Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
2. Der letztere 
geführt. 3. Der 
ester verwandelt, 
ldung von Essig- 
n. Diese beiden 
ter und Aethyl- 
gester zu Essig- 
triumsalze dieser 
Ester übergeführt 
LICENUS (6) eine 
reimem Acetessig- 
cit ausgedehntere 
imt bei der Be- 
H,+H. 
genverbindungen 
OC,H, + Nal. 
Vasserstoff durch 
' Radicale ausge- 
9OC;H. —+ H, 
H.),COOC,H, 
ühren. 
xrm. Acetessigester, 
ystallisirter Benzols 
ftiger Reaction den 
Vendet man wesent- 
tt bereits, ehe das 
vermieden werden 
tens 65 Grm. Acet- 
etessigester mit der 
Auf Wasserzusatz 
resp. Benzol ge- 
:h-organisch substi- 
(jten: Die berech- 
luten Alkohols ge- 
gesetzt und hierauf 
ter vollendeter Ein- 
Verbindung durch 
rodukte und daher 
1 nicht anwendbar. 
kann man in der 
ser Methode direkt 
ringen. Die alko- 
ch gutem Erfolge, 
Acetessigester. 13 
Von: den mannigfachen Umwandlungen, welcher die Acetessigester fähig 
sind, mögen hier nur diejenigen Erwähnung finden, die sie bei der Behandlung 
mit Basen erleiden; in Betreff der übrigen sei auf das unten folgende Specielle 
über die Acetessigester verwiesen. 
Setzt man die Acetessigester der Einwirkung starker Basen aus, so erfolgt 
Spaltung nach zweifacher Richtung; es hildet sich einestheils ein Keton, Kohlen- 
säure und Alkohol, anderentheils Essigsäure, eine Säure, deren Natur von der des 
angewandten Esters abhängig ist, und Alkohol. Die erste dieser Spaltungs- 
richtungen, welche beim Acetessigester zuerst von GEUTHER, bei den substi- 
tuirten Acetessigestern von FrRaNKLAND und Duppa beobachtet ist, erfolgt, wenn 
X und Y beliebige einwerthige organische Radicale bedeuten, nach der Gleichung 
CH,COCXYCOOC,H; + 2KOH=CH,COCHXY + CO,K, + C,H, OH, 
die zweite, zuerst von WISLICENUS constatirte nach der Gleichung: 
CH,COCXYCOOC,H,+2KOH=CH,COOK + CHXYCOOK + C,H,OH. 
Die Anzahl der Acetessigestermolekiile, welche eine Spaltung nach der 
einen oder anderen Richtung erleiden, hängt wesentlich mit der Menge und 
Concentration der angewandten alkalischen Lösung zusammen; auch von der 
Natur der Base ist sie, wenn auch nur wenig, abhängig. Soll aus einem Acet- 
essigesterderivat hauptsächlich das Keton dargestellt werden, so kocht man mit 
überschüssigem Barytwasser oder sehr verdáünnter Kalillauge, bezweckt man dagegen 
die Gewinnung der neben Essigsäure entstehenden Säure, so muss man möglichst 
concentrirte alkoholische Kalilauge in möglichst bedeutendem Ueberschuss an- 
wenden (8) (9) Dabei ist jedoch auch die Natur des der Zersetzung unter- 
worfenen Esters von wesentlichem Einfluss. 
So liefert z. B. der Acettricarballylsáureester, 
CH, 
Lo 
| 
CHCH,COOC,H;), 
COOC,H, 
bei der Spaltung durch Alkalien fast nur Essigsäure und Tricarballylsäure (9). 
Der Acetessigester kommt im Harn von Diabetikern vor*). 
Um ihn darzustellen, verfährt man folgendermaassen : 
Zu 1 Kilo reinem Essigäther, welcher sich in einem mit Rückflusskühler verbundenen Kolben 
befindet, werden auf einmal 100 Grm. Natrium in erbsengrossen Stücken gegeben. Sobald die 
Reaction nachlässt, erhitzt man auf dem Wasserbade bis zur Lösung des Metalls, versetzt die 
noch warme Masse mit 550 Grm. 50 %iger Essigsäure und lässt erkalten. Man versetzt nun 
unter Umschütteln mit ca. 4 Liter Wasser, trennt die Oelschicht, destillirt nach nochmaligem 
Waschen derselben mit wenig Wasser auf dem Wasserbade den grössten Theil des unveränderten 
Essigäthers ab und fractionirt den Rest. Der nach dreimaligem Fractioniren von 175—185° 
siedende Antheil ist für die meisten Verwendungen genügend rein. Ausbeute im Maximum 
175 Grm. Aus den unter 100° siedenden Portionen wird nach dem Waschen mit Kochsalz- 
lösung zur Entfernung des Alkohols und Trocknen mit Chlorcalium durch Fractioniren 350—400 Grm. 
Essigester zurückgewonnen (10). 
*) Solcher Harn wird durch Eisenchlorid roth gefärbt. — Neuere Untersuchungen machen 
es sehr wahrscheinlich, dass derselbe nicht Acetessigester, sondern eine diesem Ester nahe 
stehende Verbindung (Acetessigsäure?) enthält. S. DEICHMÜLLER u. TOLLENS, Ann. 209, pag. 22; 
TOLLENS, Ann. 209, pag. 30. 
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
    
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
   
	        
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