388 Handwörterbuch der Chemie.
schwefelsäurehaltigem Wasser bei höchstens 50° extrahirt, die durch Absetzen geklärten dunkel-
grünen Auszüge mit Bleiessig ausgefällt und das Filtrat durch Schwefelsäure vom überschüssigen
Blei befreit. Die saure, hellgrüne Flüssigkeit fällt man mit phosphorwolframsaurem Natrium,
trocknet den Niederschlag mit kohlensaurem Calcium ein und zieht wiederholt mit Alkohol aus.
Nach dem Abdestilliren des Alkohols krystallisirt aus dem dickflüssigen Rückstand das Corydalin
in sternfórmig gruppirten Prismen. Die letzten Mutterlaugen bedürfen einer nochmaligen Aus-
fällung mit Bleiessig u. s. w., um noch krystallisirtes Alkaloid zu liefern. Dasselbe wird schliess-
lich durch mehrmaliges Umkrystallisiren aus ütherhaltigem Alkohol und jedesmaliges Auspressen
von einer harzigen Verunreinigung befreit.
Eigenschaften (9g). Unlóslich in Wasser, lóslich in Alkohol, Aether, Chloroform, Amyl-
alkohol, Benzol und Schwefelkohlenstoff. Aus concentrirten Lósungen krystallisirt das Corydalin
in farblosen, kurzen Prismen, aus verdünnten in feinen Nadeln. Die alkoholische Lösung reagirt
stark alkalisch. Wasser fällt daraus das Alkaloid in mikroskopischen Nadeln. Das Corydalin
schmilzt bei 1309 zu einer braunrothen Flüssigkeit, die zu einer anfangs harzartig amorphen,
später krystallinischen Masse erstarrt. Das trockene Alkaloid ist fast geschmacklos. Seine
Lósungen schmecken bitter.
Reactionen (9). Durch Gerbsüure wird die alkoholische Lösung flockig gefällt. Der
in den Salzlösungen durch Natronlauge erzeugte Niederschlag ist im Ueberschuss löslich. Rhodan-
kalium, Jodkalium, Quecksilberchlorid geben weisse, pikrinsaures Natrium und chromsaures Ka-
lium gelbe, in viel Wasser lösliche Niederschläge. Auch durch Gold- und Platinchlorid ent-
stehen gelbe, krystallinische Fällungen. Concentrirte Schwefelsäure giebt mit Corydalin eine
farblose, mit Oxydationsmitteln sich gelb färbende Lösung. Concentrirte Salpetersäure löst mit
goldgelber Farbe unter Zurücklassung einer braunrothen, harzartigen Masse.
Die Salze sind grossentheils gut krystallisirbar.
Salzsaures Corydalin (6,9), C,,H,,NO,-HCI, krystallisirt beim Verdampfen der
salzsauren Lósung des Alkaloids in kleinen, weissen, schwer lóslichen Nadeln. Ein wasserhaltiges,
viel leichter lósliches Salz, C, ,H, , NO, HCI +5 H,0, wird in schönen, büschelfórmig gruppir-
ten Nadeln erhalten, wenn man eine Lósung von Corydalin in Schwefelkohlenstoff mit salz-
saurem Wasser schüttelt. Aus seiner heiss gesüttigten Lósung krystallisirt es unverändert wie-
der heraus.
Salpetersaures C. (3) Leicht lósliche Prismen.
Schwefelsaure Salze (1). Das saure Salz, C,,H, ,NO,-SO,H, (9), bildet in Wasser
und Alkohol ziemlich schwer lósliche Nadeln.
Das essigsaure C. (1, 9), krystallisirt in feinen Nadeln, das oxalsaure (9) in kurzen,
dicken Prismen.
Das Platindoppelsalz (8, 9), 2(C, 5H, , NO,-HCI)PtCI,, ist ein mikrokrystallinischer,
gelber, das
Quecksiberdoppelsalz (4, 8), ein voluminOser, weisser Niederschlag.
Aethylcorydalin (9). Mit Aethyljodid verbindet sich das Corydalin zu dem
Aethylcorydalinjodid, C,,H,4NO,.C,H,J. Gelbe, wasserfreie Prismen, schwer in
Wasser, leichter in Alkohol zu einer goldgelben Flüssigkeit sich lósend. Nur durch Silberoxyd
zersetzbar und damit eine stark alkalische Lósung der freien Ammoniumbase liefernd.
Das Platindoppelsalz des Aethylcorydalins ist ein schmutzig gelber, amorpher Niederschlag.
Fumarin. 1829 von PESCHIER (3) im Kraut von ZFumaria officinalis L. beobachtetes, trotz
spiterer Untersuchungen von HANNON (10) und PREUSS (11) wenig bekanntes Alkaloid.
Darstellung (11). Der mit essigsäurehaltigem Wasser bereitete Auszug wird mit Blei-
essig ausgefillt, das entbleite Filtrat mit Schwefelsäure stark angesäuert und mit metawolfram-
saurem Natrium gefällt. Den Niederschlag trocknet man mit Bleihydroxyd ein, kocht mit Al-
kohol aus, löst den Verdunstungsrückstand wieder in essigsäurehaltigem Wasser, fällt mit Blei-
essig und darauf das entbleite und concentrirte Filtrat durch Kalilauge. Der getrocknete Nieder-
schlag wird mit warmem Schwefelkohlenstoff ausgezogen, die Lösung mit salzsäurehaltigem Wasser
geschüttelt, die saure Flüssigkeit mit kohlensaurem Baryum eingetrocknet und dem Rückstand
durch absoluten Alkohol das Alkaloid entzogen.
Eigenschaften. Unregelmässig sechsseitige, monokline Prismen, löslich in Alkohol,
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