Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

    
   
  
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
    
  
    
   
  
  
   
    
   
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
   
    
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Bernsteinsäure. 263 
Asparaginsaures Kupfer, C,H,(NH;) (CO O),Cu 4- 44H,O (102). Feine, blaue Nadeln. 
Asparaginsaures Silber. Das neutrale Salz, C,H,(NH4,)(COOAg), erhält man durch 
Zusatz von salpetersaurem Silber zu einer ammoniakalischen Lósung von Asparaginsáure als 
amorphen Niederschlag. Die überstehende Flüssigkeit lässt nach einiger Zeit Krystalle desselben 
Salzes fallen. Das saure Salz, C,H,(NH,)COOH-COOAg, am besten durch Lösen von 
Silberoxyd in Asparaginsäure bereitet, bildet gelbliche Krystalle (98, 100). Bei der Einwirkung 
von Jodäthyl auf diese Silberverbindung entsteht der Asparaginsäure-Monoäthylester (103). 
Inactive Asparaginsüáure bildet kleine, monokline Krystalle von 
1:6639 spec. Gew. bez. auf Wasser von 19:59, 1 Thl inactiver Säure lôst sich 
in 208 Thle. Wasser von 13:5*. 
Salzsaure Asparaginsáure, C,H,(NH;)(COOH),'HCI, bildet monokline Krystalle. 
Auch dieses salzsaure Salz wird wie dasjenige der activen Säure beim Zusammenbringen mit 
Wasser theilweise zersetzt. Jedoch bleibt die freiwerdende Asparaginsäure, welche leichter los- 
lich ist als die wirksame, ganz oder grósstentheils gelóst. 
Asparaginsaures Natrium. Monokline Krystalle. 100 Thle. Wasser lösen bei 12:50 
83:8 Thle. des Salzes. 
Asparaginsaures Silber, C,H,(NH,)(COOAg),. Amorpher Niederschlag oder kugel- 
fórmige Krystallmassen (100). 
NH—CHCOOH 
Inneres Amid der Asparaginsáure, C,H;NO,— | | 
"t5 CO—CH; 
Fein gepulvertes Asparagin (s. unten) wird in mässig starker Kalilauge gelöst, die Lösung 
mit Methylalkohol gemischt und nach und nach mit Jodmethyl (ungefähr das Fünffache vom 
Gewicht des Asparagins) versetzt, wobei dafür gesorgt werden muss, dass die Flüssigkeit stets 
stark alkalisch bleibt. Nach dem Abfiltriren des Tetramethylammoniumjodids, welches sich in 
Krystallen ausgeschieden hat, wird die Lösung eingedampft und obige Verbindung durch Salz- 
säure abgeschieden. Die Umsetzung erfolgt nach der Gleichung: C,H,N,0, + 4CH,J 
— C,H,NO, 4 (CH;),NJ 4- 8HJ. 
Vierseitige Blüttchen oder Krystalle von prismatischer oder tafelfórmiger 
Gestalt. Ziemlich reichlich in heissem Wasser, weniger in kochendem Alkohol, 
wenig in kaltem Wasser, fast gar nicht in Aether löslich. Starke Säure. 
Baryumsalz, (C,H,NO;),Ba 4- 6H,O. — In kaltem Wasser schwer lósliche Blàüttchen. 
Neutrales Silbersalz, C,H,NO,Ag. Die neutrale Lósung des Ammoniaksalzes wird 
mit salpetersaurem Silber versetzt. In heissem Wasser leicht lósliche Nadeln oder Blättchen. 
Basisches Silbersalz, C,H4NO,Ag,. Amorpher, beim Kochen mit Wasser sich zer- 
setzender Niederschlag, den salpetersaures Silber in der stark ammoniakalischen Lósung der 
(113). 
Säure erzeugt. 
Bromamidobernsteinsäure, C,H,Br(NH,)(COOH),. Das Ammoniaksalz 
dieser Säure entsteht neben geringen Mengen von diamidobernsteinsaurem 
Ammoniak beim Erhitzen von Dibrombernsteinsäure mit alkoholischem Ammoniak 
im Wasserbade. — Nadeln, Schmelzp. 140*. — C,H,Br(NH,)(COOAg), (147) 
Amidosuccinaminsáure (Asparagin, Spargelstoff, Asparamid, AI- 
thäïn), C,H,(NH,)CONH,COOH, wurde von VAUQUELIN und ROBIQUET und zwar 
in den Sprossen von Asparagus officinalis entdeckt. Ihre Zusammensetzung wurde 
zuerst von LiEBIG (107) richtig ermittelt und ihre chemische Constitution von 
KoIBE (108) erkannt. Sie findet sich auch in Asparagus acutifolius, in den Kar- 
toffelknollen, in den Eibischwurzeln, in der Süssholzwurzel, den Runkelrüben, in 
Kürbiskeimlingen, in süssen Mandeln, in den Wicken, in den jungen Blättern 
vieler Holzgewächse, in den Sprossen des Hopfens und in vielen anderen Pflanzen, 
in deren Lebensprocess sie eine grosse Rolle spielt. Sie ist in diesen Pflanzen 
Zersetzungsprodukt der Albuminate und tritt in grösserer Menge namentlich 
wührend der Keimung auf. Besonders reich an Asparagin sind die Keimlinge 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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