Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
h dem 
heisser 
ch ver- 
ei vor- 
eitschr. 
0 Thle. 
rhóhen 
K), lóst 
"ingeist 
1. 1866, 
, Amyl- 
rystalli- 
Fette 
t nach 
jesslich 
00 000 
IARDAT 
:G (22) 
hohem 
t es in 
velches 
)15 bis 
ed von 
d durch 
ung er- 
| andere 
rychnins 
em. 44, 
meistens 
(Davv, 
Inatrium 
r. anal. 
gefälites 
las Ver- 
chwefel- 
[3] 21, 
charak- 
MI, Ber. 
'anat in 
9.) Die 
Mittelst 
Viertel. 
llichkeit 
ydirbare 
L^ Von 
Jahrb. 
Morphin 
Alkaloide. 331 
Zur angenäherten Trennung von Brucin, welches übrigens erst in grösserer Menge die 
Strychninreactionen beeinträchtigt, schlägt FLÜCKIGER vor, die Zersetzung des essigsauren Strychnins 
beim Eintrocknen seiner Lósung zu benutzen.  Essigsaures Brucin wird dabei fast garnicht zer- 
setzt und lässt sich fast vollständig wieder in Lösung bringen, während Strychnin zurückbleibt. 
(Arch. Pharm. 206, pag. 404.) Curarin giebt mit concentrirter Schwefelsäure und dichromsaurem 
Kalium u. s. w. wie das Strychnin eine blauviolette Fürbung, die übrigens bestündiger ist. Es 
unterscheidet sich. vom Strychnin dadurch, dass es sich schon mit Schwefelsäure roth färbt, kann 
auch durch Wasser oder Benzol leicht vom Strychnin getrennt werden. (FLÜCKIGER, N. Jahrb. 
Pharm. 39, pag 197.) 
Eine sehr ähnliche Reaction wie das Strychnin giebt das Quebrachin mit Schwefelsäure und 
dichromsaurem Kalium. Es unterscheidet sich vom Strychnin durch seine abweichende physio- 
logische Wirkung und dadurch, dass seine Lósung in concentrirter Schwefelsüure sich allmählich 
blau fárbt. (Ber. 1880, pag. 2309.) Die ähnliche, aber reiner blaue und viel bestündigere 
Fürbung, welche Anilin mit Schwefelsáure und dichromsaurem Kalium liefert, tritt nur mit 
wasserhaltiger Schwefelsäure oder bei nachtrüglichem Wasserzusatz auf und geht bei weiterem 
Verdünnen mit Wasser, wobei die Strychninfürbung verschwinden würde, durch Violett in ein 
ziemlich bestündiges Kirschroth über. 
Durch Alkalien oder Ammoniak wird das Strychnin aus seinen Salzlósungen krystallinisch 
gefällt. Der in verdünnten Lösungen durch Ammoniak erzeugte Niederschlag löst sich in einem 
Ueberschuss desselben auf, um sich nach einiger Zeit in Nadeln wieder abzuscheiden. Da das 
Strychnin in kohlensüurehaltigem Wasser ziemlich löslich ist, werden seine verdünnten, sauren 
Lósungen durch doppelt kohlensaure Alkalien nicht gefällt. Eine Lösung von Jod in Jodkalium 
oder Weingeist fallt Strychninsalzlósungen noch bei grosser Verdünnung (1:15000 nach BAUER, 
Arch. Pharm. 205, pag. 289) mit kermesbrauner Farbe. JDichromsaures Kalium giebt in nicht 
zu verdünnten Lósungen einen gelben, krystallinischen Niederschlag. Mit überchlorsaurem 
Kalium, Rhodankalium, Quecksilberchlorid, Kaliumplatincyanür entstehen weisse, krystallinische 
Fällungen. Platinchlorid erzeugt bis zur Verdünnung 1:1000 einen gelbweissen, in siedendem 
Alkohol schwer lóslichen und daraus in glünzenden Schuppen sich abscheidenden Niederschlag. 
Der durch Goldchlorid hervorgerufene Niederschlag ist schmutzig gelb, amorph, leicht löslich in 
Alkohol, woraus er mii orangegelber Farbe krystallisirt, aber in Wasser so unläslich, dass er 
noch bei der Verdünnung 1:10000 sich bildet. Der ebenfalls noch bei erheblicher Ver- 
dünnung entstehende Pikrinsäureniederschlag wird allmählich krystallinisch. Kaliumquecksilberjodid 
giebt einen dichten, weissen Niederschlag und trübt noch eine Auflösung von 1:150000. Phos- 
phormolybdänsäur® fällt gelblich weiss und zwar noch bei einer Verdünnung von 1:14000. 
(DRAGENDORFF.) Durch Gerbsáure entsteht in Lósungen von 1:3000 noch ein starker, weisser, 
in Salzsäure lóslicher Niederschlag. 
Für die Abscheidung des Strychnins aus organischen Gemengen bei gerichtlich chemischen 
Analysen ist seine Schwerlóslichkeit in Aether, seine Leichtlóslicikeit in Amylalkohol, Petroleum- 
üther und Benzol zu berücksichtigen. (Vergl. u. A. MasiNG, Beitr. z. ger. chem. Nachweis. v. 
Strychnin. Dorpat 1868.) 
Bei seiner bemerkenswerthen Widerstandsfihigkeit gegen Fiulnissprocesse lisst sich das 
Strychnin noch nach langer Zeit in verwesenden thierischen Stoffen nachweisen. (CLOETTA, 
Zeitschr. Chem. 1866, pag. 318; RIECKHER, Viertelj Pharm. 17, pag. 189; HEINTZ, Arch. 
Pharm. (2) 146, pag. 126.) Die Bestütigung des chemischen Nachweises durch die physiologische 
Wirkung — namentlich auf Frösche ist bei dem Strychnin von besonders grosser Bedeutung. 
Salze. Das Strychnin ist eine starke, einsáurige Base und bildet mit den meisten Sáuren 
gut krystallisirende Salze. 
Salzsaures Strychnin, C,,H,,N,O,'HCI-d-13H,O (1, 11) krystalisirt in flachen 
Nadeln oder Prismen, die schon im Vacuum über Schwefelsiure ihr Krystallwasser verlieren. 
Löslich in 50 Thln. kaltem Wasser («)D = — 28,18 (21). 
Jodwasserstoffsaures St. (5, 6, 11) ist wasserfrei, schwer löslich in Wasser, so dass 
es durch Fällung mittelst Jodkalium als krystallinischer Niederschlag erhalten werden kann. Aus 
Weingeist, worin es leichter löslich ist, kryıtallisirt es in vierseitigen Nadeln. 
Saures fluorwasserstoffsaures St, C,,H,,N,O,'4HFI4-2H,O (23) krystallisirt 
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
   
   
  
   
  
   
   
  
    
   
     
   
    
  
    
    
   
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
    
   
  
   
   
   
  
  
  
   
   
     
    
    
  
  
  
   
  
   
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.