Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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schrieben worden. Das krystallisirte Chininhydrat schmilzt bei 57°, verliert bei 
weiterem Erhitzen sein Krystallwasser, wird wieder fest und schmilzt dann wieder 
bei 176°. An trockner Luft wird das Hydrat matt. Im Exsiccator verliert es 
leicht 2 Mol., nur sehr langsam das dritte Mol. Wasser. 
Das Hydrat löst sich bei 15° in 1670 Th. Wasser (35), bei 20° in 1428 Th. 
(36); von siedendem Wasser braucht es 773 Th. (36). Verschiedene Calcium- 
und Ammoniaksalze erhöhen die Löslichkeit. Beim Verdampfen der wässrigen 
Lösung zwischen 60 und 80° scheidet sich das Hydrat in öligen Tropfen an der 
Oberfläche aus. 
Aus der heiss bereiteten und lange Zeit einer Temperatur von 30° ausge- 
setzten Lösung des krystallisirten Hydrats in verdünntem Alkohol erhielt HESSE 
(35) lange, seideglinzende Nadeln des wasserfreien Chinins C,,H,,N,0, 
(Chinin-Anhydrid). Dieses lóst sich bei 15? erst in 1960 Th. Wasser und wird 
beim Verdampfen dieser Lósung wieder in langen Nadeln, ohne Bildung ólger 
Tropfen ausgeschieden. Es giebt ein schwefelsaures Salz von der Zusammen- 
setzung des gewóhnlichen Chininsulfats, aus welchem aber durch Ammoniak ein 
wasserfrei bleibendes Chinin gefüllt wird. Erst nach mehrfach wiederholter 
Fállung und Lösung mit Schwefelsäure lässt sich wieder das Hydrat mit 3H,0 
erhalten (35). 
Bei 15° lösen nach REGNauLD (37) 100 Th. absoluter Alkohol 88,9 Th. 
Chinin, 100 Th. Chloroform 51,9 Th. 100 Th., Aether 4,42 Th. In Schwefel- 
kohlenstoff ist das Chinin leicht löslich, weniger leicht in flüchtigen und fetten 
Oelen, sowie in Benzol (38) und namentlich in Petroleumäther. Aus seiner 
Lösung in Petroleumáther (nach BorkE [39] auch in Chloroform) wird es beim 
Verdunsten in Nadeln krystallisirt erhalten. Aus den Lósungen in Benzolkohlen- 
wasserstoffen krystallisiren beim Erkalten Verbindungen der letzteren mit Chinin, 
wie C,gH,, N,05 4- C,;H, u. s. w,, welche an der Luft, namentlich beim Er- 
wármen, den Kohlenwasserstoff abgeben (38) Die Losungen des Chinins wirken 
linksdrehend. Das Drehungsvermógen ist verschieden je nach der Concentration 
der Lösung und nach der Natur des Lósungsmittels. Hxssk (35) fand für die 
Auflösung des gewöhnlichen Hydrats in Aether (8 — 0,7296) bei 15°: (a)p = — 
(158,7 — 1,911 c) für die Auflósung in 979 Alkohol: (a)p — — (145,2 — 0,657 c) 
für diejenige in 8092 Alkohol: (a)p — — (165,81 — 8,203 c + 1,0654 c? — 0,04644 c?) 
für die 59% Lösung des wasserfreien Chinins in Chloroform: (@)D = — 106,6. 
Säuren vergrössern die Ablenkung. 
Die Lösungen des Chinins in den meisten Säuren zeigen starke, blaue 
Fluorescenz. Diese wird aber aufgehoben durch die Halogenwasserstoffsäuren, 
durch Sulfocyansäure, Ferro- Palladio- und Platincyanwasserstoffsäure, sowie durch 
unterschwefligsaure Salze (40). 
Die Lösung des sauren schwefelsauren Chinins absorbirt energisch die 
chemisch wirksamen Lichtstrahlen (41). 
Reactionen. Wird Chinin in saurer wässriger Lösung mit Chlorwasser und dann mit 
überschüssigem Ammoniak versetzt, so entsteht eine schön smaragdgrüne Färbung (42) (43). 
Bei genauem Neutralisiren der Flüssigkeit mit einer Säure geht diese Färbung in eine himmel- 
blaue, durch Zusatz überschüssiger Säure in eine violette bis rothe über. Ammoniak macht sie 
wieder grün. Die Reaction ist noch bei einer Verdünnung von 1:5000 erkennbar. Wenn zu 
einer mit Chlorwasser versetzten Chininsalzläsung zunächst Blutlaugensalz und dann Ammoniak 
hinzugefügt wird, so entsteht eine dunkelrothe Färbung (44). Diese Reactionen treten nicht 
beim Cinchonin und Cinchonidin ein, wohl aber beim Conchinin. Letzteres kann durch seine 
Fällbarkeit mittelst Jodkalium aus neutraler Lösung vom Chinin unterschieden werden. 
     
    
     
    
  
    
   
    
    
   
    
   
  
   
    
    
    
   
  
  
   
   
   
    
   
    
   
   
    
  
   
    
   
    
     
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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