Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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linischen Rückstand vierseitige Sáulen. Beim allmiühlichen Erwármen der noch feuchten Masse 
färbt sie sich hellroth, spiiter purpurroth, endlich braunroth. Beim Erkalten 
wird sie darauf 
violett, schwarzblau, endlich grün, und in dieseı 
' gefärbten Masse lässt das Mikroskop farblose 
Krystalle erkennen. — Trägt man eine Spur Solanin in ein noch warmes 
Volumen Alkohol und concentrirter Schwefelsäure ein, so entsteht 
eine dauernde rosenrothe bis 
kirschrothe Fürbung (HzrwiG) (132). Platinchlorid, Goldchlorid, Quecksilberchlorid und Kalium- 
quecksilberjodid geben in verdünnten Solaninläsungen (1: 3000) keine Fällung. Durch Pikrinsäure 
und Gerbsáure werden solche Lösungen nur bei reichlichem Zusatz verdünnter Schwefelsäure 
sofort gefällt (146). Phosphormolybdänsäure erzeugt einen citronengelben, pulvrigen 
der durch Ammoniak nicht blau gefärbt wird. 
Gemisch von gleichen 
Niederschlag, 
Versetzt man aber die stark schwefelsäurehaltige 
Lösung des Solanins mit Braunsteinpulver und filtrirt nach e 
Phosphormolybdänsäure in dem Filtrat einen Niederschlag, der bei der Behandlung mit Ammoniak 
sich z. Th. mit blauer Farbe löst, z. Th. sich blau absetzt (146). Alkalische Kupferlösung (nach 
HAGER auch Gold- und Silbersaize) werden durch Solanin nicht reducirt. 
liefert das Solanin ein sehr charakteristisches Sublimat (147). Für die 
bei gerichtlichen Analysen: kommt es in Betracht, dass dasselbe 
ammoniakalischen Lósung durch Schütteln mit Aether, 
inigen Stunden ab, so verursacht 
Vorsichtig erhitzt 
Abscheidung des Solanins 
weder seiner sauren, noch der 
Petroleumäther, Benzol oder Chloroform 
entzogen, wohl aber aus der ammoniakalischen Lósung durch 
heissen Amylalkoho] aufgenommen 
wird. Zur Erkennung des Solanins und namentlich zu 
seiner Unterscheidung vom Morphin kann 
dann auch die Behandlung mit mässig concentrirter Salzsüure benutzt werden, durch welche 
reducirender Zucker und das in Aether losliche Solanidin gebildet wird. 
Salze. Es sind normale und saure Salze bekannt. 
Auch die ersteren reagiren schwach 
sauer. Die Salze schmecken bitter 
und stark brennend, sind in Wasser und Weingeist meistens 
sehr leicht löslich, fast unlóslich in Aether. 
Die weingeistige Lósung hinterlässt sie beim Ver- 
dunsten meistens als gelatinöse Massen. 
Die verdünnten wässrigen Lösungen zersetzen sich beim 
Erwärmen unter Ausscheidung von Solanin. 
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Nur das saure schwefelsaure Salz macht hierin eine 
Ausnahme. 
Salzsaures S. (144, 140) durch Auflósen der Base in salzsiurehaltigem Alkohol und Füllen 
mit Aether dargestellt, bildet einen gelatinósen, gummiartig eintrocknenden Nie 
Salpetersaures S. (144). Leicht losliche, gummiartige Masse. 
_ Schwefelsaures S. wird als kórnig krystallinisch (144) oder gummiartig (140) beschrieben. 
Seine Lósung scheidet beim Erhitzen Solanin ab und enthält dann 
schwefelsaures Salz. 
derschlag. 
gummiartiges, sanres 
Chromsaures S. (144) wird durch Fällung in dunkelgelben Nadeln erhalten. 
Phosphorsaures S. (144, 97) durch Fällung als weisses Krystallpulver darstellbar. 
Oxalsaures S., (7 H,O?) (144, 140). Ziemlich schwer lósliche Blätter, 
die sich aus dem 
schwefelsauren Salz auch durch Fällung gewinnen lassen. 
Beim Verdunsten seiner in Siedhitze 
nem amorphen Salz in Krusten aus. 
Bernsteinsaures S. (144) feine, leicht lösliche Nadeln. 
Schleimsaures S. (144). Kugelige Aggregate feiner, leicht lóslicher Nadeln. Die Lósung 
reagirt neutral. 
Solanin abscheidenden Lósung scheidet es sich neben ei 
Weinsaures S. (144). 
In der Lósung des schwefelsauren Salzes erzeugt Weinsüure einen 
krystallinischen Niederschlag. Die aus Solanin und Weinsáure erhaltene Lösung trocknet zu 
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einer 
gummiartigen, in Wasser nicht vollständig wieder löslichen Masse ein. 
Aehnlich verhalten sich 
die Lósungen von ameisensaurem, essigsaurem, dpfelsaurem, citronensaurem und 
benzoesaurem Solanin (144). Das mellithsaure S. zersetzt sich beim Verdunsten fast voll- 
stindig in Sáure und Base. Gerbsaures S. ist ein flockiger Niederschlag, aus 1 
in kugeligen Aggregaten kleiner Nadeln krystallisirbar (144). Leicht lóslicl 
Gerbsäure (146). 
1eissem Wasser 
ı in überschüssiger 
Ferrocyanwasserstoffsaures S. (144). Weisser, flockiger Niederschlag. 
Salzsaures Solanin-Platinchlorid (140). Gel 
be, amorphe Flocken, löslich in heissem 
Wasser und besonders in heissem Weingeist. — 
Aethylsolanin erhielt MOITESSIER (137) durch Erhitzen von weingeistiger Solaninlósung 
mit Aethyljodid auf 190? und Füllen durch Ammoniak. Er beschreibt es als ein in Weingeist 
  
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