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Quecksilberchlorid als amorpher Niederschlag gefällt. Jodwasserstoffsaures Chinamin-
Quecksilberjodid (31), gelber, amorpher Niederschlag, leicht löslich in Alkohol.
Beim Erwärmen von Chinamin mit Aethyljodid und Alkohol scheint Jodäthyl-Chinamin zu
entstehen und beim Verdunsten amorph zurückzubleiben. Beim Kochen mit Wasser zersetzt sich
dieser Rückstand allmählich, unter Bildung von jodwasserstoffsaurem Chinamin. Durch Erhitzen
mit Essigsäureanhydrid auf 60—80° wird aus dem Chinamin nicht ein Acetylchinamin, sondern
das um H,O ärmere Acetyl-Apochinamin erhalten. Durch kurzes Kochen mit 20 Thln. Salz-
säure vom spec. Gew. 1,125 wird das Chinamin unter Braunfärbung in Apochinamin überge-
führt. Bei längerem Kochen entsteht eine in verdünnter Salzsäure äusserst schwer lösliche braune
Substanz. Erhitzen mit kalt gesättigter Salzsäure auf 140? verwandelt das Chinamin in eine
kautschukähnliche, in allen Lósungsmitteln unlósliche Masse. Eine Auflosung von Chinamin in
10 Thln. 1892 Salzsáure färbt sich bei gewöhnlicher Temperatur bald gelb, dann roth, trübt sich
darauf und scheidet neben einem rothem Oel farblose Krystalle von salzsaurem Chinamidin ab (232).
Cinchonamin, C,4H,4,N,O (236). Dieses mit dem Hydrocinchonin [isomere Alkaloid wurde
1881 von ARNAUD neben Cinchonin in einer sehr dichten, dunkelbraunen columbischen China-
rnde von unbekannter Abstammung gefunden
Die gepulverte Rinde wurde mit Kalkmilch eingetrocknet, mit heissem Alkohol erschópft,
nach dem Abdestilliren des letzteren der Rückstand in überschüssiger verdünnter Salzsáure auf-
genommen, worauf sich das in der Kàlte schwer lósliche salzsaure Cinchonamin krystallinisch
abschied und so von Cinchoninsalz getrennt wurde. Das Cinchonamin ist unlóslich in kaltem
Wasser, löslich bei 179 in 100 Thln. Aether (spec. Gew. 0,72) und in 31,6 Thln. 90 9 Aikohol.
Es krystallisirt aus heissem Alkohol in glünzenden, wasserfreien Prismen, beim Verdunsten seiner
ätherischen Lösung in feinen Nadeln. Es schmilzt gegen 195? und erstarrt zu einer durch-
scheinenden, amorphen Masse. Die alkoholische Lösung reagirt alkalisch. Sie wirkt rechts-
drehend (a)p = + 117,9°.
Die Salze sind meistens schwer lóslich. Ihre sauren Lósungen fluoresciren nicht. Der
Geschmack ist nur schwach bitter.
Salzsaures Cinchonamin C, ,H,,N,O'HCI -- H,O krystallisirt sehr leicht in Prismen
oder Tafeln, die in kaltem Wasser schwer lóslich sind. Das salpetersaure Salz ist ein in
verdünnter Salpetersaáure fast unlóslicher, krystallinischer Niederschlag. Auch das jod wasserstoff
saure und das essigsaure Salz sind krystallinisch. und in kaltem Wasser schwer löslich.
Dagegen 10st sich das schwefelsaure C. (2(C,,H,,N,O)S O,H,, bei. 100? getrocknet) sehr
leicht in Wasser und krystallisirt nur aus Alkohol Das Platindoppelsalz 2(C,4H,,N,O*
HCI) PtCl, ist ein sehr schwer lósliches, hellgelbes, krystallinisches Pulver.
Conchinamin, C,,H,,N,0,. Dieses Alkaloid, von HESSE zuerst in einer Rinde von
Cinehona succirubra gefunden (199, 237) ist anscheinend ein steter Begleiter des Chinamins. Die
Formel C,,H,,N,O,, nach welcher es mit dem letzteren isomer ist, wurde von OUDEMANS be-
státigt (238).
Darstellung. Bei der Gewinnung des Chinamins bleibt das Conchinamin in den alko-
holischen Mutterlaugen desselben. Aus dem Verdampfungsrückstand dieser Mutterlaugen wird es
neben amorphen Basen durch siedendes Ligroin ausgezogen. Nachdem sich beim Erkalten die
Hauptmenge der amorphen Basen ausgeschieden hat, wird die übrige Lósung mit verdünnter
Essigsäure geschüttelt und die essigsaure Lösung mit Natronlauge gefällt. Den harzigen Nieder-
schlag knetet man mit lauwarmem Wasser aus, löst ihn in heissem Alkohol und sättigt die
Lösung mit Salpetersäure, worauf binnen einigen Tagen das salpetersaure Conchinamin aus-
krystallisirt. Es wird aus siedendem Wasser umkrystallisirt, in heissem 60% Weingeist gelöst
und dureh Ammoniak gefällt.
Eigenschaften. Das Conchinamin krystallisirt aus 6094 Weingeist in langen, vierseitigen
wasserfreien Prismen, aus Aether und Ligroin in derberen Prismen. In diesen Lösungsmitteln
und namentlich in Chloroform ist es sehr leicht, in Wasser fast gar nicht lóslich. Die alkoholische
Lósung reagirt stark alkalisch. Das Conchinamin schmilzt bei 1239 (corrig.) und erstarrt strahlig
krystallinisch. Es wirkt stark rechtsdrehend. Für seine Lósung in 972 Alkohol (c — 2, t —15)
fand Hesse (a) p = + 204,6°.
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