396 Handwörterbuch der Chemie.
Alkaloid. Dasselbe bildet strahlige Krystalle, unlöslich in Wasser, löslich in Aether, Alkohol und
Chloroform. Seine physiologische Wirkung kommt derjenigen des Aconitins nahe. Die Salze
krystallisiren gut.
Isopyrin und Pseudoisopyrin hat HARTSEN (46) zwei aus der Wurzel von Zsopyrum thalictroïdes
angeblich isolirte Alkaloide genannt.
Coptin (47). Die goldgelbe Wurzel von Coptis trifolia SALISB. (Helleborus trifolius L.) ent-
hilt neben Berberin eine als Coptin bezeichnete farblose Base, die sich in concentrirter Schwefel-
säure unverändert löst und beim Erhitzen damit eine purpurrothe Färbung giebt.
Aus Calta palustris L. soll nach JOHANSON (48) zur Blüthezeit ein flüchtiges Alkaloid er-
halten werden, das in manchen seiner Reactionen mit dem Nicotin übereinstimmt.
Menispermeae.
In den Schalen der Kokkelskörner (Samen von Menispermum Cocculus L.), in deren Kern
der giftige Bitterstoff Pikrotoxin enthalten ist, befinden sich zwei anscheinend nicht giftige AI-
kaloide, welche von PELLETIER u. COURBE (Ann. chim. phys. 54, pag. 196 und Annal. 10,
pag. 198) 1834 darin entdeckt und als Menispermin und Paramenispermin bezeichnet
wurden.
Menispermin, C,H, /N,O, (2).
Darstellung. Die mit der Schale zerkleinerten Kokkelskórner werden mit siedendem
36 § tigem Weingeist ausgezogen. Dem Destillationsriickstand des Auszugs entzieht man durch
siedendes Wasser das Pikrotoxin, dann durch schwefelsüurehaltiges Wasser die Alkaloide,
Letztere werden durch Ammoniak gefällt, in sehr verdünnter Essigsäure gelöst und nochmals
gefällt. Dem getrockneten Niederschlag entzieht man durch etwas kalten Weingeist eine gelbe,
harzige Substanz und behandelt den Rückstand mit Aether, welcher das Menispermin löst und
das Paramenispermin als schlammige Masse zurücklüsst. Die einzelnen Alkaloide werden
schliesslich aus absolutem Alkohol krystallisirt.
Eigenschaften. Das Menispermin bildet farblose, durchscheinende, vierseitige, zugespitzte
Prismen, unlóslich in Wasser, leicht lóslich in Aether und warmem Weingeist, geschmacklos, bei
120" schmelzend, in hóherer Temperatur sich zersetzend. Die weingeistige Lósung reagirt al-
kalisch. Das Menispermin wird durch warme, concentrirte Schwefelsüure nicht gefürbt.
Sein schwefelsaures Salz bildet Nadeln, die bei 1659 schmelzen.
Paramenispermin. Strahlig krystallinische Masse, oder vierseitige Prismen mit rhombischer
Basis. Schmp. 2509. Nahe über dieser Temperatur sublimirt das Paramenispermin unzersetzt.
Unlóslich in Wasser, nur spurweise lóslich in Aether, leicht in Alkohol. Verdünnte Sáüuren
lósen das Alkaloid, indess konnten weder Salze erhalten, noch vôllige Neutralisation erreicht
werden.
Siedende verdünnte Süuren erzeugen mehrere Zersetzungspredukte. Die Zusammensetzung
des Paramenispermins soll dieselbe sein, wie die des Menispermins.
Berberideae.*)
Berberin, C44H4,;NO,. Das Berberin gehórt zu den wenigen Alkaloiden,
welche sich in Pflanzen der. verschiedensten Familien vorfinden und kann in
*) 1) HÜTTENSCHMIDT, Magaz. Pharm. 7, pag. 287. 2) CHEVALLIER u. PELLETAN, Ann.
chim. phys. 34, pag. 200. 3) BUCHNER, Repert. Pharm. 52, pag. 1; 56, pag. 177. 4) PERRINS,
Chem. soc. J. 15, pag. 339. Ann. Supplem. 2, pag. 171. 5) GASTELL, N. Repert. Pharm. 14,
pag. 211. 6) PmEscoTT, Pharm. J. Trans. (3) 10, pag. 125. 7) BODEKER, Ann. 66, pag. 384;
69, pag. 40. 8) STENHOUSE, Chem. soc. J. (2) 5, pag. 187. 9) Ders, Ann. 95, pag. 108.
10) Ders, Ann. 105, pag. 360. 11) MAHLA, Sillim. Amer. J. 83, pag. 43. 12) F. MAYER,
Amer. J. Pharm. 35, pag. 97. 13) GRoss, N. Repert. Pharm. 23, pag. 53. 14) NEPPACH, Amer.
J. Pharm. (4) 50, pag. 373. 15) JAGL Arch. Pharm. 213, pag. 337. 16) FLEITMANN, Ann. 59,
pag. 160. 17) Kemp, Chem. Gaz. 1847, pag. 209. 18) HENRY. Bull de l’acad. roy. de Bel-
gique (2) 7, No. 8. Ann. 115, pag. 132. 19) STAs, Institut 1859, pag. 402. 20) PERRINS,
Ann. 83, pag. 276. 21) HLASIWETZ u. v. GILM, Ann., Supplem. 2, pag. 291. 22) WEIDEL,
Ber. 1879, pag. 410. 23) BUCHNER, Ann. 24, pag. 228. 24) MERRIL, Amer. J. Pharm. 1862,
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