsidolde. 
Sisarum, arabisch Dgizar, davon Siser des PLINIUS. 
Zürgelbaum. 
Cortex, Lignum, Flores Celtidis. 
Celtis australis L. 
Pentandria Monogynia. — Celtideae. 
9—12 Meter hoher Baum mit langen biegsamen Aesten, fein behaarten 
Zweigen, an der Basis ungleichen, lànglich-lanzettlichen, zugespitzten, oberhalb 
rauhen, unten zottigen Blüttern, in den Winkeln theils einzeln, theils zu 2 oder 
3 stehenden Bliithen mit 5—6spaltigem Kelche ohne Blumenkrone. Die Frucht 
ist eine erbsengrosse schwarze beerenartige Steinfrucht, essbar. — Im siidlichen 
Europa, auch in Deutschland (Oesterreich) und im nördlichen Afrika ein- 
heimisch. 
Gebräuchliche Theile. Die Rinde, das Holz und die Blumen. 
Wesentliche Bestandtheile? Keiner dieser Pflanzentheile ist chemisch 
untersucht; nur von der steinigen Kernschale der Frucht weiss man durch eine 
Analyse von POLLAK, dass sie aus 19% organischer und 8142 mineralischer 
Substanz besteht, und dass von letzterer der kohlensaure Kalk einen bedeutenden 
Antheil ausmacht. 
Anwendung. Ehemals als áusserliches Mittel. — Die festen und zugleich 
     
    
    
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
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