Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 1. Band)

  
  
Handwôrterbuch der Chemie. 
Anismethyläther (50), CHO Ben, eine bei 225,5° siedende Fliissig- 
keit, liefert. Durch Einwirkung von alkoholischem Ammoniak auf Anischlorid 
entstehen die salzsauren Salze des Anisamins oder Dianisamins, von denen das 
letztere am schwersten lóslich in Wasser ist. 
Anisamin (51), CHIE, , krystallisirt in Nadeln, welche bei 100° 
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schmelzen. 
Dianisamin (51), (c HOCH NH, bildet bei 33° schmelzende Blättchen. 
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Durch Einwirkung von Cyankalium auf alkoholisches Anischlorid entsteht Anis- 
cyanür, welches beim Kochen mit Kali das Salz der 
Aniscarbonsüure (52), G HOCH. OT liefert. Die Säure krystallisirt 
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in perlmutterglänzenden Blättchen, welche bei 85—86° schmelzen. Leicht löslich 
in Alkohol, Aether und siedendem Wasser. 
Anisaldehyd, Anisylige Säure, Methylparoxybenzaldehyd, 
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C,H. eg wurde von CaHoums (32) entdeckt. Er entsteht 1. durch Ein- 
wirkung von Salpetersäure oder chromsaurem Kali (33) und Schwefelsäure auf 
Anethol, 2. durch langsame Oxydation von Anisalkohol (13), 3. durch Oxydation 
von Methylphloretinsäure (35), 4. durch Destillation von ameisensaurem und anis- 
saurem Kalk (34), 5. durch Einwirkung von Jodmethyl und Aetzkali auf eine 
methylalkoholische Lösung von Paroxybenzaldehyd (36). Zur Darstellung aus 
Anisöl (33) werden in einem sehr geräumigen Kolben 200 Grm. Kalium- 
bichromat mit 850 Grm. Wasser und 300 Grm. Schwefelsäure übergossen, nach 
dem Erkalten 100 Grm. Anisöl zugesetzt und anhaltend geschüttelt. Nachdem 
die Reaction beendet ist, wird 13 Volumen Wasser zugegeben und die Flüssig- 
keit unter Ersatz des übergehenden Wassers destillirt. Im Destillat wird das Oel 
vom Wasser getrennt, mit Natriumbisulfit geschüttelt, die abgepresste Krystall- 
masse mit kohlensaurem Natron oder Schwefelsäure zersetzt und das getrocknete 
Oel rectificirt. Anisaldehyd ist ein gelbliches Oel, welches bei 248° siedet. 
Das spec. Gew. ist 1,1228 bei 18° C. Es riecht aromatisch, besitzt einen brennen- 
den Geschmack, ist unlöslich in Wasser, mischbar mit Alkohol und Aether. 
Beim Stehen an der Luft (32) geht Anisaldehyd allmählich in Anissäure über; 
Oxydationsmittel bewirken die Umwandlung rascher. Beim Kochen mit Kali- 
lauge oder beim Schmelzen mit Kalihydrat (13) entsteht anissaures Kali, in 
letzterem Falle neben paroxybenzo&saurem Kali. Durch alkoholisches Kali ent- 
steht Anisalkohol und anissaures Salz (13). 
Beim Erhitzen mit Salzsäure im geschlossenen Rohr entsteht Paroxybenz- 
aldehyd (37). Ammoniak bildet Anishydramid. Beim Erhitzen mit Acetamid auf 
180° entsteht unter Wasseraustritt die Verbindung C,H, OCE TC OCH,),’ Nadeln, 
welche bei 180° schmelzen. Ein analoger, bei 192° schmelzender Körper 
entsteht aus Benzamid. Mit Urethan (38) entsteht ebenfalls eine in langen, 
seideglänzenden Nadeln krystallisirende, bei 171—79° schmelzende Ver- 
bindung, welcher die Formel C,H, CEN RECO COE, zukommt. Wird die 
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ätherische Lösung von Anisaldehyd mit überschüssiger Blausäure (39) versetzt, 
   
    
   
    
    
    
   
  
   
   
    
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
         
   
  
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