Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

       
    
    
   
  
    
   
    
    
     
   
   
    
     
  
  
    
    
    
     
  
   
   
    
   
    
   
    
   
    
     
    
     
   
     
     
    
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n. Ges. 13, 
pag. 1496. 
7) M. SAYT- 
Alkoholsäuren. 481 
mit Salzsäure, Neutralisation mit Soda und Kochen mit CyK und Alkohol (8). 
Sie bildet grossblättrige Krystalle, die leicht in Wasser, Alkohol, Aether und 
Benzol lôslich sind und bei 90° schmelzen. Die Salze sind sehr leicht lôslich. 
Der Aethylester der Säure siedet bei 210° und soll durch Chloracetyl einen 
Acetylester liefern. Bei der trocknen Destillation entsteht ein Anhydrid, C;H,,0,, 
das bei 24? schmilzt und bei 167? siedet. 
6. Diallyloxaisáure, C,H,,O0,. Der Ester der Sáure wurde aus Oxal- 
ester durch Behandlung mit Jodallyl und Zink erhalten (6). Derselbe wurde 
durch Kochen mit Baryt zerlegt (7). Die Sáure schmilzt bei 48,5? und krystalli- 
sirt in Nadeln. Sie ist in Wasser ziemlich, in Alkohol und Aether leichter lós- 
lich. Sie verbindet sich mit 4 At. Brom. 
Das Ba-Salz, Ba(C,H,,O,),, bildet leicht lósliche mikroskopische Nadeln. Das Zn-Salz, 
Zn(C,;H,,O,), 14H,O, krystallisirt auch in Nadeln. Das Bleisalz, Pb(C,H,,0,),, 2H,0, 
bildet monokline Tafeln, die unter 100% schmelzen. 
II. Einbasisch-dreiatomige Sáuren. 
1. Glycerinsdure®), C;H,O,:CH,OH-CHOH-COOH. Von DeBus (1) bei 
der Oxydation des Glycerins mit Salpetersäure entdeckt. Entsteht auch bei frei- 
williger Zersetzung des Nitroglycerins (2), beim Erhitzen von Glycerin mit Brom 
und Wasser (3). Aus dem Silbersalz der flüssigen Chlormilchsäure durch 
Wasser (4), aus dem Kalksalz der bei 71° schmelzenden Chlormilchsäure durch 
Silberoxyd (5) und viel'eicht auch aus Dichlormilchsäure durch Baryt (6). 
Zur Darstellung schichtet man untereinander 50 Grm. Glycerin, 50 Grin. 
Wasser und 50 Grm. rauchende Salpetersäure, indem man sie durch eine Trichter- 
röhre mit feiner Spitze langsam nach einander einfliessen lässt. Das Gemisch 
bleibt 3 Tage in der Kälte stehen und wird dann auf dem Wasserbad bis auf etwa 
90 Grm. verdunstet. Nach längerem Stehen setzt man zum Rückstand 650 Ccentim. 
Wasser und 133 Grm. kohlensaures Blei, lässt wieder einen Tag stehen und erhitzt 
dann 2 Stunden auf 60—65°. Das entstandene Bleisalz wird filtrirt, in heissem 
Wasser gelôst und durch H,S zersetzt (7) (17). 
Die Glycerinsäure bildet einen dicken Syrup, der sich mit Wasser und Alko- 
hol mischt, in Aether aber unlóslich ist. .Bei lOstündigem Erhitzen auf 105? 
entsteht ein Anhydrid C,H,O,, das eine zähe Masse bildet, die durch Basen 
wieder in glycerinsaures Salz verwandelt wird. Beim làüngeren Aufbewahren soll 
sich ein in Nadeln krystallisirendes Anhydrid bilden (ro) Bei der trocknen 
Destillation entstehen Wasser, Ameisensáure, Essigsáure, Brenztraubensáure, Brenz- 
weinsáure etc. Beim Schmelzen mit Kali entstehen Ameisensáure und Essig- 
sáure. Bei der Behandlung mit Jodphosphor (PJ,) entsteht f-Jodpropionsáure (7). 
Beim Erhitzen mit saurem schwefelsaurem Kali entsteht Brenztraubensáure (16). 
Phosphorsuperchlorid erzeugt Dichlorpropionsáure (8). Beim Erhitzen mit rauchen- 
der Salzsáure im zugeschmolzenen Rohre entsteht schliesslich Dichlorpropionsáure. 
*) 1) DEBUS, Ann. 106, pag. 79. 2) WARREN u. H. MULLER, Ann. 109, pag. 122. 
3) BARTH, Ann. 124, pag. 341. 4) MELIKOFF, Ber. chem. Ges. 13, pag. 273. 5) FRANK, Ann. 206, 
pag. 338. 6) GRIMAUX u. ADAM, Ber. chem. Ges. 13, pag. 1864. 7) BEILSTEIN, Ann. 120, 
pag. 226. 8) WERIGO, Ann. 167, pag. 49, u. 170, pag. 163. 9) HENRY, Ber. chem. Ges. 4, 
pag. 706. 10) SokKoLoW, Ber. chem. Ges, 11, pag. 679. 11) SCHRADER, Ann. 177, pag. 282. 
I2) CLAISEN u. ANTWEILER, Ber. chem. Ges. 13, pag. 1938. 13) PETRIEFF u. EGHIs, Ber. chem. 
Ges. 8, pag. 265. 14) HANRIOT, Ann. chim. phys. [5] 17, pag, 104. 15) ALLEN HOWE, Ann. 
Chem. 200, pag. 21. 16) ERLENMEYER, Ber. chem. Ges. 14, pag. 320. 17) MULDER, Ber. chem. 
Ges. 9, pag. 1902. 
LADENBURG, Chemie. I. 31
	        
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