Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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charakterisirte Oxydationsprodukte gewinnen, wie aus Cinchonin die Cinchonin- 
sáure und Cinchomeronsáure, aus Narcotin Opiansäure und Hemipinsáure, aus 
Nicotin die Nicotinsáure. 
Günstiger verläuft im Allgemeinen die Oxydation der Alkaloide durch über- 
mangansaures Kalium. 
Beim Kochen verschiedener Alkaloidsulfate mit salpetrigsaurem Kalium in 
wässriger Lösung entwickelt sich Stickstoff, und es entstehen die von SCHÜTZEN- 
BERGER als Oxychinin, Oxystrychnin u. s. w. bezeichneten Basen. (Ann. 108, 
pag. 350). — 
Gegen concentrirte Schwetelsäure sind einige Alkaloide, wie Strychnin, sehr 
widerstandsfähig; andre, wie das Chinin, bilden mit rauchender Schwefelsäure 
Sulfosduren. Die meisten werden wenigstens in der Wärme leicht zerstört. 
Viele geben mit concentrirter, reiner oder mit Oxydationsmitteln versetzter 
Schwefelsäure charakteristische, für die Diagnose der Alkaloide wichtige Fär- 
bungen. Ueber die chemische Natur der entstehenden Farbstoffe ist nichts be- 
kannt. 
Mit Alkalien der trocknen Destillation unterworfen liefern die festen Alkaloide 
flüchtige Basen, wie Methyl-, Dimethyl- und Trimethylamin, und häufig solche, 
welche der Pyridin- und Chinolinreihe angehören. Dieselben Basen werden oft 
auch schon durch Erhitzen der Alkaloide mit Wasser auf 250° erhalten. (REYNOSO, 
Ann. 133, pag. 98). — 
Durch direktes Sonnenlicht erleiden die Lösungen vieler Alkaloide eine all- 
mähliche Zersetzung. (FLÜCKIGER, Pharm. J. Trans. [3] 8, pag. 885.) 
Gerichtlich chemischer Nachweis, Da viele Alkaloide zu den heftigst wirkenden 
Giften gehören, so stellt sich der gerichtlichen Chemie häufig die Aufgabe, dieselben in den 
verschiedenartigsten Gemengen, namentlich in Speiseresten, im Harn, Mageninhalt und in Leichen- 
theilen nachzuweisen. Die meisten der zugünglicheren Alkaloide vermag man an ihren Eigen- 
schaften, ihrer physiologischen Wirkung und namentlich an gewissen Fällungs- und Fürbungs- 
reactionen mit Sicherheit zu erkennen, sobald sie in reiner Form, wenn auch nur in geringer 
Menge vorliegen. Um sie aber aus Gemengen der genannten Art in genügend reinem Zustande 
zu isoliren, sind oft sehr umständliche Operationen erforderlich, — namentlich dann, wenn man 
nicht nur nach einem einzelnen, bestimmten Alkaloid zu suchen, sondern auf alle môglichen 
Rücksicht zu nehmen hat. Der Umstand, dass manche Alkaloide leicht Zersetzungen erleiden, 
darf natürlich bei der Wahl der Isolirungsmethode nicht ausser Acht gelassen werden. Da alle 
Alkaloide mit überschüssig vorhandenen Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Weinsäure, in 
Wasser und Weingeist lösliche Salze bilden, so ist es leicht, sich aus jedem Untersuchungsobject 
einen Auszug zu bereiten, welcher alle etwa darin enthaltenen Alkaloide enthält. Es liegt der 
Gedanke nahe, zur Isolirung oder wenigstens zur Anhüufung der letzteren sich der z. Th. schon 
genannien Fällungsmittel, wie Phosphormolybdänsäure, Phosphorwolframsäure, Gerbsäure, zu 
bedienen. 
Da indess durch diese Fällungsmittel auch andre Stoffe niedergeschlagen werden, da andrer- 
seits die gefällten Alkaloidverbindungen grossentheils nicht ganz unlöslich, sondern nur in ver- 
schiedenem Grade schwerlöslich sind und es endlich oft nicht möglich ist, aus der gefällten 
Verbindung auch nur die Hauptmenge des betreffenden Alkaloids unzersetzt wieder abzuscheiden, 
so haben solche Fällungsmittel für die Abscheidung der Alkaloide im Allgemeinen keine grosse 
Bedeutung erlangt. Die dafür gebräuchlicheren Methoden bestehen vielmehr wesentlich in der 
successiven Anwendung verschiedener Lösungsmittel. Als ein günstiger Umstand kommt hierbei 
in Betracht, dass die freien Alkaloide im Allgemeinen, um gelöst zu werden, andrer Flüssig- 
keiten bedürfen, als ihre Salze. Während die letzteren sich namentlich in Wasser leicht lösen, 
dagegen in Amylalkohol, Chloroform, Kohlenwasserstoffen unlóslich sind, zeigen die freien 
Alkaloide gerade das umgekehrte Verhalten. Wenn man nun alternirend durch Zusatz von 
  
   
   
  
   
   
   
   
  
     
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
   
  
   
   
  
   
    
   
   
  
  
  
    
   
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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