Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

   
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sáurehaltigem Wasser nur sehr wenig lôslich. In der Glühhitze geht das Blei- 
carbonat unter Kohlensáureverlust in Bleioxyd über. 
Basisches Carbonat, 2PbCO;, 4- PbO 4- HO, bildet den wesentlichen 
Bestandtheil des sogen. Bleiweisses, welches auf verschiedene Art bereitet 
werden kann. Durch Fällen einer Bleiessiglösung (Lösung von basischem Blei- 
acetat) mit Kohlensäure scheidet sich ein Theil des gelösten Bleis in Form jener 
Verbindung als weisser Niederschlag aus. Die über demselben befindliche 
Fiüssigkeit kann von neuem mit Bleioxyd gesittigt werden und zur weiteren 
Bleiweissgewinnung dienen, so dass die Essigsiure abgesehen von unvermeid- 
baren Fabrikationsverlusten immer wieder zurückgewonnen wird. 
Die bei dieser Art der Bleiweissfabrikation (sogen. franzósische Methode 
von THENARD und ROARD) (24) nôthige Kohlensäure wird durch Verbrennen von 
Kohle für sich oder mit Kalkstein erzeugt. In Brohl verwendet man die aus 
dem Boden strömende Kohlensäure. Nach einer anderen Fabrikationsmethode 
(sogen. englische Methode von BENson) (25) werden 100 Thle. fein gemahlene 
Bleiglätte mit der Lösung von 1 Thl. Bleizucker zu einem Teig angerührt und 
dieser unter Umrühren mit Kohlensäure in Berührung gebracht, bis kein Gas 
mehr aufgenommen wird. Das Produkt wird dann mit mehr Wasser gemahlen 
und geschlàmmt, wobei Kupfer und Eisen als Acetate in Lósung gehen und 
entfernt werden kónnen. Bei diesem Process ist anzunehmen, dass das Bleioxyd 
sich nach und nach mit Bleiacetat zu basischem Satz verbindet und aus dieser 
Verbindung durch die Kohlensáure als Carbonat abgeschieden wird, denn Blei- 
glätte wird für sich allein von Kohlensäure kaum angegriffen. 
Bei der holländischen Methode der Bleiweissfabrikation werden spiralförmig 
gebogene Bleiplatten in Thontöpfe eingesetzt, auf deren Boden etwas roher 
Essig sich befindet. Die mit Bleiplatten bedeckten Töpfe werden in grosser 
Anzahl neben- und übereinandergestellt (Fig. 56) und ganz 
mit Pferdemist überschichtet. Die in dem Miste ein- 
tretende Fäulniss erzeugt Wärme und Kohlensäure; die 
Essigsäure verdampft langsam, bildet über dem Blei eine | 
Kruste von basischem Acetat, welches durch die ein- 
dringende Kohlensäure allmählig in Bleiweiss umgewandelt 
wird. Nach Verlauf vieler Wochen wird die Bleiweiss- 
schicht von den Bleispiralen abgeklopft, worauf die Spiralen 
zu einer neuen Operation dienen. In neuerer Zeit hat 
man das Mistbad weggelassen und die Töpfe durch geheizte Kammern ersetzt 
und Kohlensäure eingeleitet. 
  
Auch durch Fällen einer Bleiessiglösung mit einem ganz geringen Ueber- 
schuss an Soda scheidet sich (nach HocHsTETTER) die Verbindung 2PbCO, 
+PbO + H,O aus. 
Das Bleiweiss, welches annähernd obiger Formel entspricht, aber nicht 
ganz constante Zusammensetzung zeigt, bildet eine dichte, schwere Masse, 
welche von allen weissen Farben am meisten Deckkraft besitzt, aus lauter 
runden oder ovalen Körnchen besteht und bei 155° alles Wasser verliert; bei 
183° beginnt Kohlensäure auszutreten. 
Legirungen des Bleies mit Antimon. 
Eine annáhernd der Formel Pb,,Sb entsprechende, sechsseitige Sáulen 
bildende Legirung wurde als Hüttenprodukt gefunden (26). 
  
  
  
     
     
   
   
   
     
   
  
   
   
   
    
   
    
    
   
    
   
   
    
   
   
      
    
    
     
   
  
  
   
   
    
  
  
  
   
  
   
   
	        
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