564 Handwörterbuch der Chemie.
Eintritt der Gruppe Zn-OC,H; (36) Die schliessliche Reindarstellung gelang
nur durch Ueberführen in Jodür, Acetat und Zerlegen des letzteren mit Kali oder
auch durch Behandlung des Jodürs mit feuchtem Silberoxyd (36).
Schwer bewegliche Flüssigkeit, deren Dämpfe nach gewöhnlichem Amyl-
alkohol riechen- und zum Husten reizen. Siedep. 116—117? bei 736:3 Millim.;
spec. Gew. 0:832 bei 0^; schwer löslich ın Wasser. Beim Oxydiren mit Chrom-
sáuremischung entstehen Diithylketon und die Oxydationsprodukte desselben:
Essigsäure und Propionsäure (36). Die Constitution dieses Alkohols wird auch
durch die Thatsache bestätigt, dass das Cyanür desselben in eine mit FRANKLAND’S
Diäthylessigsäure identische Säure übergeführt werden konnte (37).
Dimethyläthylcarbinol, tertiär, CH'COH- C,H;, ist wahrscheinlich
identisch mit dem von Wunrz aus der Jodwasserstoffverbindung des gewóhnlichen
Amylens dargestellten sogen. Amylenhydrat (vergl. Methylisopropylcarbinol. Man
erhält ferner Dimethylàthylcarbinol, wenn man den in Schwefelsäure löslichen
Antheil des gewöhnlichen Amylens nach dem Verdünnen mit Wasser destillirt
(38, 39, 40, 5). Auch aus der Jodwasserstoffverbindung des Isopropyläthylens
erhält man, wenn man Jod nach bekannten Methoden durch (OH) substituiren
wil, stets den tertiàren Alkohol (41, 5, 33). Eine Darstellung, welche zugleich
einen Beweis für die angenommene Constitution enthält, besteht in der Einwirkung
von Zinkmethyl auf Chlorpropionyl (34, 5).
Flüssigkeit vom Siedep. 102:5? bei 764:3 Millim. (5); erstarrt bei — 30° zu
einer Masse kleiner Nadeln (35), deren Schmelzpunkt bei — 12° liegt (5, 40).
Spec. Gew. bei 0? — 0:827 (s, 35) bei der Oxydation mit Chromsäuregemisch
entstehen Essigsäure und Aceton (5, 41).
Isoamyláther, (C;H,,),O, wurde zuerst erhalten von GAULTIER und
RIECKHER durch Destillation von Fuselöl mit Schwefelsäure (42); entsteht auch
durch Einwirkung von Silberoxyd auf Isoamyljodür (43) und bei trockner Destilla-
tion. von amylschwefelsaurem Kalk (44) Eine bequeme Darstellung besteht in
mehrstündigem Erhitzen von Amylalkohol mit 44, seines Gewichts von Jodamyl
auf 900? und Destillation des Produkts (45). Siedep. 176? (46). Spec. Gew. bei
09 — 0:7994 (43) Natrium zerlegt bei 300? in Natriumamylat, Amylen und
Wasserstoff (47).
Pseudoamyláther, wahrscheinlich der Aether des tertiären Amylalkohols;
(C;H,,).O entsteht bei der Darstellung des tertiären Alkohols aus Jodwasserstoft-
Amylen und Silberoxyd als Nebenprodukt (48). Gewürzhaft riechende, in Wasser
unlósliche Flüssigkeit; Siedep. ca. 163^; spec. Gew. bei 0^ — 0:876 (49); zerfällt
beim Erhitzen im zugeschmolzenen Rohr auf 180? in Amylen und Amylenhydrat
(tertiàren Alkohol).
Gemischte Amyläther.
Methylisoamylüther, C,H,,'O'CH,, entsteht durch Einwirkung von Jodmethyl auf
Natriumisoamylat; Siedep. 92? (50).
Aethylisoamyläther, C Huc] C,H,, wird durch eine analoge Reaction gebildet (51)
oder durch Erwármen von Isoamylchlorür (s. d.) mit alkoholischem Kali (53); Siedep. 112? (51);
spec. Gew. 0:8036 bei 14-79 (52), zerfällt mit Bromwasserstoff bei 1009 in Aethylbromür und
Isoamylbromür (53).
Aethylpseudoamylüther, C;,H,,'O'C,H;, wahrscheinlich ein Derivat des tertiären
Amylalkohols; entsteht, wenn die Bromwasserstoffverbindung des gewöhnlichen Amylens durch
alkoholisches Kali zerlegt wird. Siedep. 102—108° bei 742 Millim.; spec. Gew. 0-759 bei 91?