170 Handwörterbuch der Chemie,
Soweit bisher diese Körper eingehender untersucht worden sind, hat sich
herausgestellt, dass diese Anomalien durch eine molekulare Umlagerung, den
Uebergang aus einer Modification in eine andere, bedingt sind.
Bei den Quecksilberjodiddoppelverbindungen spricht sich dies schon bei den
Farbenänderungen bei der betreffenden Temperatur aus. Bei den Metalllegirungen
(81) (82) zieht man denselben Schluss nach E. WIEDEMANN daraus, dass die beob-
achtete Contraction erst nach Tagen bei constanter Temperatur ihr Ende erreicht
hat; und bei beiden endlich aus dem ganzen thermischen Verhalten, vor allem
den Wärmeentwickelungen oder -bindungen, die mit der Contraction verbunden sind.
Adhäsion.
Die gewöhnlich mit dem Namen Adhäsion bezeichnete Erscheinung, wie sie
beim Zusammendrücken zweier polirter Metalle oder Glasplatten eintritt, ist nicht
ein statisches, sondern ein dynamisches Phänomen (85) und giebt nicht ein Maass
für die Anziehung der beiden Platten auf einander, da die Trennung deshalb
so schwierig und langsam erfolgt, weil die Luft aus der umgebenden Atmosphäre
in Folge der Reibung nur äusserst langsam in den engen Zwischenraum zwischen
denselben eindringt und dadurch zwischen den Platten ein luftverdünnter Raum
entsteht. Wirkliche Adhäsion tritt aber in folgenden Fällen ein.
Bringt man zwei Stücke desselben weichen Körpers mit einander in Berührung,
so verschmelzen sie in einen. Die Oberflächentheilchen beider Körper gelangen in
ihre gegenseitige Wirkungssphäre, es treten neue Gleichgewichtslagen in Folge einer
Spannung ein, diese wird dadurch ausgeglichen, dass Theilchen des einen Körpers
in den anderen hinüberfliegen und so allmählich eine neue Gleichgewichtslage
hervorrufen, bis die früher an der gemeinsamen Oberfläche beider Körper ge-
legenen Moleküle sich wie solche im Innern verhalten. Bei Temperaturen nahe
dem Schmelzpunkt, überhaupt mit Steigerung der Temperatur, tritt eine solche
Verbindung zweier Kórper leichter ein, weil dort die Beweglichkeit der Moleküle
eine grössere ist.
Ganz ähnlich wie weiche Körper bei kleinen Druckktäften, verhalten sich
harte bei sehr grossen. Wenn auf dieselben ein allseitiger starker Druck ausge-
übt wird, so zerfallen sie nicht in eine Reihe einzelner Stückchen, wie wenn sie
der Kraft nach einer Seite ausweichen können, sondern im Gegentheil, wenn sie
in dem Gefäss, in dem sie enthalten sind, sich ursprünglich in Pulverform be-
finden, so werden diese einzelnen Stückchen zu einer mehr oder weniger homo-
Eine Reihe von hierher gehörigen Versuchen an Kali- und
Natronsalpeter, Sägespähnen von Pappelhoiz und Staub von einem Schleifsteine
und Kreide hat W. SpriNG (86) angestellt. Sowohl bei KNO, wie bei NaNO,
hatte sich bei Drucken bis zu 40,000 Atmosphiren, von denen 20,000 Atm. zum
Comprimiren disponibel waren, eine vollständig homogene Masse gebildet, härter
und dichter als geschmolzene Theile derselben Substanzen, dabei durchscheinend
wie Porcellan. Das aus der Pression von Sägespänen hervorgegangene Stück
3ruch in
zeigte keine vollständige Homogeneität, sondern einen schieferartigen B
genen Masse vereint.
der Richtung des Druckes, war jedoch viel dichter wie das Holz in gewöhnlichem
Zustande, im Verhältniss von 1,328 : 0,389. Nicht so günstig waren die Resul-
tate mit Schleifsteinstaub und Kreide, was wohl besonders dem Einflusse der an
den Theilchen haftenden Luft zuzuschreiben ist.
Die Erklärung der Erscheinungen ist eine ganz analoge wie die des Klebens
der weichen Körper. In Folge des starken Druckes werden die Oberflächen der
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ibid. 1o:
pag. 168
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20) CARI
pag. 128
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pag. 481
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30) H. f
pag. 85.
pag. 34 |
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506. 40
Wien. B
43) T. M
Suppl. 5.
poids et