236 Handwörterbuch der Chemie.
Früchten) wie im weissen Pfeffer (den reifen Samen von Piper nigrum 1..), ferner
im langen Pfeffer (13) (Fruchtkolben von Chavica officinarum Mic. und Ch. Rox-
burghii MiG.) und in dem westafrikanischen schwarzen Pfeffer (2) (den Früchten
von Cubeba Clusii Mig.).
Nachdem fiir das Piperin zuerst von PELLETIER (3) die Formel C,0Hy,NO,, von LIEBIG
(4) die Forme! C,,H,,NO, aufgestellt worden war, berechnete REGNAULT (5) aus seinen Ana-
lysen die richtige Formel C,;H, ,NO,, die von LAURENT (6) bestütigt wurde. Durch STRECKER's
Untersuchungen (9) wurde die REGNAULT'sche Formel ausser Zweifel gestellt.
Darstellung (1, 3 10—16) das geeignetste Material ist der weisse Píeffer. Sein mit
Weingeist (spec. Gew. 0:833) bereitetes Extract wird mit Kalilauge behandelt, welche harzige
Substanzen auflóst und unreines Piperin zurücklüsst. Dieses wird durch wiederholtes Umkrystalli-
siren aus Weingeist unter Zusatz von Thierkohle gereinigt (14).
In verschiedenen Handelssorten schwarzen und weissen Pfeffers wurden 5,24— 9,159 Piperin
gefunden (16).
Eigenschaften. Farblose, glinzende, wasserfreie Prismen des monoklinen
Systems (17) (18), als Pulver fast geschmacklos, in weingeistiger Losung scharf
pfefferartig schmeckend, nicht alkalisch reagirend. Optisch inactiv. Künstlich
entsteht es aus Piperidin durch die Einwirkung von Piperinsäurechlorid (42). Bei
129° schmilzt es zu einem beim Erkalten harzartig erstarrenden gelblichen Oel,
das sich in hôherer Temperatur zersetzt. In Wasser ist das Piperin selbst in
Siedhitze nur wenig löslich, dagegen in 60—100 Theilen kaltem Aether, in etwa
30 Th. kaltem 80% Weingeist und schon in gleichen Th. siedendem Weingeist;
ebenfalls löslich in Chloroform, Benzol und Petroleumäther.
Reactionen. Mit concentrirter Schwefelsäure giebt das Piperin eine blutrothe Färbung,
die auf Wasserzusatz verschwindet. Für die Abscheidung aus organischen Gemengen und die
Trennung von anderen Alkaloiden kann der Umstand benutzt werden, dass sich das Piperin durch
Petroleumäther schon aus sauren Lösungen ausschütteln lässt. Die quantitative Bestimmung
im Pfeffer gelingt durch Eintrocknen des Pfefferpulvers mit Kalkmilch, Ausziehen mit Aether und
Umkrystallisiren des Piperins aus heissem Alkohol (16).
Salze. Das Piperin ist eine sehr schwache Base. Seine Salze werden schon durch Wasser
zerzetzt, so dass das Piperin in verdünnten Mineralsáuren kaum lóslich ist.
Salzsaures Piperin, C,,H,,NO, - HCI (19) entsteht beim Ueberleiten von Salzsüure-
gas über schliesslich bis zum Schmelzen erhitztes Piperin. Krystallinisch erstarrende Masse.
Das Platindoppelsalz 4(C, ;H,,NO,)2HCIl- PtCl, (19) (7) scheidet sich in grossen, dunkel
orangerothen monoklinen Krystallen aus, wenn eine salzsüurehaltige weingeistige Lósung von
Piperin und Platinchlorid freiwillig verdunstet. Fast unlóslich in Wasser, unzersetzt lóslich in
siedendem Alkohol, nahe über 100? schmelzend.
Das Quecksilberdoppelsalz 2(C,,H,,NO,)HCI - HgCl, (20) (18) entsteht wie die
vorige Verbindung. Gelbe, trikline Krystalle, unlóslich in Wasser, lóslich in heissem Weingeist.
Ein Cadmiumdoppelsalz, 4(C,,H,,NO,)4 HCI - 9Cd Cl, + 4H,0 (21) wurde in
strohgelben Nadeln erhalten.
Piperintrijodid, 2(C,,H,,NO,)H]J, (22) entsteht beim Zusammenbringen einer heissen,
salzsüurehaltigen, alkoholischen Piperinlósung mit wüssriger Jod-Jodkaliumlósung. Sehr lange,
stahlblaue, metallglänzende Nadeln.
Zersetzungen. Concentrirte Salpetersäure verwandelt das Piperin in eine
Ann. 84, pag. 342. 28) WERTHEIM, Ann. 127, pag. 75. 29) BucHHEIM, N. Repert. Pharm. 25,
pag. 335. 30) BRÜHL, Ber. 1876, pag. 41. 31) KRAUT, Ann. 157, pag. 66. 32) BAEYER u.
JAGER, Ber. 1875, pag. 893. 33) HOFMANN, Ber. 1881, pag. 659. 34) BRÜHL, Ber. 1871,
pag. 738. 35) SCHIFF, Gazz. chim. ital. 9, pag. 333. 36) HOFMANN, Ber. 1879, pag. 984.
37) KôNIGs, Ber. 1879, pag. 2341. 38) SCHOTTEN, Ber. 1882, pag. 421. 39) LADENBURG,
Ber. 1881, pag. 1876. 40) Ders, Ber. 1881, pag. 2406. 41) Ders, Ber. 1881, pag. 1344.
42) RÜGHEIMER, Ber. 1882, pag. 1390. 43) Konigs, Ber, 1882, 1856.
harzige \
liefert (2:
giebt da
Produkt «
mit Kalil:
mit Eiser
Erhitzen
weingeisti
(25) Ci;
Constituti
CH. C
die Auffa
trachten
Pipe
Base. 741
von Pipe
dann das
haltenen
(27) gew
untersuch
führten di
STRECRER
säure aus
Kochen n
Darst
der trockne
Piperidin al
b) Pip
Alkohol 192
trennte Mut
c) Das
schliesslich
der Rücksta
Salz in wen
und die abg
14 Kg
Piperidin. (
Eige:
schmecker
in jedem -
Wässrige :
lóst aber :
Salze
leicht lóslicl
und anderer
Zeitschr. f. ]
Brom-
saures P. b
Krystalle, o5
seideglänzenc