Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

  
  
Bignonienblätter — Bilsenkraut. 
Bignonienblätter. 
Folia Bignoniae. 
Bignonia leucantha VELLOS. 
(Sparattosperma leucantha MART.) 
Didynamia Angiospermia. — Bignoniaceae. 
Schöner hoher Urwaldbaum mit gefingerten Blättern; Blättchen eifôrmig zu- 
gespitzt, ganzrandig. "Trauben endstündig, Blumen zart, weiss, später matt violett. 
Schoten kaum fingerdick, 3c—40 Centim. lang. — In Brasilien. 
Gebráuchlicher Teil Die Blätter. 
Wesentliche Bestandteile. Nach PEckorT ein besonderer krystallinischer 
Jitterstoff (Sparattospermin), der aber kein Glykosid ist. 
Anwendung. In Brasilien als Diuretikum; beim Volke besonders gegen 
Milzkrankheiten, Steinschmerzen. 
Bignonia ist benannt nach I. P. BiGNON, geb. 1662 in Paris, k. Bibliothekar, 
Freund und Schützling aller Gelehrten seiner Zeit, starb 1743. 
Sparattosperma ist zus. aus omapattew (zerreissen) und omeppo (Same); der 
Same platzt bei der Reife? 
Bilsenkraut, schwarzes. 
(Hühnertod, Rasewurzel, Schlafkraut, Teufelsauge, Zigeunerkraut.) 
Radix, Herba und Semen Hyoscyami. 
Hyoscyamus niger L. 
Pentandria Monogynia. — Solaneae. 
Ein- bis zweijährige Pflanze mit fingerdicker bis daumendicker, 10—20 Centim. 
langer, weisslicher, spindelfôrmiger, wenigästiger, fleischiger, etwas schwammiger 
Wurzel; der ziemlich grosse, etwas gelbliche, poröse Kern derselben ist mit 
einem ganz dünnen, etwas dunklen, festen Ringe umgeben, und das äussere 
Fleisch weiss. Der Stengel ist rund, 45—60 Centim. hoch, aufrecht, ästig, mit 
langen, weichen, abstehenden, weissen, glänzenden, etwas klebrigen Haaren be- 
setzt. Die Wurzelblätter und untersten Stengelblätter sind gestielt, die oberen 
sıtzend, 10—30 Centim. lang, 5—10 Centim. breit, tief buchtig, z. T. halb ge- 
fiedert-gezähnt, dunkelgraugrün, mit weichen, etwas klebrigen Haaren, besonders 
an der weisslichen Mittelrippe. Die Blüten stehen am Ende der Stengel und 
Zweige in einseitigen Aehren, anfangs einwärts gebogen, dann gerade, mit kleinen, 
1—22ühnigen Bláttern untermengt. Die Blumen sind sitzend, der Kelch stark 
behaart, klebrig, die Krone blassgelb, mit violetten Adern netzförmig durchzogen, 
im Grunde dunkler; hat ein düsteres Ansehn. Die zierliche krugförmige Kapsel 
ist von dem vergrösserten Kelche umgeben. Die ganze Pflanze riecht widerlich 
betäubend. — Durch ganz Deutschland und das übrige Europa an Wegen, 
Hecken, auf Schutthaufen, an Kohlenmeilern, z. T. häufig vorkommend, aber 
zum Arzneigebrauche auch angebaut. 
Gebräuchliche Teile. Das Kraut und der Same, früher auch die Wurzel. 
Die Wurzel hat trocken beinahe dasselbe Ansehn wie die frische, nur ist 
sie zusammengeschrumpft, z. T. holzig, aussen graugelblich, innen blassgelb, 
riecht stark widerlich und schmeckt fade. 
Das Kraut muss gesammelt werden, wenn die Pflanze in der Blüte steht, 
nicht vorher, sonst ist es weniger wirksam. Auch wird es am besten von der 
wild wachsenden Pflanze genommen. Ist man genötigt, sie selbst zu ziehen, so 
muss sie auf rauhen Boden gepflanzt, nicht zu sehr gedüngt werden, und man 
      
    
  
  
    
   
  
   
     
   
   
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
    
    
    
   
    
   
   
    
   
   
    
    
    
   
   
  
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