Full text: Handwörterbuch der Chemie (2. Abtheilung, 3. Theil, 2. Band)

32 Handwörterbuch der Chemie. 
Lósung in schónen, morgenrothen, monoklinen Krystallen mit purpurviolettem Reflex, Schmelz- 
punkt 1879. Der Aethyläther bildet orangerothe, bei 134? schmelzende Prismen. 
Mit Salpetersäure liefert die Polyporsáure neben Benzoésáure eine bei 230? 
schmelzende Nitropolyporsáure. Beim Erbitzen des polyporsauren Kaliums 
mit Zinkstaub entsteht Benzol. Bei anhaltendem Kochen mit Kalilauge bildet 
die Polyporsáure ohne Kohlensáureabspaltung eine bei 156? schmelzende unlós- 
liche Säure von der Formel C, ,H4O und die in heissem Wasser leicht lósliche 
Hydropolyporsäure, C,H40,, welche bei 162? schmelzende, farblose Nadeln 
bildet. Von letzterer wurden verschiedene Salze und Aether dargestellt. 
Durylsáure, C,H,- (CH4),- CO,H (1, 2, 4, 5) (Cumyisáure). Erstes Produkt 
der Oxydation des Durols durch verdünnte Salpetersáure (JaNNAsCH, Zeitschr. f. 
Chem. 1870, pag. 449. Die Sáure entsteht auch beim Schmelzen von pseudocumol- 
schwefelsaurem Kalium mit ameisensaurem Natrium (REUTER, Ber. 1878, pag. 31). 
Fast unlóslich in kaltem, sehr schwer lóslich in heissem Wasser, ziemlich leicht 
in Benzol, sehr leicht in Alkohol und Aether. Aus Benzol in langen, harten 
Nadeln, aus Alkohol in compacteren Prismen krystallisirend. Schmp. 149—150^. 
In langen, sehr feinen Nadeln sublimirbar; mit Wasserdámpfen flüchtig. 
Das Bariumsalz, (C, H,,0,),Ba 4 (H,O, bildet klare, über Schwefelsáure verwitternde, 
tafelformige Prismen, das Calciumsalz (2H,O) kleine, zu Warzen vereinigte Krystalle. 
Isodurylsáuren, C,H,-(CH,),-CO,H. Durch Oxydation des Isodurols 
mittelst Salpetersäure entstehende einbasische Säuren. Von ihnen stellte BIELE- 
FELD (Ann. 198, pag. 380) die a-Isodurylsäure und ausserdem ein bei 120—130” 
schmelzendes, als 8-Isodurylsäure bezeichnetes Gemenge dar. JACOBSEN (Ber. 1882, 
pag. 1853) zeigte, dass bei jener Oxydation alle drei móglichen Isodurylsáuren ent- 
stehen. Aus dem mit Wasserdümpfen destillirten Gemenge derselben isolirt man 
die a-Isodurylsáure durch Krystallisation ihres Bariumsalzes. Die aus der un- 
krystallisirbaren Mutterlauge jenes Bariumsalzes gefállten beiden anderen Sáuren 
lassen sich durch fractionirtes Krystallisiren aus Petroleumáther trennen, worin 
die f-Isodurylsáure schwerer lóslich ist. 
a-Isodurylsáure, CH Cli, ci cir. có. die Sáure krystallisirt aus 
siedendem Wasser, worin sie nur sehr wenig lóslich ist, in mikroskopischen 
Nadeln, aus Alkohol in compacten Prismen, beim Verdunsten ihrer ätherischen 
Lósung in grossen, durchsichtigen, monoklinen Krystallen. Sie sublimirt in 
schónen, langen Nadeln. Schmp. 215—216?. Bei der Destillation mit Kalk 
entsteht Hemellithol. 
Bariumsalz, (C,,H;,0,),Ba+ 4H,0. Die ziemlich concentrirte Lósung erstarrt beim 
Erkalten zu einer voluminósen, weichen Krystallmasse, die aus langen, feinen, büschelfórmig 
vereinigten Nadeln besteht. 
Strontiumsalz (bH,O). Lange, feine, seideglinzende Nadelbüschel. 
Calciumsalz (5H,0). Aus feinen Nadeln bestehende Gruppen. 
8-Isodurylsáure, C,,H,,0,: CH CH, CH cH. CÓ, H, krystallisirt 
beim Verdunsten ihrer Lösung in Petroleumäther in kleinen, harten, durch- 
sichtigen, glänzenden Prismen. Schmp. 151°. Bei der Destillation mit Kalk 
liefert sie Mesitylen. 
Ihr Calciumsalz ist in der Hitze kaum löslicher, als in der Kälte. Es scheidet sich beim 
Verdampfen seiner Lösung plötzlich als krümlig krystallinische Masse ab, die aus sehr kleinen 
Nadeln besteht und 2 Mol. Krystallwasser enthàlt. 
y-Isodurylsäure, Co 20,: Ch, CH, CH, CH,-CÔEL Die Säure 
wird aus kalten Salzlôsungen durch Salzsäure in krystallinischen Flocken, aus 
       
   
  
   
  
   
  
  
  
    
  
   
   
  
   
    
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
  
   
  
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
  
   
  
  
  
    
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