550 Handwörterbuch der Chemie.
auf 220° (36) oder durch Einwirkung von Phosphorsäureanhydrid entsteht Methyl-
isopropylketon (34).
Diamylenglycol, (C;H,,),O(OH)s, noch ungenügend untersucht (37).
Amylennitrit, Amylendinitroxyd, Salpetrigsaures Amylenglycol, C,H;9
(ONO),, wurde erhalten durch. Einwirkung von Untersalpetersäure auf Amylen,
welches sich in einer Kältemischung befand (38, 39). Die sich ausscheidenden
Krystalle werden mit Wasser und Weingeist gewaschen und aus siedendem Aether
umkrystallisirt. Lange durchsichtige Säulen oder T'afeln, unlôslich in Wasser,
lôslich in Aether, Schwefelkohlenstoff, Chloroform, siedendem Weingeist. Die
Verbindung zersetzt sich bei 95°, sowie beim Erwärmen mit Wasser (38). Reduction
mit Zinn und Salzsäure lässt keine organische Base entstehen, sondern bewirkt
Abspaltung von Ammoniak, ein Beweis für die Richtigkeit der angenommenen
Constitution (39).
Amylennitrat, C;H,,(0NO,), (40).
Essigsaures Amylen, C,H,,(C,H4,O,),, bildet eine dickliche, in Wasser unlósliche,
gegen 205? siedende Flüssigkeit (27, 35).
Essigsaures Aethylamylenglycol, C,H,,(OC,H,)(OC,H,O), entsteht durch Ein-
wirkung von Jod und Quecksilberoxyd auf Amylen in absol Alkohol, und Behandlung des sich
bildenden Jodhydrins mit essigsaurem Silber (41), Siedep. ca. 1659.
Bromamylenglycol und Amenylglycerin s. pag. 437.
Amylenchlorhydrin, C,H,,ClO, (wahrscheinlich vorwiegend Trimethyl-
dthylenchlorhydrin) wurde zuerst erhalten von BauER durch Einwirkung von Salz-
sáure auf Amylenglycol (43); lässt sich ferner darstellen durch Zersetzung des
letzteren vermittelst Halbchlorschwefel (44) oder durch Addition von unterchloriger
Säure zu Amylen (44).
Farblose bei 155° siedende Flüssigkeit, welche sich in Wasser löst, mit
Wasserdämpfen verflüchtigt und den Geruch der Baldriansäure zeigt. Kalihydrat
verwandelt. es in Amylenoxyd (43), Quecksilberchlorid wird in der Wärme zu
Chlorür reducirt (44).
Amylenjodhydrin, C,H,,JO (2), ein schon unter 100° zersetzbares
schweres Oel, welches beim Schütteln von Amylen mit Jod, Quecksilberoxyd und
Wasser entsteht (41).
—Q—
Amylenoxyd, em C — CH: CH,, wurde dargestellt durch Zerlegen
von Amylenchlorhydrin mit Kalihydrat (BAUER) (37); wahrscheinlich entsteht es
auch, wenn man das Bromid des gewóhnlichen Fuselóls 50 Stunden mit Wasser
kocht (45).
Angenehm riechende, herb schmeckende Flüssigkeit vom Siedep. 95°;
Spec. Gew. — 0:8244 bei 0? (37). Es ist in Wasser unlóslich und vereinigt sich
selbst bei 100—170? nicht mit demselben; lóslich in Aether und Weingeist.
EMMERLING.
Amylverbindungen.”) Amylwasserstoff, Pentan. Die drei theoretisch
denkbaren Isomeren sind bekannt:
*) I) SCHORLEMMER, Ann. 125, pag. 103. 2) Derselbe, Ann. 161, pag. 268. 3) THORPE
u. YOUNG, Ann. 165, pag. 6. 4) CAHOURS u. DEMARÇAY, Ber. 8, pag. 981. 5) ROSCOE u. SCHORLEMMER,
Organ. Chem. (1882), pag. 537. 6) FRANKLAND, GMELIN, Suppl. V., pag. 542. 7) BAUER,
Compt. rend. 51, pag. 572. 8) WurTz, Compt. rend. 56, pag. 1164. 9) WISCHNEGRADSKY,
Ann. 190, pag. 346. 10) FRANKLAND, Ann. 85, pag. 360. 11) SCHORLEMMER, Ann. 161, pag. 268.
12) Lwow, Zeitschr. d. Ch. 1870, pag. 520. 13) Lwow, Ber. 4, pag. 479. 14) LIEBEN und
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