Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

    
   
    
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
   
     
   
   
    
    
  
   
   
   
  
  
    
     
  
332 Handwörterbuch der Chemie. 
  
Die mineralische Grundmasse eines jeden Bodens entsteht durch Verwitterung 
der Gesteine. Wenn die Produkte der Verwitterung noch an dem Ort ihrer 
Bildung, also auf dem Muttergestein lagern bezeichnet man den Boden als 
Verwitterungsboden; sind dieselben durch das Wasser fortgeführt, auf fremdem 
Gestein abgelagert, als Schwemmboden.  Bodenbildende Kräfte sind daher 
die Verwitterung der Gesteine und die Transportmittel der Natur, insbesondere 
das Wasser. Die Verwitterung besteht in dem mechanischen Zerfall des Ge- 
steins und der Zersetzung der Mineralien unter dem Einfluss des Wassers und 
der Atmosphärilien. Die Verwitterbarkeit der einzelnen Mineralien ist eine sehr 
verschiedene. Zu den leichter verwitternden gesteinsbildenden Mineralien záhlen 
die Feldspathe, insbesondere Oligoklas, schwer verwittern Glimmer, Talk, Chlorit, 
Augit, Hornblende, die beiden letztgenannten jedoch leichter als die ersteren. 
Das Produkt der Verwitterung der Gesteine kann bezeichnet werden als der 
gesammte Gebirgsschutt (1). Derselbe gliedert sich a) in den Steinschutt 
oder das Produkt des mechanischen Zerfalls der Gesteine und Mineralien, und 
b) in den Erdschutt, der vorwiegend die feinpulvrigen Produkte der chemischen 
und mechanischen Verwitterung einschliesst. 
Der Steinschutt ist wieder zu zerlegen in den groben Steinschutt, um- 
fassend alle Gesteinstrümmer, welche mindestens die Grösse einer Haselnuss 
haben, Gerölle, Geschiebe bis zu den grösseren isolirten Felsblôcken; und in 
den feinen Steinschutt oder Sand, welcher alle Gesteins- und Mineral- 
trümmer einschliesst, die Erbsen bis Kirschkerngrôsse nicht übersteigen. 
Der Erdschutt besteht in dem feinerdigen thonigen Produkt der Ver- 
Witterung, gemengt mit einem durch Reibung und Abschleifung entstandenen 
mineralischen Detritus (namentlich Quarz und häufig etwas Glimmer). Der 
thonige Antheil ist ein Gemenge, da das bei der chemischen Verwitterung 
entstehende feinerdige Produkt selbst zusammengesetzter Art ist. Fine Betrachtung 
über die Verwitterung der gesteinsbildenden Mineralien, auf die wir hier näher 
nicht eingehen können, lehrt, dass der thonige Bestandtheil im Allgemeinen ent- 
hält: Kieselsaure Thonerde (reiner Thon), wasserhaltiges (durch Säure zersetz- 
bares) Silicat, kieselsaures Eisenoxyd, Eisenoxydhydrat, kohlensauren Kalk, 
Magnesia, Eisenoxydul. Da einige dieser Bestandtheile, namentlich das Eisen- 
oxydhydrat und der kohlensaure Kalk (resp. Magnesia und Eisen) leicht 
veránderlich und lóslich sind, so pflegt man zu den Bestandtheilen des eigent- 
lichen Erdschuttes nur die beständigen Theile desselben, also kieselsaure Thon- 
erde (resp. kieselsaures Eisenoxyd) und den beigémengten mineralischen Detritus 
zu zählen. 
Der Gebirgsschutt wird durch die bewegende Kraft des Wassers zeitweilig 
oder stetig fortbewegt und tiefer gelegenen Orten zugeführt. Gleichzeitig findet 
eine Sonderung der feineren von den gröberen Theilen statt, da die Schlämm- 
barkeit je nach dem Gewicht resp. mittleren Durchmesser und spec. Gew. eine 
sehr verschiedene ist. Der Thon und mineralische Detritus, welche im Wasser 
suspendirt bleiben, eilen voraus, die Sande lagern sich vielfach schon an den 
Flussufern ab, träge folgt am Grund der Flussbette der grobe Steinschutt, Gerölle 
und glatte Kiesel bildend. Eine bleibende Ruhestätte erreicht der Sand und das 
chim. 26, pag. 58; Ann. chim. phys. [5] 12, pag. 445. 129) Ders., Ann. chim. phys. [5] 10, 
pag. 52. 130) GRANDEAU, Compt. rend. 87, pag. 60. 131) LAWES, GILBERT u. WARINGTON, 
BIEDERMANN's Centralbl 11, pag. 649. 132) BOHLIG, Ann. I25, pag. 2I. 133) FRÜH, BIEDER- 
MANN’s Centralbl. 13, pag. 6. 
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