Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
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Ameisensäure. 515 
erhitzt gleiche. Theile syrupdickes Glycerin und krystallisirte Oxalsäure in einer 
Retorte auf 90—100° mit der Vorsicht, dass die Kohlensäureentwicklung nicht 
zu stürmisch wird; lässt dieselbe nach längerer Zeit nach, so fügt man eine neue 
Quantität Oxalsäure zu dem Rückstande in der Retorte, erhitzt von Neuem und 
fährt auf diese Weise fort. Dabei geht zuerst eine verdünntere Säure über, 
während später eine concentrirtere, etwa 56% Hydrat enthaltende, folgt. Wendet 
man anstatt der krystallisirten, entwässerte Oxalsäure an, so beginnt die Zer- 
setzung schon bei 50°, wird aber leicht stürmisch und man erhält als Destillat 
eine 75% Säure (56). Eine Säure von 99% kann man durch Destillation eines 
Gemenges von trocknem ameisensaurem Baryt mit der äquivalenten Menge ent- 
wässerter Oxalsäure aus dem Wasserbade gewinnen, wobei nur im Anfange etwas 
Kohlenoxyd entweicht (57). Das reine Hydrat erhält man am besten durch Zer- 
setzung des vollkommen trocknen Bleisalzes mit trocknem Schwefelwasserstoffgas 
bei höchstens 130°; das Destillat wird durch Einleiten von trockner Kohlensäure 
und nachfolgende Rectification von Schwefelwasserstoff befreit (58). 
Das reine Ameisensäurehydrat ist eine farblose, an der Luft schwach rauchende 
äusserst ätzende Flüssigkeit von stechendem Geruch; unter 0° erstarrt es zu einer 
blättrigen Krystallmasse, welche bei + 8°6 (59) wieder schmilzt. Siedep. 99°4 
bei 746:8 Millim. Barometerstand (60). Spec. Gew. — 1,9227 bei 0°(61). Es mischt 
sich mit Wasser in allen Verhältnissen ohne Wármeentwicklung und unter ge- 
ringer Abnahme der Dichte. Dampfdichte zwischen 111—118°: 2,13 (62), bei ' 
216°: 1,59. Der Dampf ist entzündlich und brennt mit blauer Flamme. Die la- 
tente Wärme des Dampfes beträgt für die Atomeinheit 694 (PERsoN) Die Ver- 
brennungswärme beträgt pro Molekul: 60193¢, die Bildungswirme aus den Ele- 
menten: 105124¢ (63), die latente Schmelzwirme bei ca. —7°5: 2639¢ (64); die 
Neutralisationswärme in verdünnter wissriger Losung 13200¢ (65). Auf Unter- 
suchungen über die Volumverháltnisse bei der Neutralisation (66), über die Dampf- 
spannungen (67) und die Refractionsáquivalente (68) der Ameisensüure kann hier 
nur hingewiesen werden. 
Die Ameisensáure bildet kein Hydrat, welches nach einfachen Verhiáltnissen 
zusammengesetzt, einen constanten Siedepunkt zeigte; vielmehr destillirt jede be- 
liebige Mischung von Sáure mit Wasser unter einem bestimmten Drucke ohne 
Aenderung der Zusammensetzung und siedet daher constant; z. B. (70). 
11:5 Th. Ameisensáurehydrat 4-22:5 'Th. Wasser sieden bei 107?1 unter 0,760 Barom. 
800 ,, 5 +260 ,, » » 0» 1941 ,, 1350 , 
832 ,, +168 , » )  »1946 , IL830 , 
Die Säure löst sich in jedem Verhältnisse in Alkohol, doch bildet sich in 
der Lösung bald Ameisenäther. Sie wirkt schon in geringer Menge gährungswidrig, 
ihre Salze dagegen nicht (71). 
Die Ameisensäure ist eine leicht oxydirbare Substanz und wirkt daher in 
vielen Fällen als kräftiges Reductionsmittel. Durch Platinmohr und Platinschwamm 
wird sie bei Gegenwart von Sauerstoff je nach der Concentration mehr oder 
weniger rasch zu Kohlensäure und Wasser oxydirt (72); durch Chlor in Kohlen- 
säure und Salzsäure zersetzt; durch Jodsäure oder Ueberjodsäure wird sie beim 
Kochen ebenfalls leicht oxydirt, nicht aber bei Gegenwart einer Spur Blau- 
säure (73). Sie reducirt heim Kochen die Oxyde des Silbers und Quecksilbers 
zu Metall, Quecksilberchlorid zunächst zu Calomel, bei längerem Kochen eben- 
falls zu Metall, nicht aber bei Gegenwart von Salzsäure, Chloralkalien oder Essig- 
sáure (74). Gold-, Platin- und Palladiumlósungen werden beim Kochen mit der 
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