Full text: Handwörterbuch der Chemie (Zweiter Band)

    
     
    
  
   
     
  
  
   
   
  
  
   
    
    
     
    
    
   
  
   
   
  
   
  
  
  
   
   
    
   
152 Handwörterbuch der Chemie. 
nicht nur eine Reihe künstlicher Basen, sondern auch das Tropin, und es ist 
bemerkenswerth, dass durch Behandlung des letzteren mit Tropasäure in salzsaurer 
Lösung Atropin erhalten wurde (3). 
Sehr wahrscheinlich ist es, dass auch einige der wichtigeren Alkaloide, 
namentlich Morphium und vielleicht Chinin zu dieser Klasse von Basen gezählt 
werden müssen. 
Ein Eintheilungsprincip für die Basen bietet auch ihre Aciditát. Diese wird 
durch die Anzahl Säureäquivalente oder Molekiile einbasischer Säuren bestimmt, 
welche zur Neutralisation eines Moleküls Base nôthig ist. Der Aciditütsbestimmung 
muss also die Molekulargewichtsbestimmung der Base vorangehen, was nicht 
immer beachtet worden ist. 
Zu den einsdurigen Basen gehören die Hydroxyde der Alkalien, das 
Thalliumhydroxydul, das Ammoniak, das Hydroxylamin und viele von diesen ab- 
leitbaren Basen, z. B. Methylamin, Anilin, Morphin, Atropin etc. 
Zweisäurig sind die Erdalkalien, wie Kalk und Baryt, die sogen. Diamine, 
wie Aethylendiamin C,H,(NH,), und Phenylendiamin C¢H,(NH,),, das Chinin 
und Cinchonin etc. 
Drei- und viersäurige Basen sind nur wenige bekannt. Zu den ersteren 
gehört das Triamidophenol, das Triamidonaphtol, ein Triamidotoluol, während 
die bekannten Triamidobenzole zweisäurig sind. Schon daraus geht hervor, dass 
jener früher für allgemein richtig gehaltene Satz, wonach die Acidität eines Amins 
durch die Anzahl Ammoniakmoleküle, von dem es sich ableite, direkt bestimmt 
werde, nicht ohne Ausnahmen ist. Noch weniger aber lässt sich ein sicherer 
Schluss aus der Anzahl Stickstoffatome auf die Acidität ziehen. So ist z. B. das 
Guanidin CH;N, einsäurig. LADENBURG. 
Basicitát?) Der Begriff Basicitit ist aus den berühmten Untersuchungen 
Li&BIG's (1) entstanden, die ihrerseits durch Versuche von GRAHAM (2) über die 
Phosphorsáure angeregt worden waren. Zur Schárferen Fassung trugen spátere 
Arbeiten von GERHARDT (3) wesentlich bei, auch hat die Einführung des Begriffs 
der Atomicität noch modificirend auf den Begriff Basicität eingewirkt. 
Unter Basicität versteht man heute die Anzahl Wasserstoffatome, welche in 
einem Molekül einer Säure durch Metallatome ersetzt werden kónnen, d. h. 
man nennt eine Sáure 1- 9- 3 etc. basisch, wenn in einem Molekiül derselben 
1- 2- 3 etc. durch Metall vertretbare Wasserstoffatome vorhanden sind. Die Be- 
stimmung der Basicität einer Säure setzt hiernach die Kenntniss ihres Molekular- 
gewichts voraus, und es ist sehr einfach, die Basicität einer Säure mit bekanntem 
Molekulargewicht festzustellen. Dazu genügt die Analyse des neutralen Natrium- 
oder Kaliumsalzes. Die Anzahl der darin vorkommenden Natrium- oder Kalium- 
atome giebt direkt die Basicität der Säure an. 
Da es nun aber auch allgemeine Kriterien giebt, um einbasische Säuren von 
mehrbasischen zu unterscheiden, so kann man auch dadurch die Basicität einer 
Säure feststellen, und diese zur Bestimmung des Molekulargewichts verwerthen. 
In vielen Fällen genügt zur Feststellung der Basicität die genaue Untersuchung 
der Salze einer Säure mit einatomigen Metallen. Bildet sie mit. einem solchen 
Metall nur ein einziges Salz, so ist sie einbasisch, bildet sie zwei verschiedene 
Salze, ein saures und ein neutrales, so ist sie in der Regel zweibasisch, bildet 
*) 1) Ann. Chem. Pharm. 26, pag. 113. 
2) Ann. Chem. Pharm. 25, pag. I. 3) Journal 
f. prakt. Chem. 53, pag. 460, 
     
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