Handwörterbuch der Chemie.
Verdunsten über Schwefelsäure einen nicht krystallinischen, nur sehr langsam fest werdenden
Rückstand. Aether scheidet aber aus ihr einen bald krystallinisch erstarrenden Syrup ab. Die
Base zersetzt sich schon bei 120° unter Verbreitung eines an Chinolin erinnernden Geruchs.
Dijodmethylchinin. C,,H,,N,O,(CH, J), (116), entsteht beim Erhitzen von Chinin
mit 2 Mol Methyljodid auf 100?, oder beim anhaltenden Kochen des Jodmethylchinins mit
Methyljodid am Rückflusskühler. Aus der durch Kochen mit Thierkohle gereinigten wüssrigen
Lósung scheidet sich die Verbindüng in kleinen, gelben, glünzenden Krystallen aus, die ihr
Krystallwasser über Schwefelsüure verlieren und nicht unzersetzt schmelzbar sind.
Dijodäthylchinin C,,H,,N,0, (C,H,J), (117), bildet sich bei anhaltendem Erhitzen
von Chinin mit überschissigem Aethyljodid und Aetzkali. Es krystallisirt aus heissem Wasser
oder verdünntem Weingeist in gelben Tafeln mit 3H,O. Schmp. 115°.
Jodáthyl-Jodmethylchinin C,,H,,N,O,. CH, J. C,H,J (116) wird durch Kochen von
Jodmethylchinin und Aethyljodid in alkoholischer Lósung gewonnen. Es krystallisirt aus heissem
Wasser in goldglänzenden, dünnen Bláttchen, die sich am Licht brüunen und erst bei 206—908?
unter vollstindiger Zersetzung schmelzen.
Jodmethyl-Jodüthylchinin C,,H,,N,O, - CH,J- CH,J (116), auf gleiche Weise aus
Jodäthylchinin und Methyljodid gewonnen, bildet dicke, heligelbe Prismen mit ]1H,O, die
lichtbestindiger sind, als die vorige Verbindung und schon bei 157—160? unter Zersetzung
schmelzen.
Zersetzungen des Chinins. Am Licht fürben sich die Chininsalze gelb,
besonders leicht das phosphorsaure und das arsensaure Salz. Auch die schwefel-
saure wüssrige Lósung des Chinins wird am Licht bald gelb und schliesslich
braun. Das Chinin verwandelt sich dabei zum Theil in eine rothe, amorphe,
nicht mehr basische Substanz, neben weicher etwas Chinicin zu entstehen scheint.
(31). Bei sehr vorsichtigem Erhitzen des Chinins sublimirt ein kleiner Theil
(vielleicht Chinicin) als gelbes Pulver, bei stárkerem Erhitzen tritt Verkohlung ein.
Durch Erhitzen mit Glycerin auf 180—210? wird die Hauptmenge des Chinins
in das isomere Chinicin umgewandelt, wihrend gleichzeitig eine rothe, nicht mehr
basische Substanz entsteht. (31). Wenn Chininsalze, und zwar am besten solche,
welche vor der Zersetzung schmelzbar sind, wie das saure Sulfat, lingere Zeit auf
120—130° erhitzt werden, so gehen sic ebenfalls in Salze des Chinicins iiber (119).
Beim Schmelzen des Chinins mit Kaliumhydroxyd destillirt als erstes Reactions-
produkt eine Base, welche nicht, wie beim Cinchonin, und wie frither auch fiir
das Chinin angenommen wurde, (120, 75) Chinolin, sondern ein bei 280° siedendes
Oxylepidin C,,H4,NO resp. ein Methoxylchinolin ist. Ausserdem entsteht ein
festes Produkt, welches anscheinend mit dem aus Cinchonin neben Chinolin ent-
stehenden identisch ist und wie dieses in einer zweiten Reactionsphase neben
flüchtigen Fettsäuren Aethylpyridin liefert. (121).
Mit gepulvertem Zinknatrium und überschüssigem Zinkstaub liefert das
Chinin in Rothglühhitze neben Cyannatrium ein angenehm nach Kümmelôl riechendes
stickstofffreies, ôliges Destillat. (39).
Rauchende Schwefelsäure wirkt schon in der Kälte auf Chinin ein.
Nach einiger Zeit wird die Lösung, nachdem sie mit Wasser verdünnt ist, durch
Ammoniak nicht mehr gefällt. Durch Sättigen derselben mit kohlensaurem
Baryum und genaues Zerlegen der Baryumsalzlösung mit Schwefelsäure erhält man
die Sulfochininsáure (122), als amorphe, in Wasser und Alkohol in allen Ver-
háltnissen lósliche Masse von der Formel C,,H,,N,O, -SO,. Ihr Baryumsalz
ist ebenfalls eine amorphe, sehr leicht lósliche Masse.
Trocknes Chlor fárbt Chinin carminroth und verwandelt es schliesslich
in eine leicht lósliche Masse (123.) Wird das Chlor zu in Wasser suspendirtem
Chinin geleitet, so fürbt sich die entstehende Lósung bald hellroth, violett und
schlie
klebri
Lôsun
benut:
kalklé
Thal:
zeichr
stoffer
alkoh«
W
Stund:
verdii
Anwe:
von 3.
(S. ur
C
zusam
auf (1
weilig
nur ei
I
auf ar
vom (
Chinir
Wasse
chinol
deren
(129,
bis dr
fällt w
Cincl
(CO,
und st
wickel
sáure
dindi
Pyrid
Einwir
gewon
sáure
überm
mit ge
gebun
Sauers
nieder
ausgez
€
D
doch :