Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

  
   
Handwörterbuch der Chemie. 
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und gleichen in ihren Eigenschaften den entsprechenden Chlorverbindungen in 
hohem Grade. Selbstverständlich können die Metallbromide auch aus Brom- 
wasserstoff und dem betreffenden Metalloxyd, -hydroxyd oder -carbonat dargestellt 
werden, aber da nicht die Bromwasserstoffsäure, sondern das Brom der gewöhn- 
lichere Handelsartikel ist, so geht man zur Darstellung von Bromiden gewöhnlich 
vom Brom aus. Oft wird zunächst aus Brom, Wasser und Eisenspähnen eine 
Lösung von Eisenbromürbromid, Fe,Br,, hergestellt, welche man hierauf mit 
Kaliumcarbonat, Natriumhydroxyd etc. fällt und so eine Lösung des Alkalibromids 
erhält. 
Manche Wasserstoffverbindungen werden von Brom mit Leichtigkeit zersetzt; 
so scheidet es aus Schwefelwasserstoff Schwefel ab (der sich dann weiter mit 
Brom zu Bromschwefel verbindet), aus Ammoniak wird Stickstoff freigemacht. 
Auf manche organische Farbstoffe wie Lakmus, Indigo etc. wirkt das Brom 
bleichend, wenn auch schwácher wie Chlor; auch zerstórt es üblen Geruch. 
Stärkemehl wird durch Brom gelb gefärbt. Bei Gegenwart von Wasser vermag 
das Brom áhnlich dem Chlor oxydirbare Kórper zu oxydiren, wobei sich gleich- 
zeitig Bromwasserstoff bildet. 
Das Atomgewicht des Broms wurde von MARIGNAC und Stas aus der Zu- 
sammensetzung des Bromsilbers festgestellt; das Mittel war 79:95 (O — 16; 
Ag =107-93). Nach MEvErR und SEUBERT ist es 79776. In den meisten seiner 
Verbindungen tritt das Brom monovalent auf, in seinen Sauerstoffverbindungen 
kann es auch als drei, fünf- und sogar siebenwerthig aufgefasst werden. 
Die Verwendung des Broms (15) hat erst in neuerer Zeit einige Ausdehnung 
gewonnen. Manche seiner Verbindungen sind officinell, andere werden in der 
Photographie benutzt und das Brom selbst dient zur Herstellung einiger rosen- 
rother Theerfarbstoffe, der sog. Eosine, deren Grundsubstanz erst durch Ersatz 
von Wasserstoffatomen durch Brom oder Jod die prachtvolle rothe Farbe erhält. 
In der analytischen Chemie bedient man sich háufig des Broms an Stelle des 
unbequem zu handhabenden Chlors. Auch die wässrige Lôsung des Broms, 
das Bromwasser, ist ein sehr geschitztes Oxydationsmittel. — Die Production 
des Broms ist keine sehr grosse. Im Jahre 1873 sollen in den Vereinigten 
Staaten Amerikas 88:000 Kilo, in Stassfurt 20:000 Kilo und in England und 
Frankreich zusammen etwa ebensoviel Brom producirt worden sein. 
Die Erkennung des Broms in freiem Zustande bietet keine Schwierigkeit. 
Sein Geruch, die braunrothe Farbe des Dampfes und die Bildung einer braun- 
gelben wüássrigen Lósung erlauben, es von Salpetrigsáure-Anhydrid, Stickstoffdioxyd, 
hromylchlorid etc. zu unterscheiden. In Verbindung mit Wasserstoff oder mit 
Metallen lässt sich das Brom besonders leicht daran erkennen, dass diese Körper 
mit Chlorgas oder mit Braunstein u. Schwefelsäure zusammengebracht rothbraune 
Bromdämpfe entwickeln. Chlorwasser zersetzt die Metallbromide ebenfalls unter 
Bildung einer braungelben Bromlösung. Um sehr kleine Mengen eines löslichen 
Bromids zu erkennen, fügt man zu der Lösung ein wenig Chlorwasser, dann 
einige Tropfen Chloroform oder Schwefelkohlenstoff und schüttelt, wobei das 
frei gewordene Brom sich in diesen im Wasser untersinkenden Flüssigkeiten löst 
und denselben eie gelbe Farbe ertheilt. Ein Ueberschuss an Chlor ist zu 
vermeiden, da er die Fürbung in Folge der Bildung von Chlorbrom wieder 
aufhebt. 
Enthält eine Flüssigkeit auch Jodwasserstoff oder ein Jodmetall gelóst, so wird 
bei Ausführung dieser Prüfung durch das Chlorwasser zunáchst Jod abgeschieden, 
   
    
       
   
     
    
  
   
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
    
   
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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