Handwôrterbuch der Chemie.
Anismethyläther (50), CHO Ben, eine bei 225,5° siedende Fliissig-
keit, liefert. Durch Einwirkung von alkoholischem Ammoniak auf Anischlorid
entstehen die salzsauren Salze des Anisamins oder Dianisamins, von denen das
letztere am schwersten lóslich in Wasser ist.
Anisamin (51), CHIE, , krystallisirt in Nadeln, welche bei 100°
3:N F1,
schmelzen.
Dianisamin (51), (c HOCH NH, bildet bei 33° schmelzende Blättchen.
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Durch Einwirkung von Cyankalium auf alkoholisches Anischlorid entsteht Anis-
cyanür, welches beim Kochen mit Kali das Salz der
Aniscarbonsüure (52), G HOCH. OT liefert. Die Säure krystallisirt
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in perlmutterglänzenden Blättchen, welche bei 85—86° schmelzen. Leicht löslich
in Alkohol, Aether und siedendem Wasser.
Anisaldehyd, Anisylige Säure, Methylparoxybenzaldehyd,
OCH
C,H. eg wurde von CaHoums (32) entdeckt. Er entsteht 1. durch Ein-
wirkung von Salpetersäure oder chromsaurem Kali (33) und Schwefelsäure auf
Anethol, 2. durch langsame Oxydation von Anisalkohol (13), 3. durch Oxydation
von Methylphloretinsäure (35), 4. durch Destillation von ameisensaurem und anis-
saurem Kalk (34), 5. durch Einwirkung von Jodmethyl und Aetzkali auf eine
methylalkoholische Lösung von Paroxybenzaldehyd (36). Zur Darstellung aus
Anisöl (33) werden in einem sehr geräumigen Kolben 200 Grm. Kalium-
bichromat mit 850 Grm. Wasser und 300 Grm. Schwefelsäure übergossen, nach
dem Erkalten 100 Grm. Anisöl zugesetzt und anhaltend geschüttelt. Nachdem
die Reaction beendet ist, wird 13 Volumen Wasser zugegeben und die Flüssig-
keit unter Ersatz des übergehenden Wassers destillirt. Im Destillat wird das Oel
vom Wasser getrennt, mit Natriumbisulfit geschüttelt, die abgepresste Krystall-
masse mit kohlensaurem Natron oder Schwefelsäure zersetzt und das getrocknete
Oel rectificirt. Anisaldehyd ist ein gelbliches Oel, welches bei 248° siedet.
Das spec. Gew. ist 1,1228 bei 18° C. Es riecht aromatisch, besitzt einen brennen-
den Geschmack, ist unlöslich in Wasser, mischbar mit Alkohol und Aether.
Beim Stehen an der Luft (32) geht Anisaldehyd allmählich in Anissäure über;
Oxydationsmittel bewirken die Umwandlung rascher. Beim Kochen mit Kali-
lauge oder beim Schmelzen mit Kalihydrat (13) entsteht anissaures Kali, in
letzterem Falle neben paroxybenzo&saurem Kali. Durch alkoholisches Kali ent-
steht Anisalkohol und anissaures Salz (13).
Beim Erhitzen mit Salzsäure im geschlossenen Rohr entsteht Paroxybenz-
aldehyd (37). Ammoniak bildet Anishydramid. Beim Erhitzen mit Acetamid auf
180° entsteht unter Wasseraustritt die Verbindung C,H, OCE TC OCH,),’ Nadeln,
welche bei 180° schmelzen. Ein analoger, bei 192° schmelzender Körper
entsteht aus Benzamid. Mit Urethan (38) entsteht ebenfalls eine in langen,
seideglänzenden Nadeln krystallisirende, bei 171—79° schmelzende Ver-
bindung, welcher die Formel C,H, CEN RECO COE, zukommt. Wird die
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ätherische Lösung von Anisaldehyd mit überschüssiger Blausäure (39) versetzt,
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