330 Handwörterbuch der Chemie.
unter dem Mikroskope auf die rhombischen Plättchen von Hämin untersucht.
Sind solche vorhanden, so ist damit der Nachweis des Blutes erbracht. Ge-
kochtes Blut, lufttrocken erhitztes oder mit Säure oder Kali behandeltes Methämo-
globin geben oft keine oder nur unsichere Häminreaction, aber mit Natronlauge
eine rothe, in dünner Schicht grünliche Lösung, welche mit etwas Schwefel-
ammonium schön hellroth wird und die Streifen des Hämochromogens erkennen
lässt, welche bei kurzem Schütteln mit Luft verschwinden, bei ruhigem Stehen
aber wieder erscheinen, nach Behandlung der Flüssigkeit mit einer starken Säure
dagegen nicht wieder hervorgerufen werden, weil hierdurch das Hämochromogen in
Hämatoporphyrin übergeführt wird (HOPPE-SEYLER) (78).
Blut anderer Thiere. Das Blut anderer Thiere, als der Säuger und
Vögel, ist noch wenig untersucht. Nach TIEGEL (79) gerinnt das Blut aus der
Vena cava von Schlangen (E/apAis- und Zropidonotus-Axten) in längstens 1 Stunde,
Aortenblut dagegen niemals nach 34, sehr häufig nicht einmal nach 24 Stunden.
Das Coagulum haftet den Gefässwandungen fest an, trennt sich in Kuchen und
Serum, zerfällt aber beim Schütteln in kleine Fetzen und giebt solche auch beim
Schlagen. Plasma von hungernden Schlangen enthält nur Paraglobulin, von ver-
dauenden auch Serumalbumin.
Das Blut von Octopus vulgaris enthält nach L. FréDÉRICQ (80) einen farb-
losen Eiweisskörper, der beim Schütteln mit Luft dunkelblau (unter Aufnahme
von Sauerstoff), im Vacuum, in Berührung mit lebenden Geweben oder beim
Aufbewahren wieder farblos wird. Er nennt diesen Körper Hämocyanin;
derselbe ist in Wasser löslich, gerinnt bei 68—69°, giebt die Reactionen der Ei-
weisskórper und enthált eine bedeutende Menge Kupfer in organischer Verbindung.
Das Hämocyanin findet sich auch im Hummer- und Krabbenblute, sowie bei
vielen anderen niederen Thieren (81). Im Blute aus dem Rückengefässe der
Larve von Oryctes nasicornis konnte FREDERICQ (82) keinen dem Hämoglobin
oder Hämocyanin ähnlichen Körper auffinden; dasselbe ist farbios, enthält eine
grosse Menge farbloser Kórperchen und coagulirt spontan. E. DRECHSEL.
Boden.*) Wir verstehen unter Boden den zum Anbau der Culturpflanzen
geeigneten Theil der festen Erdoberfläche. Jeder Boden bildet eine aus minera-
*) r) FERD. SENFT, Der Steinschutt und Erdboden (Eisenach) 2) Ders., Humus-, Marsch-,
Torf-, Limonitbildung (Leipzig 1862). 3) FEsca, Journ. f. Landw. 27 (Suppl), 1879, pag. 60.
4) A. ORTH, Ber. 15, pag. 3025. 5) HENSEN, Landw. Jahrbücher (1882), Bd. XI, pag. 661.
6) DARWIN, P. E. MÜLLER, v. LENGERKE, vergl.No. 5. 7) BERZELIUS, GMELIN VII, pag. 1361, 1863.
8) MurpEN, J. pr. Ch. 21, pag. 203, 321; 32, pag. 321. 9) A. PETERMANN, BIEDERMANN's
Centralbl. 12, pag. 361. 10) HERMANN, J. pr. Ch. 22, pag. 65; 23, pag. 375; 25, pag. 189;
27, pag. 165; 34, pag. 156. 11) DETMER, Versuchsstat. 14, pag. 248. 12) G. LoGEs, Ebend. 28,
pag. 229. 13) Herz, Handwérterb. d. Chemie III, pag. 715. 14) AD. MAYER, Versuchsst. 29,
pag. 313. 15) M. FLEISCHER, Thitigkeit der Centr. Moor-Commission (Berlin 1882), pag. 8.
16) JENTZsCH, Ber. Centr. Moor-Commiss., V. Sitz. (1877), pag. 31. 17) SALFELD, Landw.
Jahrbücher 12, pag. 21, 22. 18) C. VikcHOW, Ebend. 12, pag. 111, 127. 19) RUNDE, Statist.
d. Moore Schlesw.-Holsteins (Schriften d. Centr. Moor-Commiss. 1880), pag. 3. 20) GRISEBACH,
gesammelte Abh. z. Pflanzengeographie, Leipzig 1880. 21) EmEIs, waldbaul. Forsch. (Berlin 1875),
pag. 35, 38. 22) SCHÜBLER, Grundsätze d. Agriculturchemie 1838. 23) HABERLANDT, Agric.
Jahresber. 9, pag. 49, 52; 18/19, pag. 26, 28, 35, 36, 38, 40; 20, pag. 43; WOLLNY's Agr.
Physik. Forsch. I, pag. 148. 24) PFAUNDLER, PoGG. Ann. 129, pag. 102. 25) PLATTER, Agr.
Jahresber. 13/15, pag. 104. 26) Ap. MAYER, Landw. Jahrbücher 3, pag. 753; WOLLNY's Agr.
Phys. Forsch. 3, pag. 150. 27) EBERMAYER, Physik. Einwirk. d. Waldes auf Luft u. Boden,
Berlin (1873). 28) NEssLER, Agric. Jahresber. 16/17, pag. 49. 29) OEMLER, Ebend. 16/17,
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