Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
979 Alkohol 
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Alkaloide. 287 
rinden, aus welchen es zuerst von LEVERKÓHN 1829 dargestellt wurde (247). HESSE untersuchte 
es genauer (252). 
Darstellung. Das gallertartige schwefelsaure Salz (vergl. unter »Aricin«) wird durch Ab- 
saugen oder vorsichtiges Auspressen móglichst von der Mutterlauge befreit und in lauwarmer, 
wüssriger Lósung durch Ammoniak zersetzt. Das Cusconin füllt in amorphen Flocken nieder 
und wird nach dem Trocknen wiederholt aus Aether krystallisirt. 
Eigenschaften. Mattglänzende, weisse, meist rosettenfôrmig gruppirte Blättchen; aus 
Alkohol oder Aceton krystallisirt derbere Blätter oder kurze Prismen. Bei 189 in 35 Thin. 
Aether (spec. Gew. 0,72) löslich, leichter in Alkohol und Aceton, fast unlöslich in Wasser und 
Alkalien. Aus allen Lösungsmitteln scheidet sich das Cusconin mit 2 Mol. Krystallwasser ab, 
die bei 80° vollständig entweichen. Das entwässerte Alkaloid schmilzt bei 110% zu einer 
dunkelbraunen, amorph erstarrenden Flüssigkeit. Die alkoholische Lösung des Cusconins reagirt 
nur beim Eintrocknen auf rothem Lackmuspapier schwach alkalisch. Die sauren Lösungen fluo- 
resciren nicht. Sie wirken, wie die alkoholische oder ätherische Lösung, linksdrehend. Für die 
Lösung in 97$ Alkohol wurde (a)p — — 54,32, für die ätherische Lösung = — 26,80 gefunden 
(c= 2). Mit concentrirter Salpetersäure, Schwefelsäure und molybdänsäurehaltiger Schwefelsäure 
giebt das Cusconin dieselben Farbenerscheinungen, wie das Aricın. 
Salze. Die normalen Cusconinsalze reagiren mehr oder weniger sauer; die löslichen be- 
sitzen einen anfangs kratzenden, dann schwach bitteren Geschmack. Sie sind meistens gallert- 
artig, nicht krystallisirbar. 
Salzsaures Cusconin fällt auf Zusatz von Salzsäure zur Lösung des essigsauren Salzes 
als unkrystallisirbare, gallertartige Masse nieder. Es giebt mit Quecksilberchlorid einen weissen, 
pulverförmigen, mit Platinchlorid einen schwer löslichen, dunkelgelben, völlig amorphen Nieder- 
schlag 2(C,,H,,N,O,'HCDPtCI, +5H,0, mit Goldchlorid eine schmutzig gelbe, ebenfalls 
amorphe Fällung. : 
Bromwasserstoffsaures C. ‘scheidet sich aus der Lösung des essigsauren Salzes auf 
Zusatz von überschüssigem Bromkalium als Gallerte ab. In reinem Wasser ziemlich leicht 
löslich. 
Jodwasserstoffsaures C. auf entsprechende Weise dargestellt, ist ein blassgelber, 
amorpher, nach einiger Zeit entweder krystallinisch oder gallertartig werdender Niederschlag. 
Schwer löslich in Jodkaliumlösung, unter siedendem Wasser schmelzend. 
Salpetersaures C. Gallertartig, schwer löslich in kaltem Wasser. 
Schwefelsaures C. 2(C,,H,,N,O,) SO,H,, wird durch schwefelsaures Ammoniak aus 
der Lósung des essigsauren Salzes als gelbliche, ganz amorphe Gallerte gefüllt, die hornartig 
eintrocknet. Beim Verdunsten der alkoholischen Lösung scheidet sich das Salz anfänglich in 
blättrig krystallinischen, später in gallertartigen Massen ab. 
Saures schwefelsaures C. ist schwer löslich in kaltem Wasser und konnte nur gallert- 
artig erhalten werden. 
Unterschwefligsaures C. Schwer löslich, gallertartig. 
Sulfocyansaures C. C5,5H, ,N,O,* CNSH 4- 2H,O. Blassgelbes, nach dem Ent- 
wüssern bei 909 schwefelgelbes Pulver. 
Essigsaures C. Die schwach gelbliche Lósung erstarrt beim Erkalten gallertartig; bei 
grösserer Verdünnung wird sie nur schleimig, zühe. 
Oxalsaures, weinsaures und citronensaures C. wurden ebenfalls als gallertartige 
Massen erhalten. Salicylsaures C. Blassgelber, flockiger, anscheinend krystallinischer Nieder- 
schlag mit 2H,O. 
Cusconidin nennt HESSE (199, 253), ein amorphes Alkaloid von unbekannter Zusammen- 
setzung, welches das Aricin und Cusconin in der Cuscochinarinde begleitet. Aus seinen bisher 
nur gefürbt erhaltenen Salzlósungen wird es durch Ammoniak in blassgelben, amorphen Flocken 
gefällt. Es scheint nur amorphe Salze und Doppelsalze zu bilden. 
Cuscamin. In einer angeblich von Cinchona Pelleteriana stammenden Cuscorinde fand HESSE 
(253), neben dem Aricin nicht Cusconin, sondern ein neues, als Cuscamin bezeichnetes 
krystallisirbares und ein Cuscamidin genanntes amorphes Alkaloid. 
Darstellung. Nachdem aus dem Alkaloidgemenge das Aricin durch Essigsäure entfernt 
  
  
  
  
  
  
  
     
  
   
   
   
     
   
   
   
    
  
   
   
   
  
    
   
    
   
   
     
  
     
     
  
   
   
     
   
      
   
    
   
   
   
  
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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