Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

   
632 Handwörterbuch der Chemie, 
Beim Behandeln der wässrigen Lösung des Jodürs mit Silberoxyd entsteht eine Lösung 
des Hydrats, aus welcher durch Eindampfen im luftleeren Raum die Base als stark alkalische, 
zerfliessliche Masse erhalten wird. Sie schmeckt bitter, beim Erhitzen zerfällt sie in Di- 
methylanilin, Wasser und andere Produkte. Das Jodür krystallisirt gut, das chrom- 
saure Salz bildet prachtvolle Prismen, das methylàtherschwefelsaure Salz (1:32) 
sternfórmig vereinigte lange Nadeln. Es entsteht durch Zusammenbringen von 
Methylsulfat mit Dimethylanilin. 
OCH, OCH, 
80: HCH. + CoH NCH), = 80, hc if NICH), 
Das Jodür zerfällt beim Kochen mit conc. Kalilauge in Dimethylanilin, Methyl- 
alkohol und Jodwasserstoff. Aus m. und p. Bromanilin (117, 122) und Jodmethyl 
entstehen die entsprechenden Jodiire des Trimethylbromphenylammoniumhydrats. 
Sie sind beide krystallinisch. 
Aethylanilin, CH Ng, entsteht durch Einwirkung von Bromäthyl auf 
Anilin (108), durch Erhitzen von Alkohol mit salzsaurem Anilin (300) und durch 
Einwirkung von Aethylsulfat auf Anilin (116). Die Base ist ein farbloses, stark- 
lichtbrechendes Oel, welches bei 202—204° siedet (300). Spec. Gew. — 0,954 
bei 18?. Beim Kochen mit verdünnter Salpetersäure entsteht Aethylamin; beim 
Durchleiten durch glühende Róhren wird neben anderen Produkten Indol ge- 
bildet. Die Salze sind leicht lóslich in Wasser, weniger in Alkohol. Das Chlor- 
hydrat bildet grosse Tafeln, das Platindoppelsalz lange, gelbe Nadeln. Die 
Acetylverbindung (300) bildet monokline Sáulen, welche bei 54,5? schmelzen. 
Nitrosoäthylanilin (134), C HN ABS, entsteht neben Salpetersáure- 
Diazobenzol durch Einwirkung von salpetriger Sáure auf salpetersaures Aethylanilin. 
C,H,NC,H,HNO, + NHO, = C:H,N y 2} * + NO,H + H,0. 
Es bildet ein schwach gelblich gefärbtes, bittermandelartig riechendes Oel, 
welches unlöslich in Wasser, und nicht unzersetzt destillirbar ist. Durch 
Reductionsmittel wird Aethylanilin regenerirt, oder Aethylphenylhydrazin gebildet. 
Aethyl-p. Chlor und p. Bromanilin (108) entstehen aus Bromäthyl und dem ent- 
sprechenden Chlor- und Bromanilin, beide sind Flüssigkeiten. Durch Einwirkung von alkoho- 
lischem Aethylamin auf Chlordinitrobenzol wird 
NHC. H, (1 
Aethylnitrochloranilin (49), C,H,-NO, (2), gebildet. Glänzende, goldgelbe 
Cl (5) 
Nadeln, welche bei 83—849 schmelzen. Schwer löslich in kaltem Alkohol, leicht in heissem 
und in Aether, 
Nitroäthylanilin (301) entsteht durch Kochen von Aethylacetnitranilid (durch Einwirkung 
von Salpetersäure auf die Acetverbindung dargestellt) mit Kalilauge. Krystallisirt aus Alkohol 
in grossen Süulen, welche bei 95— 95,59 schmelzen. 
Diäthylanilin (108), CHIN CEP, durch Behandlung von Aethylanilin 
mit einem grossen Ueberschuss von Bromáthyl, der durch Erhitzen von Triüthyl 
phenylammoniumoxydhydrat dargestellt, ist ein farbloses Oel, welches bei 
211—211,5° siedet (3oo) Durch Einwirkung von Benzotrichlorid entsteht ein 
grüner Farbstoff Beim Durchleiten durch glühende Róhren wird Indol gebildet. 
Das bromwasserstoffsaure Salz bildet vierseitige Tafeln, das salzsaure 
Platindoppelsalz gelbrothe Nadeln. 
Diáthylchloranilin (108), C,H,CIN(C,H;),, entsteht durch Erhitzen 
von Aethylchloranilin mit Bromáthyl. 
    
  
     
   
    
    
   
    
   
   
   
    
  
  
     
   
     
    
  
     
     
   
  
  
      
   
  
  
  
  
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