456 Handwörterbuch der Chemie.
durch den ärostatischen Druck am Ausfliessen gehindert.
Mittelst eines sinnreich
construirten Lufthahns zw kann man durch Rol
are 7 eine sehr gleichmässige Luft-
zufuhr nach # und ein dadurch bedingtes gleichmässiges Ausfliessen der Maische
erreichen. Wie schon erwähnt, tritt die Maische durch d
die Colonne ein: diese steht durch den Stutzen f in Communication mit dem
Schlemperegulator B, in welchem ein Schwimmer sich an einem Hebel bewegt.
Steigt nun die Schlempe in 5 und wird somit der Schwimmer gehoben, so wird
die Kette zwischen Hebel und Schlempeabflussventil & locker und dieses selbst
durch das Gegengewicht geóffnet. Alsbald sinkt in Folge dessen der Schwimmer
und das Ventil schliesst sich.
as Regulirventil p in
Maischzufluss und Schlempeabfluss reguliren sich
selbstthátig. Dem vom Kessel kommenden Dampfe wird durch den Dampf-
regulator 77 ein stets gleichbleibender Druck ertheilt: er tritt durch das Rohr ,S
und den Hahn Z, durch einen Tangentialstutzen in die M
belnder Bewegung ein. Die aus der Maische ab
dámpte gelangen in den Rectificator C, einen viereckigen mit Porzellankugeln
gefüllten Kasten, in welchem mechanisch mitgerissene Flüssigkeitstheilchen und
schwer siedende Produkte verdichtet werden. Der Dephlegmator D ist gleich-
falls ein viereckiger Kasten, welchen eine grosse Zahl dünner Kühlröhren hori-
zontal durchzieht. Die von unten durch den Dephlegmator ziehenden Dämpfe
kühlen sich an den Röhren, das Phlegma fliesst durch den Rectificator zurück,
die Alkoholdämpfe dagegen treten in den Kühler / ein und können verdichtet
bei X als 96procent. Alkohol abgelassen werden.
Selbstverständlich kann man
durch Verstärkung oder Verringerung des Maischzuflusses die Concentration des
gewonnenen Spiritus nach Belieben reguliren. Es ist eben der Lufthahn zv gerade
so zu stellen, dass nur Weingeist von gewünschtem Alkoholgehalt bei 2 abfliesst.
Ausbeute. Da der Theorie nach aus 100 Th. Stürke 56,789. Alkohol er-
halten werden sollen, so lüsst sich unter Vorauss
aischcolonne mit wir-
getriebenen wüsserigen Alkohol.
etzung der Kenntniss des Stürke-
mehlgehaltes die theoretische Ausbeute für die einzelnen Materialien leicht be-
rechnen. Die Praxis bleibt jedoch erheblich hinter der "Theorie zurück, indem
man nach MARCKER selbst bei notorisch gutem Betrieb aus Kartoffeln nur 859
0?
bei schlechtem Betrieb sogar nur 67$ der theoretischen Ausbeute erreicht. Die
Ausbeuten werden gewóhnlich in Literprocenten angegeben, worunter man die
Literzahl multiplicirt mit der Anzahl der TRALLES-Grade (Volumprocente Alkohol) ver-
steht; 20 Liter Weingeist von 60° TRALLES beispielsweise repräsentiren also 1200 Liter®.
Bel gut geleitetem Betrieb sollen aus 109 Kilo Stärke 5500— 6000 Literprocente
erzielt werden. Beispielsweise erhält man aus
100 Kilo Kartoffeln 916 Literprocente,
100 ,, Gerste 2232
100 , Gerstenmalz 9748 >
Die Schlempe, welche bei Destiliation der weingaren Maische zurückbleibt,
bildet, da sie die stickstoffhaltigen Nährstoffe der Rohmaterialien noch enthält, ein
sehr werthvolles Nebenprodukt, welches als Viehfutter verwendet wird.
Alkoholometrie. Handelt es
stimmung des Alkoholgehaltes einer
Verbrennung derselben
3,
ENGLER.
sich um eine wissenschaftlich genaue Be-
weingeistigen Flüssigkeit so muss man zur
auf dem Wege der Elementaranalyse schreiten. Mit für
die Praxis genügender Schärfe lässt sich dagegen aus Dampfspannung, Siedepunkt
oder spec. Gew. solcher Flüssigkeiten der Alkoholgehalt derselben ermitteln, und
namentlich auf letzterem ist die in der Praxis gebräuchlichste Methode basirt.
Das spec. Gew. ermittelt man entweder mit einer gewöhnlichen Aräometer-
*
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