Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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steigender Temperatur ab, je grösser die Reibung und je niedriger die Temperatur 
In der Nähe des Siedepunktes s ist sie fast Null, wie die folgende Tabelle’ zeigt, 
die die Aenderung des Reibungscoefficienten in Procenten f des kleineren 
Werthes zwischen den Grässen # und # nach RELISTAR giebt 
Z Z' f $ 
Aceton 11:1 43 12:8 56 
Aethyläther 10:1 28 2:2 345 
Aldehyd 10 20 0:0 22:0 
Die den Reibungscoefficienten reciproke Grösse, der die ausgeflossenen 
Volumina direkt proportional sind, nennt man den Transpirationscoefficienten. 
Als specifische Durchflusszeit bezeichnen PRIBRAM und HANDL diejenige Zeit, die 
ein bestimmtes Volumen einer Flüssigkeit braucht, um durch eine Rôhre zu 
fliessen, wenn die Zeit, die ein gleiches Volumen Wasser bei 0° braucht und die 
nach der PorsEvILLE’schen Formel berechnet werden kann gleich 100 gesetzt wird. 
Sind die Einheiten Millimeter und Milligramm, so wird für Wasser bei 0° 
Mo = 0:00018106. 
roa _ 0-0000131 . 
Für die Reibung von Quecksilber untersucht wurden, das nach WARBURG 
und Kocu vollkommen dem PorsEUiLLE'schen Gesetze gehorcht, stellt Kocu seine 
Versuche zwischen — 21:4 und 340? dar durch 
ne = 0:0170 — 0:00006617 + 0-0000002085#2 — 0-000000000 2115 #5. 
Der Verlauf der Curve ist fast derselbe wie für alle anderen Flüssigkeiten; 
nur ist die Aenderung kleiner als bei den meisten, so bald man sie in hinlänslich 
grossem Abstande vom Siedepunkte untersucht. 
Bestimmungen für chemisch reine organische Verbindungen liegen hauptsächlich 
von RELLSTAB (60), GUEROUT (61), PRIBRAM und HANDL vor, die von diesen für die 
gleichen Substanzen gefundenen Werthe weichen indess oft un gemein von einander 
ab; so finden bei 10? für Propionsäure, PRIBRAM u. HAnDL (8, RELLSTAB 70:3, 
für Aethylacetat P. u. H. 267, RELLSTAB 29:9, für Aethylüther P. u. H. 13.8, 
RrELLsTAB 17:3. Wir unterlassen daher eine Aufführung der iy Zahlen- 
werthe und geben nur einige der allgemeinen Resultate. 
Isomere Ester haben nahezu eine gleiche Ausflusszeit. 
Die Transpirationszeit wächst, wenn die chemische Zusammensetzung sich 
um CH,-H, und O ändert. 
Im ersten Fall ist sie grösser bei wachsendem Säureradical als bei wachsen- 
dem Alkoholradical. Metamere Körper haben ungleiche Ausflusszeiten, die sich 
um so mehr nähern je näher die Siedepunkte liegen. 
Substituirt man H durch CT br, T, NO,, so wüchst stets die Durchflusszeit, die 
Er ist am kleinsten für den Eintritt von CI, und wird grôsser für den von 
r, J, NO,, der Eintritt der Gruppe NO; soli dabei tiefer greifende Aenderungen 
E ganzen Form der Moleküle zur Folge haben. 
4. Eme der Cohàásion der festen Kórper analoge Grósse ist bisher nicht 
bei Flüssigkeiten direkt experimentell bestimmt worden. 
LAPLACE u. A. ermittelten freilich die Kraft, die nóthig ist, um eine Platte 
die von einer Flüssigkeit benetzt wird, von derselben loszureissen; diese Kraft 
hingt aber nicht unmittelbar von der Cohision der Flüssigkeit ab, indem nicht 
ein plótzliches Losreissen eintritt, sondern eine all Imähliche Abschnürung des 
zuerst in die Hóhe gehobenen Flüssigkeitscylinders. 
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LADENBURG, Chemie, 
     
    
   
  
  
  
   
  
  
      
    
   
  
  
  
   
   
  
    
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
    
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
  
  
   
  
   
   
       
   
  
  
  
	        
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