338 Handwörterbuch der Chemie.
Armuth des Bodens an basischen Bestandtheilen, namentlich des Kalkes, darf
man die Humussäure im freien oder im verbundenen Zustande (als humussauren
Kalk) im Boden annehmen. Die Huminsäure ist stets begleitet von unvollständig
zersetzten Pflanzenresten und den intermediären Produkten der Verwesung, mit
denen zusammen sie den Humusgehalt (Rohhumus) des Ackerbodens ausmacht.
Die Färbung des Bodens wird vornehmlich durch seinen Humusgehalt bedingt
und ist im Allgemeinen um so dunkler, je hóher derselbe. Sandbodenarten
nehmen schon bei mássigem HJumusgehalt eiue graue, im feuchten Zustande
schwarzgraue Färbung an, wührend lehmige und thonige Bodenarten dunkelbraun
bis gelbbraun gefárbt erscheinen. Da durch den Humusgehalt der Ackererden
noch andere (namentlich physikalische) Eigenschaften der Krume bedingt werden,
so ist derselbe bei der Beschreibung und Classification der Bodenarten zu
berücksichtigen. Eine jede der oben aufgestellten Bodenarten würde hiernach
noch in zwei weitere Abtheilungen zu zerlegen sein: a) in humusarme, b) in
humusreiche.
DETTMER (11) bezeichnet Bóden mit 0—34 Humus als humusarm, 3— 54 humushaltig,
5—102 humos, 10—15$ humusreich, über 15$ humusüberreich.
Man pflegt jedoch solche Bodenarten, in welchen eine starke Anhàáufung
von Humussubstanzen resp. Pflanzenresten stattgefunden, ihrer Eigenart wegen
als Moorbodenarten von den übrigen zu trennen.
Die beiden Hauptmoorformationen bilden die Hochmoore und die
Niederungsmoore. Für die náhere Classification wurde folgende Nomenclatur
vereinbart (15):
A. Hochmoore, mit den beiden Unterabtheilungen:
a) ursprüngliches Hochmoor,
b) abgetorftes Hochmoor.
B. Niederungsmoor, ebenfalls mit den beiden Unterabtheilungen:
a) ursprüngliches Niederungsmoor,
b) abgetorftes Niederungsmoor.
C. Moosbrüche (namentlich in der Provinz Preussen vorkommend) (16).
D. Sumpfmoor (breiartige Beschaffenheit).
E. Pulvermoor, gánzlich ausgetrocknete, structurlose, pulverige, moorige
Massen.
Die Hochmoore sind von ungleich grósserer Ausdehnung als die Niederungsmoore. Sie
bildeten sich in grossen Mulden von geringem Gefülle, deren Wasserabfluss oft noch durch vor-
gelagerte Dünen gehemmt war (17). Durch Ansammlung von Schlamm und Pflanzenresten
wurde die Sohle (Sohlband der Hochmoore) undurchlüssig. In den stehenden Gewässern und
Sümpfen entwickelten sich zuerst Torfmoosarten (SpAagzum und ZZypmum), die sich allmählich
so stark anhüuften, dass sie wie ein Schwamm die ganze Wassermasse aufsogen. Auf dieser
Grundlage entwickelte sich eine neue Generation, namentlich die Eriken (vegazis und ZetraZx),
in geringerer Menge Cyperaceen (Zzephorum vaginatum und Scirpus caespitosus), auch Sedum
pallustre, Andromeda und. andere Begleiter der Eriken. Die letzteren erzeugen kleine Hügel
(sog. Bulten), zwischen denen die Cyperaceen wachsen. Die Moore entstehen also durch das
Wachsthum dieser Pflanzen, und es erklürt sich auch die Erscheinung des Wiederwachsens ab-
getorfter Moore (vergl. SENFT (2), pag. 158) und der Name Hochmoore, da das Wachsthum in
die Höhe rascher erfolgt als die Verbreiterung, wodurch die Bildung einer gewölbten Oberfläche
bedingt wurde.
Die Niederungsmoore, weniger passend als Grünlandsmoore bezeichnet, bildeten sich
hauptsüchlich aus den Glumaceen (Cyperaceen und Gramineen). Sie gehóren im Allgemeinen den
Ueberschwemmungsgebieten der Flussthüler an, auf déren sandigen oder kiesigen, von oft er-
neuertem Wasser durchtränkten Ufern und Auen sich Wasserpflanzen üppig entwickeln und
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