108 Handwörterbuch der Chemie.
weisen, welche genaue Atomgewichtsbestimmungen für die ganze Chemie be-
sitzen. Wird doch keine quantitative Analyse ausgeführt, ohne direkte oder indi-
rekte Benutzung dieser Zahlen! Denn meistens werden die Resultate der Analyse
nur gefunden unter Zugrundelegung der Atomgewichte, oder man vergleicht die
durch die Analyse ermittelte Zusammensetzung mit der theoretischen, d. h. der
mittelst der Atomgewichte berechneten.
Weiter muss hier die in der Chemie übliche, aus der Kenntniss der Atom-
gewichte hervorgegangene Zeichensprache Erwähnung finden. Dieselbe rührt
im Wesentlichen von BERZELIUS her und hat sich ganz ausserordentlich bewährt.
Sie beruht auf der Bezeichnung der Atomgewichte der Elemente durch den oder
die Anfangsbuchstaben des Elements in lateinischer Sprache, welche Zeichen
oben in der Tafel neben den betreffenden Elementen aufgenommen sind.
Mittelst dieser Zeichen ergiebt sich ohne Weiteres ein Symbol für die
Moleküle der Verbindungen, indem diese durch Nebeneinanderstellung der
Zeichen für die im Molekül vorkommenden Elementaratome dargestellt werden,
wobei jedes Atomsymbol mit einer Zahl rechts unten versehen wird, welche die
Anzahl dieser Atome im Molekül bezeichnet. Aus einer solchen Molekularformel
ergiebt sich, die Kenntniss der Atomgewichte vorausgesetzt, unmittelbar die
Zusammensetzung der Verbindung und ferner (nach AvoGADRo's Hypothese) ihre
Dichte in Dampfform.
Die Molekularformeln führen ausserdem zur Darstellung chemischer Zersetzungs-
vorgünge mittelst Gleichungen. Die Gleichungsform soll dabei nur ausdrücken,
dass bei jeder chemischen Reaction das Princip von der Constanz der Masse
gewahrt bleibt, dass also die Anzahl Atome jedes Elements vor und nach der
Zersetzung dieselbe ist, was bei allen solchen Gleichungen der Fall sein muss.
In diesen werden links die aufeinander einwirkenden Moleküle geschrieben, rechts
stehen die Moleküle der entstandenen Verbindungen.
Beziehungen zwischen den Atomgewichten.
Im Jahre 1815 wies PRouT darauf hin, dass die Atomgewichte vieler Elemente
ganze Multiplen von dem Atomgewicht des Wasserstoffs seien (8). Es war selbst-
verstándlich von grósstem Interesse zu untersuchen, ob sich eine solche Regel-
mässigkeit für alle Atomgewichte nachweisen lasse, denn dann musste sie offen-
bar zur Ansicht einer Urmaterie führen, d. h. zu der Anschauung, dass alle
Elemente condensirter Wasserstoff seien.
Die Thatsachen entschieden aber gegen eine solche Hypothese, und obgleich
namentlich Dumas wiederholt für dieselbe eintrat, und eine Reihe von Atom-
gewichtsbestimmungen, sie zu unterstützen, ausführte, so ist ihr Schicksal doch
endgültig durch die schon erwähnten STAs'schen Untersuchungen entschieden
worden. Selbst da, wo wie man früher glaubte, einfache multiple Beziehungen
stattfinden, wie bei den Atomgewichten von Sauerstoff (16) und Kohlenstoff (12),
fand Stas durch seine genauere Bestimmungen Zahlen, die von der ganzen Zahl
nicht unerheblich abweichen.
Damit schien vorláufig PRour's Hypothese der Boden entzogen, ganz auf-
gegeben ist sie aber noch nicht. Sie hat von vorn herein zu viel Wahrscheinliches,
als dass nicht speculative Käpfe bei passenden Gelegenheiten darauf zurück-
kommen sollten, und so hat namentlich LOCKYER neuerdings gelegentlich seiner
Spectralbeobachtungen bei hohen Temperaturen, diese für eine Zerlegung oder
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