624 Handwörterbuch der Chemte.
Dijodnitraniline, C,;H,J,NO,NH,.
Dijod-m. Nistranilin (44), durch Einwirkung von Chlorjod auf eine salz-
saure Lösung von m. Nitranilin erhalten, krystallisirt aus heissem Alkohol in gelben,
bei 145,5? schmelzenden Nadeln.
Dijod-p. Nitranilin (44), kurze, hellgelbe Nadeln, welche im reflektirten
Lichte blau erscheinen (Schmp. 243--244?).
Phenylendiamin, Diamidobenzol, eH NH: ist in drer isomeren Modi-
fikationen bekannt. Zmweisáurige Base. E
o. Phenylendiamin bildet beim Erhitzen mit organischen Sàuren unter Wasser-
austritt sog. Anhydrobasen. Die Salze des
Phenylendiamins werden durch salpetrige Sáure unter Bildung cines Azo-
kórpers intensiv gelb gefärbt.
p. Phenylendiamin geht durch Oxydation in Chinon über.
o. Phenylendiamin, C;H,NH,NH,, zuerst von GniEss durch Destillation
n 2
von o. m. und m. p. Diamidobenzoésáure (81a) dargestellt, entsteht ausserdem
durch Reduction von o. Dinitrobenzol(so) undo. Nitranilin mit Zinn und Salzsäure, so
wie durch Behandlung von Brom- o. Nitranilin (292) mit einem grossen Ueber-
schuss von Natriumamalgam. Es krystallisirt aus. Chloroform in farblosen,
glänzenden Krystallen, welche bei 202—203° (292) schmelzen. Es ist in Wasser
schwer, in Alkohol und Aether leicht löslich.
Durch Behandlung des salzsauren Salzes mit Eisenchlorid entstehen rubin-
rothe Nadeln des salzsauren Salzes einer neuen Base, C,,H,,N, (81a) oder
C,,H,,N,O:2HCI (81b). Durch Einwirkung. von salpetriger Säure wird das in
farblosen, bei 98,5?
C,H;N,, erhalten. ''rockenes Jodcyan bildet eine in gelben Nadeln krystallisirende
asc UN. deren Salze violett bis dunkelblau gefärbt sind. Wird Ortho-
phenylendiamin mit organischen Säuren (176) erhitzt, so entstehen unter Wasser-
schmelzenden Nadeln krystallisirende Amidoazophenylen (84)
austritt Anhydrobasen; mit Aldehyden (86) werden Aldehydine, ebenfalls basische
Substanzen gebildet. Die Salze des Orthophenylendiamins krystallisiren gut.
NH,I
Das Chlorhydrat, C, Hing E
lósliche Nadeln.
Das Platindoppelsalz krystallisirt in. braunrothen, Nüdelchen.
Chlor- o. Phenylendiamin (239), C,H,(NH,), CI, entsteht durch Reduc-
tion des bei 39° schmelzenden Chlor- o. Dinitrobenzols. Krystallisirt aus Wasser in
kleinen, bei 72° schmelzenden Blättchen.
o. p. Dichlor- o. Phenylendiamin, C,He NH. az NH H,, durch Reduction
des bei 100° schmelzenden o. Nitrodichloraniline erhalten; bildet bei 60,5°
schmelzende Nadeln.
p. Brom- o. Phenylendiamin (83) C,H,NH,NH,Br, durch Reduction von p. Brom-
1 dA
o. Nitranilin (Schmp. i15?) dargestellt, krystallisirt in feinen, bei 63? schmelzenden Nadeln.
Einsüurige Base.
Das Chlorhydzat, C,H,Br Hs
NH,
m. Phenylendiamin C,H,NH4NH, wurde bereits 1844 von ZiwiN durch Ein-
X 3
?HCl, bildet farblose Nadeln.
wirkung von Schwefelammonium auf Metadinitrobenzol dargestellt und unter der Be-
zeichnung Semibenzidam beschrieben. Dasselbe entsteht: 1. Durch Einwirkung von
Zinn und Salzsäure auf Metadinitrobenzol (88) (Schmp. 72°) o. o. und o. p. Dinitro-
bildet grosse strahlenförmig vereinigte, in Wasser leicht
flt
SO
cl