Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zweiter Band)

Handworterbuch der Chemie. 
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Die Striche bedeuten hier Valenzen. 
Nach BurTLEROW's Vorschlag nennt man solche Schemen Structurformeln, 
und dieselben sind namentlich in der organischen Chemie vielfach in Gebrauch 
und dort auch, wo sehr zahlreiche Fälle von Isomerie beobachtet sind, von 
grosser Wichtigkeit geworden. Die Aufstellung solcher Formeln beruht einerseits 
auf dem Begriff der Valenz, indem jedes Atom mit dem ihm eigenthümlichen 
Werth in der Formel erscheinen muss, andererseits aber auf dem thatsächlichen 
Verhalten der Substanz, d. h. auf ihren Bildungs- und Zersetzungsweisen. Man 
nimmt eben an, dass diejenigen Atomgruppen, aus denen der Körper entsteht, 
oder welche bei der Zerlegung gebildet werden, auch bei der fertigen Ver- 
bindung sich wenigstens bis zu einem gewissen Grad schon vorfinden. 
Genauer auf die Art der Ableitung solcher Formeln einzugehen, ist hier 
nicht möglich, doch muss hervorgehoben werden, dass nicht alle Verbindungen 
in dieser Weise, d. h. durch Atomverkettung darstellbar sind. Es reicht der 
Begriff Na nicht aus zur Erklürung aller Verbindungen, und zwar 
giebt es 9 Klassen von Substanzen, welche eine derartige Auffassung nicht zu- 
lassen: k die molekularen Verbindungen, 2. die ungesáttigten Verbindungen. 
Zu der ersten Klasse gehóren alle Kórper, bei welchen die Valenzen der 
einzelnen Atome nicht hinreichen, um den Zusammenhang des Moleküls zu be- 
wirken. Hierzu müssen also alle Verbindungen gerechnet werden, welche durch 
die Vereinigung gesáttigter Moleküle entstehen, d. h. alle Krystallwasser- (Krystall- 
alkohol- etc. Verbindungen, die meisten sogen. Doppelsalze, alle Ammonium- 
verbindungen und Ammoniaksalze, das Phosphorpentachlorid, Jodtrichlorid, 
Schwefeltetrachlorid u. s. f. Die Zahl dieser molekularen Verbindungen ist eine 
sehr grosse, und wenn sie auch nicht gerade im Widerspruch mit dem Begriff 
der Valenz stehen, so zeigen sie doch dessen begrenzte Anwendbarkeit. Da 
ausserdem eine scharfe Definition für molekulare Verbindungen zu geben nicht 
möglich ist, so erhält durch sie das ganze auf die Valenz gebaute System eine 
grosse Unsicherheit. 
Zu den ungesättigten Verbindungen zählt man alle diejenigen Körper, bei 
welchen kein vollständiger Ausgleich der Valenzen statt hat, so dass man sie 
auch Körper mit freien Valenzen nennt. Dahin gehören das Kohlenoxyd CO, 
das Stickoxyd NO, das Stickstoffperoxyd NO;, die Sects wie CH; — N = C, 
die einatomigen Moleküle der Elemente Quecksilber, Zink und Cadmium etc. 
Die ungesáttigten Verbindungen stehen in direktem Widerspruch mit der An- 
nahme einer constanten Valenz. Sie sind ein Beweis dafür, dass die Elemente 
nicht immer und nicht unter allen Bedingungen denselben Wirkungswerth be- 
sitzen. Leider hat sich aber noch nicht bestimmen lassen, von welchen Gróssen 
die Valenz abhängt und in welcher Weise sie veründerlich ist, so dass also eine 
wirkliche Theorie der Valenz erst zu schaffen ist. Jetzt weiss man nur, dass 
vielfach bei erhóhter Temperatur die Valenz geringer wird. 
Bemerkenswerth ist aber, dass trotz der sehr schwankenden Grundlage, 
welche die Lehre von der Valenz bietet, diese in ihren Consequenzen nament- 
lich zur Aufstellung von Structurformeln sehr ausgebildet ist, und dass hier viel- 
    
   
     
     
   
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
    
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
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