Full text: Handwörterbuch der Chemie (Erster Band)

  
44 Handwôrterbuch der Chemie. 
Bioxymalëinsäure, C, (OH),(COOH),, eine der Weinsäure ähnliche, in 
Wasser und Alkohol, kaum in Aether lösliche Säure, welche in Wasser lóshche 
Alkali- und Erdalkalisalze, dagegen ein unlósliches Silbersalz, C,H,OgÂg2 
bildet (103). 
Eine unter dem Namen Chlormaléinsüure (104) beschriebene Sáure C,HCI(CO OH), 
erhält man durch Zersetzen ihres bei der Einwirkung von Phosphorpentachlorid auf Weinsäure 
(5,5 Th. PCI,, 1 Th. Weinsäure) entstehenden Chlorides mit Wasser. Die seitherigen Beob- 
achtungen lassen eine Entscheidung darüber, ob sie mit der oben beschriebenen Chlormalëinsäure 
identisch oder isomerer, ob sie als Abkómmling der Maléinsáure oder Fumarsüure zu betrachten 
ist, nicht zu. Sie bildet in Wasser und Alkohol leicht lósliche, kleine, prismatische Krystalle 
und wird von Natriumamalgam in Bernsteinsüure übergeführt (105). Ihr krystallisirbares saures 
Kaliumsalz, C,HCI(COOK)COOH, ist in kaltem Wasser ziemlich schwer löslich, ihr 
Silbersalz, C,HCI(COOAg),, erhült man durch Füllung als amorphen Niederschlag. Be- 
handelt man den Weinsäureäthyläther mit Phosphorpentachlorid (106) oder besser, zersetzt 
man das Chlormaléylchlorid mit absolutem Alkohol, so erhált man den Aethyläther dieser 
Chiormalëinsäure. Derselbe siedet bei 249—457? und hat das spec. Gew. 1,178 bei 20°. 
Lässt man auf den Aether alkoholisches Cyankalium einwirken und zersetzt das Reactionsprodukt 
mit Kalihydrat oder Salzsäure, so erhält man Bernsteinsäure (107). Beim Behandeln des 
Chlormal&insäureäthers mit concentrirtem (wenigstens 5$ igem), alkoholischem Ammoniak bei 
gewöhnlicher Temperatur erhält man je nach den Umständen verschiedene Ammoniakderivate (108). 
RÜGHEIMER. 
Aërobien und Anaërobien (zymiques und azymiques) nennt PasTEUR die 
einfachsten Organismen (Hefezellen, Bakterien etc.) je nachdem dieselben. bei 
der Entfaltung ihrer Lebensthütigkeit des freien Sauerstoffs bedürfen oder nicht. 
E. DRECHSEL. 
Aether und Ester?) Als Aether bezeichnet man die Oxyde der Alkohol- 
radicale oder Anhydride der Alkohole; ein Sauerstoffatom bindet in ihnen zwei 
hydrogenisirte Kohlenstoffatome. Die Aether der einwerthigen Alkohole enthalten 
zwei Alkyle und entstehen aus zwei Alkoholmolekülen unter Austritt von Wasser: 
2C,H,.OH — (C,H,),0 + H,O, während die zwei- und mehrwerthigen Alkohole 
durch innere Anhydridbildung Aether geben kónnen. Enthalten die Aether der ein- 
werthigen Alkohole zwei gleiche Alkyle, so heissen sie einfache Aether, während 
die mit zwei verschiedenen Alkylen als gemischte Aether bezeichnet werden, 
CH; > CoH, ~ 
22785 2 5 ) 
Cu. 9 CH. x 
Einfacher Aethyláüther Gemischter Methyläthyläther. 
Von diesen wahren Aethern muss man die sogen. zusammengesetzten Aether 
unterscheiden, welche ein Alkohol- und ein Sáureradical enthalten, wie Essigsáure- 
äthyläther Coll 0 ~ O. Dieselben besitzen ganz andere Eigenschaften als die 
SH; 
9 
Alkoholáther, erleiden namentlich leicht durch Alkalien eine Spaltung in ihre 
Componenten und werden zweckmässiger, mit einer besonderen Bezeichnung, als 
Ester unterschieden (s. unten). 
Die. Alkoholäther können direkt aus den Alkoholen durch Einwirkung von 
*) ı) WILLIAMSON, Ann. 77, pag. 37. 2) ELTEKOFF, Ber. 10, pag. 1902. 3) SILVA, Ber. 9, 
5) WÜRTZ, Ann. 110, pag. 125 
  
pag. 852. 4) ERLENMEYER, Ber. I3, pag. 309 u. 14, pag. 320. 
u. 116, pag. 249. 6) BERTHELOT, Mechan. chim. Th. Il, pag. 671—687. 7) BERTHELOT, Ann. 
chim. phys. [3] 41, pag. 216. 65, pag. 384. 66, 5 u. 110. 68, 225. Mechan. chim. Th. II, 
pag. 69—94. 8) Ders. Ann. chim. phys. [3] 66, pag. 110. 9) VAN T'Horr, Ber. 10, pag. 669. 
10) GULDBERG u. WAAGE, Journ. pract. Chem. [2] 19, pag. 81. 11) THOMSEN, Ber. 10, pag. 1023 
12) MENSCHUTKIN, Ann. 195, pag. 334 u. 197, pag. 193 
        
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
    
    
  
  
  
   
   
  
  
  
  
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