100 Handwörterbuch der Chemie,
Zeiträumen. Wenn nun auch, wie wir gesehen haben, der Kreislauf des Sauer-
stoffs, Kohlenstoffs und Stickstoffs bedingt, dass die Bestandtheile der Atmosphäre
für absehbare Zeiten in ihrem jetzigen Gleichgewicht sich nicht ändern werden,
so muss die Zusammensetzung der Atmosphäre in früheren geologischen Epochen
doch ein andere gewesen sein wie gegenwärtig.
Da die Menge Stickstoff im Mineralreich und als Bestandtheil der organischen
Körper gegenüber der ungeheuren Menge Stickstoff in der Atmosphäre ver-
ffgehalt der letzteren im Laufe
schwindend klein ist, so muss der absolute Sticksto
der Zeiten annähernd derselbe geblieben sein. Anders verhält es sich in Bezug
auf Sauerstoff, Wasser und Kohlensäure.
Zu einer Zeit, in der die Erde in gasförmigem und später in feurig flüssigem
Zustande war, konnten die Oxyde des Wasserstoffs, Siliciums, Calciums u. s. Ww.
nicht existiren. Erst mit fortschreitender Waármeaustrahlung konnten dieselben
sich bilden und eine feste Erdrinde formen. Die grossen Wasserstoff- und Sauer-
stoffmengen konnten bei sinkender Temperatur sich zu Wasser vereinigen, und
dies musste Erscheinungen hervorrufen, wie wir sie heute als Protuberanzen an
der Oberfläche der Sonne beobachten. Denn diese sind wahrscheinlich durch
die chemische Vereinigung von Wasserstoff und Sauerstoff in solchen Höhen der
Sonnenatmosphäre hervorgerufen, wo niedrigere Hitzegrade herrschen als auf dem
glühenden Sonnenkörper selbst.
Die Kohlensäure der Carbonate des Calciums und Magnesiums, welche ganze
Gebirgsmassen auf der Erde bilden, wird schon bei schwacher Glühhitze ausge-
trieben. Diese Menge, die mindestens das 900fache der jetzt in der Atmosphäre
vorhandenen betragen hat, und die gleich unermessliche Menge Kohlensäure,
welche den Kohlenstoff für die organische Natur auf der Erde geliefert hat,
musste einstmals einen Bestandtheil der Atmosphäre bilden. Die Kohlensäure
und zugleich das Wassergas mussten auf den Erdkörper einen ungeheuren Druck
ausüben, unter welchem ein Theil der Kohlensäure flüssig ja fest werden musste.
Flüssige Kohlensäure findet man in der That als Einschluss in Krystallen. Als
die Carbonate sich bilden konnten, nahm der Kohlensäuregehalt der Atmosphäre
mehr und mehr ab; eine üppige Vegetation konnte dann entstehen und die Kohlen-
säuremenge durch Umwandlung in organische Kohlenstoffverbindungen noch mehr
Atmosphäre einen Theil des ihr durch frühere Oxyda-
kgeben, so dass die Atmosphäre zur
d der jetzige Zustand des Gleichge-
reduciren, zugleich der
tionen entzogenen Sauerstoffs wieder zurüc
Respiration der Thierwelt tauglich wurde un
wichtes eintreten konnte.
14. Hygienische Bedeutung der Luft. a) Für die Gesundheit des
Menschen ist der Wassergehalt der Luft von grosser Bedeutung, insofern als die
Wasserdampfausscheidung des Kórpers und zum Theil auch die Würmeabgabe
davon abhängen.
Eine mit Feuchtigkeit gesättigte und warme Luft nennen wir »schwül.« Die
aus der Haut abgeschiedene Feuchtigkeit kann von solcher Luft nicht mehr
dampfförmig aufgenommen werden und scheidet sich flüssig als »Schweiss« ab.
Der Schweiss ist nicht so sehr die Folge der Temperatur, als des Feuchtigkeitszustandes
der Luft. Die Abnahme der wässrigen Sekretion der Haut bedingt eine Zunahme der Körper-
temperatur. Dieser Zustand kann lethal werden, indem er den Hitzschlag oder Sonnenstich er-
zeugt. Heisse und feuehte Luft, die bei vielen Gewerben in den Fabriken auftritt, muss durch
gute Ventilation beseitigt und durch frische ersetzt werden. Therapeutisch findet heisse und
feuchte Luft in den russischen Dampfbädern Anwendung.
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