Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zweiter Band)

116 Handwörterbuch der Chemie, 
Autoclaven im Oelbad, mitunter auch im Blei- oder Luftbad, wenn höhere 
Temperatur verlangt wird. Der Druck, welchen die Gefässwände auszuhalten 
haben, ist oft ziemlich bedeutend und steigt z. B. bei der Fabrikation des Dimethyl- 
anilins bis zu 25 Atmosphären. Selbstverstindlich müssen daher die Autoclaven 
vor der Verwendung auf ihre Widerstandskraft geprüft werden, was in gleicher 
Weise wie bei Dampfkesseln durch Einpumpen von Wasser zu geschehen pflegt 
Für Laboratoriumsarbeiten in kleinem Maassstab dient gewóhnlich als Autoclav 
eine unten zugeschmolzene Róhre aus starkem Glas (schwerschmelzbare bóhmische 
Glasróhren sind besonders empfehlenswerth), deren obere Oeffnung nach Ein- 
führung der zu erhitzenden Substanzen gleichfalls zugeschmolzen wird. Solche 
Róhren legt man zum Schutz der Umgebung vor Glassplittern, die bei einer 
etwaigen Explosion herumgeschleudert werden kónnten, in eiserne Róhren, welche 
gewöhnlich in einem Luftbade von geeigneter Construction, háufig aber auch in 
Wasser, Oel- oder Paraffinbüdern zur gewünschten Temperatur erhitzt werden. 
Die Glasróhren kónnen oft ganz ausserordentlich hohen Druck aushalten, doch 
dürfen sie niemals in heissem Zustand geóffnet werden, damit sie nicht nachtrüglich 
zerschmettert werden. Nach vólligem Erkalten umwickelt man die Röhre fest 
mit einem Tuch und erhitzt die allein hervorragende Spitze in einer Gebläse- 
flamme. Die erweichte Spitze wird durch den oft auch in der erkalteten Róhre 
vorhandenen Gasdruck aufgeblasen und letzterer dabei langsam aufgehoben. 
Zur Erhitzung kleiner Flüssigkeitsmengen auf Temperaturen, bei welchen 
noch kein bedeutender Druck entwickelt wird, dienen manchmal die sogen. 
LiwrNER'schen Druckflaschen. Es sind dies starkwandige Glasflaschen, deren 
olatt abgeschliffener Hals mit einer Glas- oder Kautschukplatte bedeckt ist, auf 
welche eine Metallplatte mit Hülfe einer Schraubvorrichtung fest angepresst wird. 
Der ganze Apparat wird in ein Wasser- oder Oelbad untergetaucht und findet z. B. 
bei quantitativ analytischen Bestimmungen (zur Ueberführung der Stürke in Zucker) 
vielfache Anwendung. HEUMANN. 
Azoverbindungen.®) Mit dem Namen Azoverbindungen werden die zahlreichen 
Glieder einer im Molekül mindestens zwei Stickstoffatome enthaltenden Körper- 
klasse bezeichnet, bei deren Bildung in der Regel wenigstens zwei Kohlenwasser- 
#) 1) MITSCHERLICH, Ann. I2, pag. JIL 2) A. W. HOFMANN, Ann. II5, pag. 362. 
3) THOMSEN, Ber. 13, pag. 1806, 2166. 4) HEUMANN, Ber. 13, pag. 2023. 5) V. MEYER und 
CONSTAM, Ber. t4, pag. 1455. 6) V. MEYFR u. AMBUHL, Ber. 8, pag. 751, 1073; u. FRIESE, 
Ber. 8, pag. 1078, ferner Ber. 9, pag. 384. C. KAPPELER, Ber. 12, pag. 2285. 7) E. FISCHER 
u. EHRHARD, Ann. 199, pag. 325. 8) J. pr. Ch. 36, pag. 93. 9) RASENACK, Ber. 5, pag. 364. 
10) ALEXEYEW, B. I, pag. 324- 11) GLASER, Z. 1866, pag. 308. 12) PETRIEW, Ber. 6, pag. 557. 
13) WALLACH, BELLI u. KIEPENHEUER, Ber. 13, pag. 525; 14, pag. 2617. 14) HEUMANN, Ber. 5, 
pag. 911. HOFMANN u. GEvGER, Ber. 5, pag. 916. LAUBENHEIMER, Ber. 7, pag. 1600; 8, pag. 1623. 
ALEXEYEW, Z. 1866, pag. 269. BEILSTEIN u. KURBATOW, Ann. 197, pag. 84. GABRIEL, Ber. 9, 
pag. 1408. 15) ZININ, Ann. 114, pag. 218. ScHMDT, Z. 1869, pag. 421. PETRIEW, Ber. 6, 
pag. 557.  FLEISCHER, Ber. 9, pag. 992. HEUMANN, Ber. 5, pag. 912. CALM u. HEUMANN, 
Ber. 13, pag. 1185. 16) SCHMIDT, Z. 1869, pag. 417; Ann. 122, pag. 174. SCHRAUBE, Ber. 8, 
pag. 619. 17) WERIGO, Ann. 135, pag. 176. RASENACK, Ber. 5, pag. 364. GLASER, Ann. 142, 
pag. 364. SCHMITT, J. pr. [2] 18, pag. 196. SCHMIDT u. SCHULTZ, Ann. 207, pag. 329. AN- 
SCHÜTZ u. SCHULTZ, Ber. 9, pag. 1398. BAEVER, Ber. 7, pag. 1638. 18) LAURENT u. GERHARDT, 
Ann. 75, pag. 73. E. FISCHER, Ann. 190, pag. 133. PETRIEW, Z. 1870, pag. 265. 19) SCHMIDT, 
Ber. 5, pag. 480. GRIESS u. MARTIUS, Z. 1866, pag. 132. KEKULE, Z. 1866, pag. 689. GRÄSSLER, 
DiNGL., Pol. J. 232, pag. 192 u. Chem. Industrie 1879, pag. 49, 346. 20) GmiEss, Ann. 154, 
pag. 208; 131, pag. 89. CLAUS U. MOSER, Ber. 11, pag. 762. MAHRENHOLTZ u. GILBERT, 
  
      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
   
  
  
  
      
    
     
    
    
    
  
   
     
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