268 Handwörterbuch der Chemie.
Es lässt sich schneiden und strecken, schmilzt unterhalb des Schmelzgrades des
Silbers, wobei es sich in oxydirender Flamme mit einer dünnen Oxydschicht be-
deckt. In fein vertheiltem Zustande verbrennt es mit lebhaftem Glanz. Sehr
stark glühend zersetzt es nicht das Wasser. Es verbindet sich in der Wärme
unter Feuerscheinung mit Chlor, Brom, Jod, das fein vertheilte Metall auch mit
den Dämpfen von Schwefel, Selen, Tellur, Phosphor und Arsen. Salzsäuregas
greift das Beryllium an; in wässriger Salzsäure löst es sich unter Wasserstoffent-
wicklung, ebenso in verdünnter Schwefelsäure, in concentrirter unter Entwicklung
von schwefliger Säure. Beim Lösen in conc. heisser Salpetersäure bildet sich Stick-
oxyd.. Ammoniak ist ohne Einwirkung, Kalilauge wirkt lösend.
Atomgewicht und Werthigkeit des Berylliums sind noch nicht endgültig fest-
gestellt, da bis jetzt die Dampfdichte einer flüchtigen Verbindung desselben
II
nicht bestimmt worden ist. Der Formel BeO für das Oxyd entspricht das Atom-
I
gewicht 9:3, der Formel Be,O, dagegen 13:65. BERZELIUS hat dem Oxyd die
Formel Be,O, gegeben wegen áusserer Aehnlichkeit mit der Thonerde, Al,O,,
mit der es auch die Eigenschaft der Löslichkeit in fixen Alkalien theilt. Für
Ir
die Formel BeO spricht indessen, dass die Beryllerde keine Alaune bildet, dass
das Hydroxyd aus Salmiaklósung Ammoniak entwickelt, dass das Berylliumsulfat
mit den Sulfaten der Magnesiumgruppe angeblich somorph ist. Letztere Angabe
von KLATZO wird indessen von MARIGNAC (3) bestritten. Andere Angaben
IN
machen die Formel Be,O, wahrscheinlich. NiLsoN und PETTERSSON (4)
fanden die specifische Wàrme des Metalles zu 0:4246 zwischen 0° und 1509, zu
0:5060 bei 300°. Die Atomwirme des Metalls bei Annahme von Be,O, entspricht
hiernach gut dem DuLonc-Prrrr'schen Gesetz, wenn man das Atomgewicht
19:65 annimmt, welches NitsoN und PETTERSSON aus Aequivalentbestimmungen
des gut krystallisirten neutralen Sulfats ableiten. Allein mit diesem Atomgewicht
passt Beryllium nicht in das periodische System der Elemente. Be zeigt wahr-
scheinlich erst bei hóheren Würmegraden die normale specifische Wärme
(I. MEvER) (5). Ferner hat EMERSON REYNOLDS (6) die specifische Wärme des
I
Berylliums zu 0:642 bestimmt, was für Be — 9:1 spricht. Nirsow (7) hebt da-
gegen hervor, dass die Molecularwürme der Beryllerde (18:61), deren specifische
Wárme — 0:2471 gefunden wurde, die Formel Be,O, und Be = 13:65 wahrschein-
lich macht.
Berylliumchlorid, BeCl,. Darstellung: 1. durch Einwirkung von Chlor
oder Chlorwasserstoff auf Beryllium; 2. durch Einwirkung von Chlor auf ein zu
Kugeln geformtes Gemenge von Beryllerde und Kohle in der Glühhitze (H. RosE) (8).
Weisse Krystalle, die an der Luft zerfliessen und rauchen; es ist schmelz-
bar und flüchtig bei Rothgluth, zeigt im Spectroskop eine rothe und eine grüne
Linie; sehr löslich in Wasser unter Wármeentwicklung. Beim langsamen Ab-
dampfen der wässrigen Lösung scheidet sich das wasserhaltige Chlorid,
BeCl, -- 4H,0, in farblosen Krystallen aus (AWDEJEFF, ATTERBERG). Letzterer (9)
hat auch mehrere basische Chloride dargestellt, sowie eine krystallisirte Ver-
bindung von Berylliumchlorid mit 2 Mol. Aether.
Platinchlorid -Berylliumchlorid, PtCl,, BeCl, + 8H,O, achtseitige
Tafeln, durch Verdunsten einer mit Platinchlorid versetzten wässrigen Lösung von
Berylliumchlorid über Schwefelsäure erhalten (THOMSEN) (10).
Qu
Verduns
Zin
durch V
Doj
Al, Cle» |
Ber:
erhalten.
Ber:
werden v
mit Jod.
Ber;
Abdampfe
opalartig :
Doppelsal
Lósung v
Wasser Ic
Be Fl, +.
(MARIGNAC
Kies
von zusam
Ber
schmilzt
mit Schy
centratio:
einmal A
von Ami
Niedersc
moniumc
fällt danı
getrockn«
2. M
Gemenge
wird mit
unlöslich
und weit
3. W
handelt +
moniak g
und des
Ammonce
sondern
Die Lósu
BERZ
mit conce
werden v
Der
auch mit
Das
Pulver, ur