Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

  
  
  
  
   
   
    
  
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
     
   
     
       
    
   
   
    
     
   
     
   
     
       
     
    
408 Handwörterbuch der Chemie. 
Dieses nach dem Abdestilliren des Aethers zurückbleibende Gemenge erhitzt man im Wasser- 
stoffstrom auf 1409, stellt aus dem gelben Destillat oxalsaures Hygrin dar, befreit dieses durch 
Lósen in absolutem Alkohol von Ammoniaksalz, destilirt es mit Kalilauge im Wasserstoffstrom 
und schüttelt das wássrige Destillat mit Aether aus, der beim Verdunsten das Hygrin hinterlásst. 
Eigenschaften. Dickflüssiges, hellgelbes Oel, stark alkalisch reagirend, von brennendem 
Geschmack und einem an Trimethylamin erinnerndem Geruch. Leicht lóslich in Alkohol, Aether 
und, wenn auch nicht in allen Verhältnissen, in Wasser. Nicht giftig. 
Das salzsaure Hygrin ist krystallinisch, zerfliesslich. Seine Lösung giebt Niederschläge 
mit Gerbsäure, Pikrinsäure, Jod-Jodkalium, Zinnchlorür, Quecksilber- und Platinchlorid. 
Meliaceae. 
Azadirin hat PIDDINGTON (GEIGER’s Magaz. 19, pag. 50) ein angeblich in der Rinde von 
Melia Azadirachta, einem ostindischen Baume, enthaltenes, nicht näher untersuchtes Alkaloid 
genannt. 
Umbelliferae.*) 
Conzn, C,H,.N. Der wesentliche giftge Bestandtheil des Schierlings (Conzum 
maculatum 1.), soweit bekannt, nur in dieser Pflanze, und zwar in allen Theilen 
derselben, besonders reichlich in den nicht ganz reifen Früchten der zweijührigen 
Pflanze, vorkommend. Nachdem GirEsEKE (1) schon 1827 das Coniin beobachtet 
und als unreines schwefelsaures Salz erhalten hatte, wurde das Alkaloid 1831 von 
GEIGER (2) zuerst rein dargestellt. Von den Chemikern, welche dasselbe zunichst 
näher untersuchten, stellte OrTiGosA (3) die Formel C,H,,N auf, wáhrend BrvrH 
(4) die Zusammensetzung C41H,,N fand. Von GEnHARDT (Compt. rend. des 
trav. chim. 1849. pag. 373) wurde die Formel C,H,,N als wahrscheinlich hinge- 
stellt, welche auch von v. PLANTA und KkkurÉ (5) bei ihren Untersuchungen 
adoptirt und bis auf die neueste Zeit allgemein für die richtige gebalten wurde. 
HorMANN (6) fand endlich, dass sie durch die um 2 Wasserstoffatome reichere 
Forme! C,H,;N ersetzt werden muss, nach welcher das Coniin als ein Homologon 
des Piperidins erscheint. 
Darstellung. Schierlingsfrüchte werden mit heissem Wasser und nach dem Aufquellen mit 
kohlensaurem Natrium gleichmüssig benetzt und der Destillation mit gespanntem Wasserdampf 
unterworfen, das Destillat mit Salzsäure neutralisirt und zum Syrup eingedampft. Diesen schüttelt 
man mit dem doppelten Volumen Alkohol, trennt vom ausgeschiedenen Salmiak, destillirt den 
Alkohol ab, setzt zum Rückstand die berechnete Menge Natronlauge und schüttelt das Coniin 
mit Aether aus; — 
Eine zweite, besonders reines Coniin, wenn auch in geringerer Ausbeute liefernde Fabrika- 
tionsmethode besteht darin, dass man die gemahlenen Früchte im Vacuumextracteur mit essig- 
*) 1) GIESEKE, Arch. Pharm. 20, pag. 97. 2), GEIGER, Magaz. f. Pharm. 35, pag. 72, 
259: 30, pag. 189. 3) ORTIGOSA, Ann. 42, pag. 313. 4) BLYTH., Ann. 70, pag. 73. 
5) V. PLANTA u. KEKULÉ, Ann. 89, pag. 129. 6) HOFMANN, Ber. 1881, pag. 705. 7) SCHORM., 
Ber. 1881, pag. 1765. 8) WERTHEIM, Ann. 100, pag. 328. 9) A. PETIT, Pharm. J. Trans. (3) 8, 
pag. 649. 10) ZEPHAROVICH, Wien. akad. Ber. 47 (I), pag. 278. 11) MOURRUT, Pharm. J. Trans. 
(3) 8, pag. 649. 12) SCHWARZENBACH, Viertelj. Pharm. 11, pag. 29, 32. 13, SCHIFF, Ber. 1873, 
pag. 143. 14) WERTHEM, Ann. 123, pag. 157. 15) Ders. Ann. 130, pag. 269. 16) GRUNZWEIG, 
Ann. 168, pag. 118. 17) WiscHNEGRADsKY, Ber. 1880, pag. 2316. 18) KONIGs, Ber. 1881, 
pag. 1857. 19) POLEX, Arch. Pharm. (2) 18, pag. 174. 20) WITTSTEIN, Repert. Pharm. 68, 
pag. 19. 21) VAN ANKUM, Journ. pr. Ch. 195, pag. 151. 22) FiciNnus, Magaz. Pharm. 20, 
pag. 357. 23) WaLz, N. Jahrb. Pharm. 11, pag. 351. 24) BERNHARDT, Arch. Pharm. (3) 16, 
pag. 117. 25) WITTSTEIN, Repert. Pharm. 68, pag. 15. 26) RosEms, Pharm. J. Trans. (3) 7, 
pag. 433, 27) GERDING, Journ. pr. Ch. 44, pag. 175. 28) POLSTORFF, Arch. Pharm. (2) 18, 
pag. 176. 29) LADENBURG, Ber. 1881, pag. 2409. 30) HOFMANN, Ber. 1882, pag. 2313. 
SCHOTTEN, Ber. 1882, pag. 1947. 
   
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